BFS: Beschäftigungsbarometer im 2. Quartal 2004
(ots)Beschäftigungsbarometer im 2. Quartal 2004
Wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Die Indikatoren des vom Bundesamt für Statistik (BFS) vierteljährlich veröffentlichen Beschäftigungsbarometers zeigen eine Stagnation auf dem Arbeitsmarkt an. Während die Anzahl der Erwerbstätigen leicht um 0,1 Prozent anstieg, blieb jene der Beschäftigten unverändert. Bremsende Kraft dabei ist weiterhin der 2. Sektor. Sowohl der Index der offenen Stellen als auch der Indikator der Beschäftigungsaussichten lassen für das kommende Quartal eine leichte Verbesserung erwarten. Am Ende des 2. Quartals 2004 waren gemäss den Zahlen der Erwerbstätigenstatistik (ETS, provisorische Werte) 4,182 Mio. Personen erwerbstätig, 0,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Diese leicht positive Entwicklung ist auf die Zunahme erwerbstätiger Frauen (+1,4%) zurückzuführen, welche den gewichtigen Rückgang erwerbstätiger Männer (-0,9%) kompensiert hat. Gemäss der Beschäftigungsstatistik (BESTA) bleibt eine umfassende Erholung auf dem Arbeitsmarkt vorerst aus. Ebenso viele Stellen wie im 3. Sektor innerhalb eines Jahres neu geschaffen wurden, gingen im 2. Sektor verloren. Die erstmals vom BFS berechneten saisonbereinigten Zahlen zeigen gesamthaft einen leichten Beschäftigungsückgang (-0,2%) im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres an. Die in die nahe Zukunft gerichteten Indikatoren der BESTA weisen jedoch auf eine leichte Verbesserung der Beschäftigungssituation hin. Der Index der offenen Stellen notiert bei 109,6 Punkten (+9,6% im Vorjahresvergleich), und der Indikator der Beschäftigungsaussichten zeigt mit 1,02 Punkten geringfügig in Richtung Erhöhung des Personalbestandes. Arbeitsmarkt immer noch durch die Zunahme erwerbstätiger Frauen geprägt Laut den Ergebnissen der Erwerbstätigenstatistik (ETS, provisorische Werte) zählte die Schweiz Ende des 2. Quartals 2004 insgesamt 4,182 Mio. Erwerbstätige. Der sehr leichte Anstieg von 0,1 Prozent kommt aufgrund der Erhöhung der Anzahl Frauen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, zustande (+1,4% im Vorjahresvergleich; 1,884 Mio. im 2. Quartal 2004). Wie in den letzten drei Quartalen ging die Anzahl erwerbstätiger Männer erneut zurück (-0,9%; 2,298 Mio.). Im 2. Quartal 2004 waren 45,1% der Erwerbstätigen in der Schweiz Frauen. Im Vorjahresvergleich hat die Anzahl Erwerbstätiger schweizerischer Nationalität leicht abgenommen (-0,3%; 3,122 Mio. Ende Juni 2004), während jene der ausländischen Erwerbstätigen angewachsen ist (+1,4%; 1,060 Mio.). Keine Erholung im sekundären Sektor Im 2. Quartal 2004 waren gemäss Beschäftigungsstatistik (BESTA) im sekundären und tertiären Sektor 3,627 Mio. Stellen besetzt - ebenso viele wie ein Jahr zuvor. Die im letzten Quartal einsetzende Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt stagnierte, weil der beachtliche Stellenzuwachs im 3. Sektor (+0,9%; +24'500) durch den massiven Rückgang im 2. Sektor (-2,4%; - 23'600) neutralisiert wurde. Umgerechnet in Vollzeitäquivalente zeigt sich weiterhin eine negative Vorjahresveränderung (-0,5%; -15'100), denn der Trend zur Schaffung von Teilzeitstellen (+3,0%; +32'500) und zum Abbau von Vollzeitstellen (-1,2%; -31'600) hielt in beiden Sektoren weiter an. Die neu berechneten saisonbereinigten Zahlen zeigen ebenfalls einen leichten Rückgang der Beschäftigten (-0,2%; -7400 Beschäftigte im Vorquartalsvergleich). Seit dem 4. Quartal 2001 gingen im 2. Sektor regelmässig jedes Quartal ca. 6000 Stellen verloren, innerhalb der letzten 3 Monate waren es 7000 (-0,7%). Der 3. Sektor blieb seit dem letzten Quartal stabil.
Erstmals durch das BFS saisonbereinigte BESTA-Zeitreihen Im 2. Quartal 2004 wurden im BFS mit der X12-ARIMA-Methode alle Wirtschaftsabteilungen auf Saisonalität hin geprüft und aus entsprechenden Branchen wurde die Saisonkomponente eliminiert. Damit stehen von saisonalen Einflüssen unabhängige Zeitreihen zur Konjunkturanalyse bereit. Bisher konnten Saisoneffekte nur mittels Vorjahresvergleichen ausgeblendet werden. Neu ist die (saisonbereinigte) Beschäftigtenzahl mit derjenigen des Vorquartals vergleichbar (vgl. T2b), Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt können somit früher erkannt werden. Im 3. Quartal 2004 werden zusätzlich die Grossregionen auf Niveau Wirtschaftssektoren saisonbereinigt.
Beschäftigungsrückgang im Maschinenbau, Zuwachs im Gesundheits- und Sozialwesen 17 von 25 Branchen des sekundären Sektors wiesen im Vorjahresvergleich erneut einen Beschäftigungsrückgang aus. Am meisten Stellen gingen einmal mehr im Maschinenbau (-6,3%; -6500) verloren, hier wurden in den vergangenen drei Jahren 10 Prozent aller Stellen gestrichen und ein Ende dieses Abwärtstrends ist nicht abzusehen. Nach zwei erfreulichen Quartalen musste auch das Baugewerbe im 2. Quartal 2004 wieder starke Beschäftigungseinbussen hinnehmen (-1,8%; 5100). Im tertiären Sektor zeigten drei Viertel aller Branchen einen Stellenzuwachs im Vorjahresvergleich. Weitaus den grössten Beitrag zum Beschäftigungswachstum leistete das Gesundheits- und Sozialwesen (+2,7%; +11'100), gefolgt von der öffentlichen Verwaltung, Landesverteidigung, Sozialversicherung (+2,6%; +3900) und den Erbringern von Dienstleistungen für Unternehmen (+0,9%; +2900). Die Informatikdienste (-5,2%; -3300), das Kreditgewerbe (-2,3%; -2800) und die Luftfahrt (-13,6%; -1700) sind im 3. Sektor weiterhin die Branchen mit den grössten Beschäftigungseinbussen. Unterschiedliche Beschäftigungsentwicklung in den Grossregionen Nach 2 Jahren schleppender Entwicklung wies das Tessin im 2. Quartal 2004 erstmals wieder positive Beschäftigungszahlen aus (+1,5%; +2300). In der Zentralschweiz (+1,0%; +3200), der Ostschweiz (+0,6%; +2800) und im Espace Mittelland (+0,2%; +1900) hielt der Aufschwung weiterhin an. In Zürich (+0,1%; +700) hingegen wurden nur noch wenige neue Stellen geschaffen und die Nordwestschweiz (-0,9%; - 4400) sowie die Genferseeregion (-0,9%; -5600) mussten weiterhin starke Einbussen hinnehmen. Vom substanziellen Beschäftigungsrückgang des sekundären Sektors waren alle Grossregionen betroffen. Nur die Genferseeregion büsste zusätzlich auch im tertiären Sektor Stellen ein. Leichtes Beschäftigungswachstum zu erwarten Obwohl mehrere Indikatoren des Beschäftigungsbarometers im 2. Quartal 2004 ein negatives Vorzeichen haben, darf für das nächste Quartal eine leichte Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt erwartet werden. Denn der in die nahe Zukunft gerichtete Indikator der Beschäftigungaussichten notierte bei 1,02 Punkten, was bedeutet, dass die Betriebe ihren Personalbestand leicht erhöhen wollen. In dieselbe Richtung weist der Index der offenen Stellen, der mit 109,6 Punkten um 9,6% höher als ein Jahr zuvor liegt.
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Auskunft zur BESTA: Nathalie Portmann, BFS, Sektion Unternehmensstruktur und Beschäftigung, Tel.: 032 713 67 88 Auskunft zur ETS: Thierry Murier, BFS, Sektion Arbeit, Erwerbsleben und thematische Surveys, Tel.: 032 713 63 63
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