pafl: Neue Steuerstatistik veröffentlicht
(ots)Liechtensteins Steuerstruktur ist mit anderen Ländern vergleichbar
Die Liechtensteinische Steuerverwaltung hat die erste Ausgabe der neuen Steuerstatistik publiziert. Sie zeigt die Entwicklung der Steuereinnahmen bis zum Jahr 2003. Die Ergebnisse der einzelnen Steuerarten werden ebenso dargestellt wie die Struktur der Steuereinnahmen. Einnahmenstärkste Steuerarten waren 2003 die Mehrwertsteuer sowie die Vermögens- und Erwerbssteuer. Die Steuerstatistik kann bei der Steuerverwaltung bezogen werden und soll inskünftig jährlich veröffentlicht werden.
Mit der Steuerstatistik stellt die Steuerverwaltung ein breites Spektrum von Hintergrundinformationen zur grössten Einnahmenkomponente der öffentlichen Haushalte Liechtensteins bereit: Kennzahlen der Gesamtentwicklung, die Aufteilung der Steuereinnahmen auf Land und Gemeinden, Berechnungsgrundlagen der einzelnen Steuerarten, die Ergebnisse der wichtigeren Steuerarten seit 1980 etc. Diese Daten ermöglichen eine vertiefte Analyse der Steuereinnahmen von Land und Gemeinden und ihrer Veränderungen.
Gleichzeitig ergeben sich aus den Berechnungsgrundlagen verschiedener Steuerarten Hinweise zur Entwicklung der liechtensteinischen Volkswirtschaft. Die Aufgliederung der Steuereinnahmen nach den Kriterien der OECD zeigt, dass die liechtensteinische Steuerstruktur mit derjenigen anderer europäischer Länder vergleichbar ist.
Entwicklung der Steuereinnahmen Die gesamten Steuereinnahmen von Land und Gemeinden beliefen sich im Jahr 2003 auf CHF 674 Mio. Während die Steuereinnahmen in den Jahren 1999 und 2000 noch ausserordentlich stark angestiegen waren, kam es in den Jahren 2002 und 2003 zu einem Einnahmenrückgang in der Höhe von -6,0 % bzw. -5,4 %. Besonders stark ins Gewicht fielen 2003 die Mindereinnahmen bei der Kapital- und Ertragssteuer sowie bei der Nachlass- und Erbanfallsteuer. Rund 70 % der gesamten Einnahmen von Land und Gemeinden stammten in diesem Jahr aus Steuern.
Mehrwertsteuer als wichtigste Steuerart Die Mehrwertsteuer stellte mit einem Ergebnis von CHF 167 Mio. auch 2003 die wichtigste Steuerart dar, gefolgt von der Vermögens- und Erwerbssteuer der natürlichen Personen (CHF 118 Mio.) sowie von der Kapital- und Ertragssteuer (CHF 106 Mio.), die von den im Land tätigen Unternehmen entrichtet wird. Bis in die erste Hälfte der Neunziger Jahre wiesen diese drei einnahmenstärksten Steuerarten ein relativ stetiges, gleichlaufendes Wachstum auf. Ab 1995 kam es hingegen zu erheblichen Einnahmenschwankungen, unter anderem aufgrund der Ablösung der Warenumsatzsteuer durch die Mehrwertsteuer. Sowohl die Mehrwertsteuer als auch die Kapital- und Ertragssteuer konnten bis 2001 zum Teil ausserordentlich kräftige Zuwächse verbuchen. Ab 2002 sanken vor allem die Einnahmen aus der Kapital- und Ertragssteuer wieder deutlich ab. Nur die Vermögens- und Erwerbssteuer vermochte ihr relativ stetiges Wachstum über den ganzen Zeitraum von 1980 bis 2003 beizubehalten.
Die höchsten jährlichen Zuwachsraten im Zeitraum von 1980 bis 2003 wiesen die Mehrwertsteuer und die Couponsteuer mit 10,8 % bzw. 10,2 % auf. Sie lagen damit deutlich über der durchschnittlichen Zuwachsrate der Steuereinnahmen von 6,6 % pro Jahr.
Die liechtensteinische Steuerstruktur im Vergleich Ähnlich wie in der Schweiz entfallen in Liechtenstein rund 70 % der Steuereinnahmen auf die direkten Steuern und rund 30 % auf die indirekten Steuern. Zu den indirekten Steuern zählen insbesondere die Mehrwertsteuer und die Zölle. In Deutschland und Österreich nehmen die indirekten Steuern mit 48 % bzw. 47 % einen deutlich höheren Anteil an den gesamten Steuereinnahmen ein.
Eine Aufgliederung der liechtensteinischen Steuereinnahmen nach den Hauptkategorien der OECD-Klassifikation zeigt, dass der Anteil der Steuern auf Einkommen und Gewinnen in Liechtenstein mit 46 % ähnlich hoch ist wie in Deutschland und Österreich, während er in der Schweiz mit 57 % höher liegt. Zweitwichtigste Kategorie der liechtensteinischen Steuerstruktur sind die Steuern auf Waren und Dienstleistungen bzw. die indirekten Steuern mit 30 % der Steuereinnahmen. Die Vermögenssteuern als drittwichtigste Kategorie sind in Liechtenstein mit einem Anteil von 22 % ebenfalls bedeutsam, in der Schweiz stammen 12 % der Steuereinnahmen aus Vermögenssteuern.
Steuerstatistik 2004 Die Steuerstatistik 2004 ist kostenlos erhältlich bei der Liechtensteinischen Steuerverwaltung, Lettstrasse 37, 9490 Vaduz (Tel.: +423/ 236 68 17/ Fax: +423/ 236 68 30/ info@stv.llv.li).
Kontakt:
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Dr. Wilfried Oehry
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