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Fürstentum Liechtenstein

pafl: TARMED-Einführung am 1. April 2006

(ots)

Übergangs-Massnahmen zur Gewährleistung der Rechtssicherheit

Vaduz, 20. Dezember (pafl) – Die Regierung hat entschieden, zur 
Stabilisierung der Gesundheitskosten an der Einführung des 
Tarifsystems Tarmed in Liechtenstein festzuhalten. Damit vor dem 
Hintergrund des laufenden Tarifstreits im Interesse der Versicherten 
die Rechts- und Versorgungssicherheit im liechtensteinischen 
Gesundheitswesen gewährleistet bleiben, wird die definitive 
Einführung des Tarifsystems auf Anfang April 2006 festgesetzt. 
Gleichzeitig hat die Regierung beschlossen, der Liechtensteinischen 
Ärztekammer und dem Liechtensteinischen Krankenkassenverband ein 
Verhandlungsangebot zu unterbreiten, welches unter anderem wichtige 
Anliegen der Ärztekammer berücksichtigt.
Ende 2004 hat die Regierung die Einführung des Tarifsystems 
Tarmed in Liechtenstein für das Jahr 2006 beschlossen. Nachdem in 
den diesbezüglichen Verhandlungen zwischen dem Krankenkassenverband 
und der Ärztekammer über die Tarmed-Einführung keine Einigung 
erzielt werden konnte, hat die Regierung anlässlich ihrer Sitzung 
vom Dienstag, 20. Dezember 2005, das weitere Vorgehen beschlossen.
Tarmed kommt
Im Grundsatz hat die Regierung ihren bisherigen Entscheid 
bekräftigt und hält daher an der Einführung des Tarmed fest. Da 
aufgrund der gegenwärtigen Verhandlungspositionen aber ein 
vertragsloser Zustand und damit eine Gefährdung der medizinischen 
Grundversorgung auf Anfang 2006 drohen, hat die Regierung den 
Zeitpunkt für die definitive Einführung des neuen Tarifsystems auf 
Anfang April 2006 festgelegt.
Die verbleibende Zeit bis zur definitiven Einführung soll genutzt 
werden, um sicherzustellen, dass sich durch den Tarifstreit zwischen 
den Verhandlungspartnern und durch die daraus resultierenden 
Massnahmen keine negativen Konsequenzen für die Versicherten 
ergeben.
Verhandlungsangebot der Regierung
Im Hinblick auf die Einführung des Tarmed per 1. April 2006 wird 
der Ärztekammer und dem Krankenkassenverband am 10. Januar 2006 ein 
detailliertes Verhandlungsangebot übermittelt werden, welches unter 
anderem folgende Inhalte aufweist: Angaben zur Festlegung des 
Taxpunktwertes sowie ein Vorschlag zur Neuregelung des 
Patientenschutzes und des Vertrauensarztes. So sollen sensible Daten 
künftig beim Vertrauensarzt liegen. Weiters wird die Regierung 
eigenständige liechtensteinische Lösung im Bereich der medizinischen 
Praxislabors vorschlagen. Für die Regierung steht zudem fest, dass 
am bestehenden Abrechnungsmodus (Bezahlung der Arztrechnungen durch 
die Krankenkassen) in jedem Fall festgehalten wird.
Die Liechtensteinische Ärztekammer und der Liechtensteinische 
Krankenkassenverband werden eingeladen, anlässlich der 
Regierungssitzung vom 24. Januar 2005 zum Verhandlungsangebot der 
Regierung Stellung zu beziehen. Die weiteren Verhandlungen werden 
durch das Ressort Gesundheit geführt werden.
Tarifsystem für Kostenkontrolle
Tarmed ist ein in der Schweiz seit zwei Jahren angewendetes 
Tarifsystem, welches zu verstärkter Vergleichbarkeit und Kontrolle 
der Kosten für Arztleistungen führen soll. Das Tarifsystem definiert 
sämtliche Leistungen und legt fest, wie viele Taxpunkte der Arzt für 
jede Leistung verrechnen darf. In einem Anschlussvertrag wird 
festgelegt, welcher finanzielle Wert einem Taxpunkt zukommt.
Durch die Kostentransparenz soll Tarmed als Grundlage für darauf 
aufbauende Massnahmen zur Kostenstabilisierung im Gesundheitswesen 
dienen. Aufgrund dessen hat die Regierung ihren Entscheid betreffend 
die Einführung des Tarifsystems Tarmed in Liechtenstein bestätigt.

Kontakt:

Karin Zech
Ressort Gesundheit
+423 236 60 10

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