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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Der naturwissenschaftliche Unterricht an den Schulen in Europa

(ots)

Vaduz, 19. September (pafl) – Eurydice, das Informationsnetz zum Bildungswesen in Europa, hat eine neue Studie zum Thema "Naturwissenschaftlicher Unterricht an den Schulen in Europa" herausgegeben.

Die Steigerung der Effizienz und der Attraktivität des 
naturwissenschaftlichen Unterrichts stellt in zweifacher Hinsicht 
eine wichtige Herausforderung dar. Zum einen geht es darum, allen 
Bürgern eine naturwissenschaftliche Bildung mitzugeben, die es ihnen 
ermöglicht, ihre Rolle als Bürger in einer technologisch hoch 
entwickelten Gesellschaft einzunehmen, zum anderen gilt es, mehr 
junge Menschen dafür zu gewinnen, eine Laufbahn im 
naturwissenschaftlichen Bereich einzuschlagen. Eurydice bietet eine 
Bestandsaufnahme der geltenden Bestimmungen zum 
naturwissenschaftlichen Unterricht in Europa (Lehrerausbildung, 
Schullehrpläne und Evaluation der Schülerleistungen) sowie einen 
Überblick über den Stand der Forschung zur Didaktik der 
Naturwissenschaften. Die Studie bezieht sich auf die Bildungsebenen 
Primarbereich und allgemein bildender Sekundarbereich.
Im Primarbereich wird der naturwissenschaftliche Unterricht von 
Klassenlehrern erteilt und nicht weiter in Fächer untergliedert. Im 
Sekundarbereich wird der naturwissenschaftliche Unterricht meist von 
Fachlehrern erteilt und ist in mehrere Einzelfächer untergliedert 
(Biologie, Chemie, Physik,…). Die Inhalte der Ausbildung der Lehrer 
für den naturwissenschaftlichen Unterricht werden in den meisten 
europäischen Staaten auf der zentralen oder obersten Ebene 
festgelegt. Diese Bestimmungen sind in der Regel in Richtlinien oder 
Qualifikationsstandards niedergelegt.
Die Kenntnis der Lehrpläne sowie bestimmte Fachkompetenzen im 
Bereich Naturwissenschaften (Kenntnisse in Wissenschaftsgeschichte 
und die Fähigkeit, sich über die neuesten Entwicklungen in den 
Naturwissenschaften auf dem Laufenden zu halten) sind in fast allen 
Staaten Bestandteil der Curricula für die Ausbildung der Lehrer für 
naturwissenschaftlichen Unterricht auf allen Bildungsebenen. Aus der 
aktuellen fachdidaktischen Forschung geht hervor, dass drei Aspekte 
für das erfolgreiche Heranführen der Schüler an das 
naturwissenschaftliche Denken ausschlaggebend sind: die 
Berücksichtigung der unterschiedlichen Einstellungen und Interessen 
von Mädchen und Jungen, die Fähigkeit der Lehrer, komplexe 
Experimente durchzuführen, und das Eingehen auf spontane 
Vorstellungen und Gedanken der Schüler ("gesunder 
Menschenverstand").
Mit der Ausbildung der Lehrer für den naturwissenschaftlichen 
Unterricht werden Akademiker betraut, die in erster Linie über 
Qualifikationen im naturwissenschaftlichen Bereich verfügen müssen. 
In den meisten Staaten ist der Abschluss eines 
naturwissenschaftlichen Studiums, in der Regel auf Master-Ebene, 
Voraussetzung für eine Tätigkeit in der Lehrerausbildung. In zwei 
Drittel der Bildungssysteme müssen bzw. sollten die Dozenten ferner 
über pädagogische Qualifikationen verfügen. In rund fünfzehn Staaten 
sollten sie möglichst eine Berufserfahrung als Lehrer nachweisen 
können.
Dimensionen des naturwissenschaftlichen Denkens als Lehrplaninhalte 
   In den meisten Staaten wird in den Lehrplänen, gemäss den 
Empfehlungen der aktuellen Forschung, auch der Bezug zwischen den 
Naturwissenschaften und dem gesellschaftlichen Kontext hergestellt, 
insbesondere zu historischen und aktuellen gesellschaftliche 
Problemen. Besonders die Lehrpläne für den Unterricht im 
Sekundarbereich sehen ferner Aktivitäten vor, die eine Mischung aus 
Know-how, komplexem Wissen und Kommunikationskompetenzen erfordern: 
Versuchsprotokolle vorschlagen und erörtern, naturwissenschaftliche 
Gesetze experimentell überprüfen, die Ergebnisse eigener Recherchen 
mitteilen.
In vielen Staaten sind die Lehrpläne für den 
naturwissenschaftlichen Unterricht derzeit Gegenstand von Reformen 
oder Debatten. Diese beziehen sich auf die Organisation, die Inhalte 
und die Methodik. Zum Teil geht es dabei auch um die Einführung von 
Bildungsstandards (Schlüsselkompetenzen).
Eine elektronische Fassung der Veröffentlichung ist in englischer 
und französischer Sprache unter: 
http://www.eurydice.org/pls/portal/url/page/Eurydice/showPresentation
?pubid=081DE verfügbar oder kann über die Eurydice 
Informationsstelle bezogen werden: Tel. 236 67 74.
EURYDICE AUF EINEN BLICK 
   Eurydice, das Informationsnetz zum Bildungswesen in Europa, das 
von der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten eingerichtet 
wurde, bildet einen der strategischen Pfeiler für die Zusammenarbeit 
im Bildungswesen und ist seit 1980 im Dienste der Erleichterung der 
Zusammenarbeit durch ein besseres Verständnis der Bildungssysteme 
und -politiken tätig. Seit 1995 ist Eurydice auch fester Bestandteil 
des Sokrates-Programms, dem gemeinschaftlichen Aktionsprogramm im 
Bereich der allgemeinen Bildung. 
Das Eurydice-Netz setzt sich zusammen aus einer Europäischen 
Informationsstelle, die in Brüssel angesiedelt ist, und 
Nationalen Informationsstellen in jedem der 30 Staaten, die am 
Sokrates- Programm teilnehmen (die 25 Mitgliedstaaten der 
Europäischen Union, die drei EFTA/EWR-Staaten und die 2 
Beitrittsstaaten), die in der Regel in den Bildungsministerien oder 
in diesen nahestehenden Organismen angesiedelt sind.

Kontakt:

Schulamt
Marion Steffens
Eurydice Informationsstelle
Tel.: +423/236 67 74
marion.steffens@sa.llv.li

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