pafl: Bewirtschaftungsbeiträge im Biologischen Landbau werden erhöht
(ots)
Vaduz, 4. April (pafl) -
Die Regierung hat die Bewirtschaftungsbeiträge für den Biologischen Landbau rückwirkend auf 1. Januar 2007 erhöht. Die Beiträge für Spezialkulturen werden um 600 Franken auf 2'400 Franken pro Hektar und Jahr erhöht, für die übrige offene Ackerfläche wird er um 200 Franken auf 1'600 Franken pro Hektar und Jahr und für die übrige landwirtschaftliche Nutzfläche um 100 Franken auf 630 Franken pro Hektar und Jahr erhöht.
Der Biologische Landbau hat sich in Liechtenstein seit Einführung des Abgeltungsgesetzes zu einer bedeutenden und etablierten Produktionsform entwickelt. Die Produktionsmethode stellt einen schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen sowie ein Angebot an qualitativ hoch stehenden einheimischen Lebensmitteln sicher. Die umweltfreundliche und tiergerechte Produktionsform ist gesellschaftlich anerkannt und erwünscht. Der Biolandbau erbringt zahlreiche Leistungen im öffentlichen Interesse, welche sich nicht im eigentlichen Marktwert von Bioprodukten widerspiegeln und somit nicht an die Konsumenten weitergegeben werden können. Diese gemeinnützigen Leistungen des Biolandbaus werden daher mit staatlichen Mitteln abgegolten.
Mit dem zunehmenden Angebot sind die Preise für Bioprodukte vor allem im Fleisch- und Milchbereich in den letzten zwei bis drei Jahren stark unter Druck geraten. Hauptsächlich der Preis für Biomilch, welche für die Betriebe in Liechtenstein eine strategische Bedeutung hat, ist im Vergleich zum Preis für konventionelle Milch überdurchschnittlich stark gesunken. Damit hat der Biolandbau ein wesentliches Element des wirtschaftlichen Anreizes verloren. Gleichzeitig sind die Produktionskosten durch eine laufende Verschärfung der Richtlinien angestiegen. Diese Situation hat in den letzten drei Jahren bei einigen Betrieben zum Ausstieg aus dem Biolandbau und somit zu einem zahlenmässigen Rückgang der Biobetriebe geführt.
Die Analyse der Hauptergebnisse der landwirtschaftlichen Buchhaltungen des Wirtschaftsjahres 2005 hat bei Biobetrieben im Talgebiet einen Einkommensrückgang von 30 Prozent aufgezeigt. Als Ursachen werden einerseits gesunkene Produzentenpreise für Bioprodukte und andererseits steigende Produktionskosten, welche vor allem durch strengere Produktionsrichtlinien verursacht wurden, genannt. Bei gleich bleibenden Rahmenbedingungen hätte damit gerechnet werden müssen, dass es künftig nur noch vereinzelt zu Umstellungen auf Biologischen Landbau kommen würde. Zudem hätte die Gefahr bestanden, dass der Biolandbau vermehrt aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben würde.
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