The Neuropathic Pain Network and Pfizer
Neue weltweite Umfrage zeigt die entscheidende Bedeutung einer effektiven Arzt-Patienten-Kommunikation für die richtige und rechtzeitige Erkennung von neuropathischen Schmerzen
London (ots/PRNewswire)
- Selbst nach Arztbesuch vergeht oft ein Jahr und länger bis zur Diagnosestellung
Eine neue, in sieben Ländern durchgeführte Umfrage zeigt, dass eine effektive Arzt-Patienten-Kommunikation der Schlüssel zu einer frühzeitigen, richtigen Diagnosestellung und Behandlung von Patienten mit Nervenschmerzen - den so genannten neuropathischen Schmerzen - ist. Bei Nervenschmerzen handelt es sich um ein mit starken Beeinträchtigungen einhergehendes Krankheitsbild, bei dem typischerweise chronische, oftmals quälende Nervenschmerzen bestehen. Vielfach treten diese als Komplikation von häufigen Krankheiten, wie z.B. Diabetes, Herpes, Krebs, HIV, Multiple Sklerose, Schlaganfall, Verletzung oder Operationen, auf. Die Ergebnisse der Studie wurden heute vom Neuropathic Pain Network (NPN), einer Koalition von Patientenorganisationen, veröffentlicht. Diese zeigten, dass in einigen Ländern Patienten durchschnittlich bis zu 19 Monate warten und zwei oder mehr Ärzte konsultieren müssen, bevor die richtige Diagnose gestellt wird. Zu den an der Befragung beteiligten Ländern gehören Grossbritannien, Deutschland, Italien, Korea, Mexiko, Spanien und Finnland.
Neuropathischen Schmerzen sind schwer zu erkennen
Viele Patienten müssen mehr als nur einen Arzt aufsuchen, bevor die neuropathische Natur ihrer Schmerzen erkannt wird. Die Mehrheit der befragten Ärzte aus sieben Ländern waren niedergelassene Allgemeinmediziner, die die Erkennung von neuropathischen Schmerzen überwiegend als schwierig erachten. Die meisten Ärzte in allen Ländern geben an, dass ein Hauptfaktor für die verzögerte Diagnosestellung in der Schwierigkeit begründet ist, zwischen neuropathischem Schmerz und anderen Schmerzuständen zu differenzieren. Dies ist wichtig, da Behandlungen, die bei anderen Schmerzarten erfolgreich sein können, Patienten mit Nervenschmerzen oftmals keine Linderung verschaffen.
Patienten- und Arzt-Checkliste: Drei Hauptbereiche erfassen
Den Ergebnissen der Befragung zufolge warten Patienten durchschnittlich zwischen 5,7 bis 19,5 Monate nach dem ersten Auftreten der Beschwerde, bevor sie einen Arzt aufsuchen, da die meisten Patienten glauben, der Schmerz verschwände schon "von alleine" wieder. Nachdem Patienten einen Arzt wegen ihrer Schmerzen konsultiert haben, kann eingeschränkte oder ineffektive Kommunikation das Erkennen des neuropathischen Schmerzes weiter verzögern.
Die Studie fand heraus, dass Ärzte, die die neuropathische Natur der Schmerzen richtig erkannten, häufiger die nachfolgend aufgeführten drei Hauptbereiche mit ihren Patienten besprachen. Bei Ärzten, die keine Fragen zu diesen drei Hauptbereichen stellten, war die Wahrscheinlichkeit des Erkennens der Beschwerden ihrer Patienten als neuropathische Schmerzen geringer.
1. Art der Beschwerden: Beschreiben Sie bitte die Intensität und Dauer und auch, wie Sie den Schmerz empfinden (verwenden Sie spezifische Adjektive wie z.B. "Ameisenlaufen", "brennend", "stechend" "taub" oder "wie elektrische Schläge")
2. Krankengeschichte: Teilen Sie ihre gesamte Krankengeschichte mit; neuropathischer Schmerz kann eine Komplikation von Diabetes, Herpes, Krebs, HIV, Verletzungen oder Operationen sein
3. Schmerzlokalisation: Beschreiben Sie bitte, wo Sie den Schmerz in Ihrem Körper fühlen
"Zerrüttende neuropathische Schmerzen beeinträchtigen das Leben der Patienten in allen Aspekten, schränken oftmals deren Arbeitsfähigkeit ein und werden dennoch typischerweise zu selten diagnostiziert", sagte Ian Semmons, Board Member des Neuropathic Pain Network und Chairman der UK Action on Pain. "Die Umfrage legt nahe, dass Patienten einiges tun können, um die Diagnosestellung zu beschleunigen. Indem Patienten ihrem Arzt die Art ihrer Schmerzen, ihre Krankengeschichte und die Schmerzlokalisation mitteilen, können sie ihm dabei helfen zu entscheiden, ob ihr Schmerz neuropathischer Natur ist. Wir fordern alle Schmerzpatienten auf, insbesondere wenn sie an Diabetes, Herpes, Krebs oder HIV leiden, diese Themen mit ihrem Arzt zu besprechen."
Screening-Instrumente nicht überall im Einsatz
Um Ärzten bei der Diagnostik von Schmerzpatienten im Vorfeld zu helfen, haben Forscher Fragebögen für Patienten entwickelt, die diese im Wartezimmer ausfüllen können, bevor sie mit dem Arzt sprechen. Die Patienten beantworten dabei mehrere Fragen zu ihrem Schmerz, u.a. auch Fragen zu den Hauptthemen, die in dieser Befragung gefunden wurden. Das Instrument kann den Ärzten bei der schnellen, aber dennoch detaillierten Beurteilung der Schmerzen des Patienten helfen. Von den sieben Ländern der Studie verwendet zurzeit nur in Mexiko eine Mehrheit der Ärzte die erhältlichen Screening-Instrumente bei den meisten oder allen Patienten, obwohl in allen Ländern das Interesse der Ärzte, mehr über diese Screening-Instrumente zu erfahren, gross ist.
"In vielen Ländern bleibt den Ärzten immer weniger Zeit für ihre Patienten, was insbesondere bei neuropathischen Schmerzen problematisch ist, die ja immer schon schwierig zu erkennen waren", sagte Michael Bennett, M.D., Senior Clinical Lecturer im Bereich Palliativmedizin und Honorary Senior Research Fellow an der Universität Leeds in Leeds, Grossbritannien. "Für diese Ärzte könnten Screening-Instrumente eine Lösung sein, die sie rechtzeitig auf das mögliche Vorliegen von neuropathischen Schmerzen aufmerksam macht. Ob durch den Einsatz dieser Instrumente oder einfach durch ein eingehenderes Gespräch, fest steht, dass eine Verbesserung der Kommunikation hinsichtlich der Symptome der neuropathischen Schmerzen uns dabei hilft, den Bedürfnissen dieser Patienten mit langer Leidensgeschichte besser gerecht zu werden."
Neuropathische Schmerzen: ein stark beeinträchtigendes Krankheitsbild
Bei den neuropathischen Schmerzen handelt es sich um ein stark beeinträchtigendes Krankheitsbild, das Schätzungen zufolge zwischen 2,8 bis 4,7 Prozent der Menschen weltweit betrifft. Neuropathische Schmerzen können einen schwerwiegenden Einfluss auf das Leben der Betroffenen haben, von denen viele nicht mehr in der Lage sind zu arbeiten, zu gehen oder einfach nur Kleidung zu tragen, da eine Berührung der Haut unerträgliche brennende Schmerzen verursacht. Neuropathische Schmerzen werden häufig unzureichend diagnostiziert und behandelt. Auslöser oder Ursache von neuropathischen Schmerzen ist ein Schaden bzw. eine Fehlfunktion des Nervensystems (entweder peripher oder zentral). Die Patienten beschreiben ihre Missempfindungen oftmals als brennend, stechend oder wie ein elektrischer Schlag. In den letzten Jahren wurden eine Reihe von Screening-Instrumenten (z.B. Pain DETECT, LANSS, DN4, ID Pain) entwickelt, um Ärzten beim Erkennen dieses häufig sehr schwer fassbaren Krankheitsbilds zu helfen.
Informationen zur Befragung
Im Juli 2006 beauftragten das Neuropathic Pain Network und Pfizer Inc die Firma Harris Interactive damit, eine mehrere Länder einschliessende Befragung von Patienten mit neuropathischen Schmerzen und deren behandelnden Ärzten durchzuführen. Es wurde eine Befragung von ungefähr 700 Patienten mit diagnostizierten neuropathischen Schmerzen und 700 Ärzten in den folgenden sieben Ländern durchgeführt: Finnland, Deutschland, Korea, Italien, Mexiko, Spanien und Grossbritannien. Die Durchführung der Feldarbeit erfolgte vom 18. August 2006 bis zum 29. Januar 2007. Die Ergebnisse von Befragungen unterliegen einer sich aus der Stichprobenerhebung ergebenden Streuung. Bei einer Stichprobengrösse von 100 beträgt die maximale mögliche Streuung durch die Stichprobenerhebung + oder - acht Prozentpunkte bei einem Konfidenzniveau von 95%. Die Befragung wurde von Pfizer Inc. finanziert.
Informationen zum Neuropathic Pain Network
Das Neuropathic Pain Network (NPN) ist eine Koalition von Organisationen, die Patienten mit neuropathischen Schmerzen aktiv unterstützten, indem es diese in die Lage versetzt, ihre Schmerzen besser zu bewältigen, die beste Behandlung zu bekommen und letztlich ein verbesserte Lebensqualität zu gewinnen. Das NPN hat die erste Website entwickelt, die sich ausschliesslich darauf konzentriert, Menschen mit neuropathischen(Nerven-) Schmerzen zu unterstützten.
Pressekontakt:
Ansprechpartner: Sejal Sedani Resolute Communications,
+44-20-7397-7474, Sejal.sedani@resolutecommunications.com