pafl: Mobiles Liechtenstein - 1:0 für EURO 08 Verkehrslenkung
(ots)
Vaduz, 27. Juni (pafl) -
In knapp einem Jahr rollt das runde Euro 08 Leder in den verschiedenen Fussballstadien in der Schweiz und Österreich. Tausende Fussballfans werden sowohl bei der An- als auch Abreise für grosse Herausforderungen den Verkehrsverantwortlichen sorgen.
Ein funktionierendes Verkehrssystem ist ein wesentlicher Garant für einen reibungslosen Ablauf dieses Grossanlasses. Im Rahmen der Reihe "Mobiles Liechtenstein 2015" wird Thomas Berner von der Projektorganisation Euro 08 erstmals in Liechtenstein die Schwerpunkte des Verkehrskonzeptes präsentieren. "Die EURO '08 wird die öffentlichen Verkehrmittel in den Vordergrund stellen", so Regierungsrat Martin zum Hintergrund der öffentlichen Veranstaltung in Vaduz.
1:0 für öffentliche Verkehrsmittel
Aufgabe des Teilprojekts "Infrastruktur und Verkehr Öffentliche Hand UEFA EURO 2008" ist es haben die Verkehrsexperten die Koordination im Bereich Verkehr und eine möglichst effiziente Bewältigung der Besucherströme sicherzustellen.
Bedingt durch die geografische Lage der Schweiz ist neben dem Individualverkehr (Personenwagen, Autobusse) vor allem auch mit einer intensiven Nutzung grenzüberschreitender Zugverbindungen zu rechnen. Thomas Berner vom Bundesamt für Sport: "Wir werden mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten versuchen, einen möglichst hohen Anteil der Besucherinnen und Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren. Das ermöglicht eine einfachere Lenkung der Zuschauerströme und entlastet die Strassen erheblich."
Im Bereich Infrastruktur ist die Schweiz für den Anlass bestens gerüstet; drei der vier Stadien bewähren sich bereits im Meisterschaftsbetrieb. Das Stadion in Zürich wird umgebaut, im Herbst 2007 anlässlich des Meetings "Weltklasse Zürich" eingeweiht und wieder dem Meisterschaftsbetrieb übergeben. Daneben sind in der Schweiz keine wesentlichen Infrastrukturbauten geplant. Die vorhandenen Anlagen genügen den hohen Ansprüchen der EURO 2008.
WM Erfahrungen aus Deutschland
Die Erfahrungen anlässlich der Weltmeisterschaften in Deutschland zeigen, dass die vom Bundesrat für die EURO 2008 verfolgte Strategie "grösstmögliche Verlagerung auf den öffentlichen Verkehr" sich als richtig erwiesen hat. "Der ÖV und der zukünftige Europameister werden in Schweiz und Österreich im Mittelpunkt stehen", so Regierungsrat Martin Meyer zu den Hintergründen des Gesamtpaketes.
Während der EURO 2008 will man in der Schweiz einen so genannten Modalsplit (Anteil ÖV im Verhältnis zum Anteil motorisierter Privatverkehr) von mindestens 80 Prozent im Nahverkehr und mindestens 55 Prozent beim Fernverkehr an Spieltagen bei zahlenden Besuchern erreichen. Zurzeit werden die entsprechenden Produkte von den ÖV-Betreibern ausgearbeitet, anfangs 2007 wird das Gesamtpaket der Öffentlichkeit vorgestellt. Bereits gesichert ist das Kombi-Ticket. Das Stadionticket gilt während 36-Stunden als Fahrkarte auf dem gesamten schweizerischen ÖV-Netz.
Defensives Parkplatz-Management
Um diese Strategie zu unterstützen, wird ein defensives Parkplatz-Management ausgearbeitet. Die Parkgebühren sollen in den Austragungsorten einheitlich gestaltet werden; ausgegangen wird von einem Betrag von 20-30 Franken pro Auto und Tag beziehungsweise 50-70 Franken pro Bus (Car). Die Signalisation soll auf allen Verkehrsträgern (Schiene, Strasse etc.) ab der Grenze einheitlich und für die Besucher leicht verständlich sein, so dass die Besucherströme reibungslos in die Stadien und an die Fanfeste gelenkt werden können.
Detaillierte Aussagen
Sicherheitsrelevante Probleme tauchen dort auf, wo Stauräume entstehen. Dies ist meist kurz nach Spielschluss zu erwarten, da das Gros der Zuschauer erfahrungsgemäss innert 1 bis 2 Stunden vom Stadion abreist. Unter Umständen können an den Haupt- und Stadionbahnhöfen Kapazitätsengpässe entstehen. Beim motorisierten Individualverkehr (MIV) können sich entlang der Anfahrtsrouten und insbesondere auch an Raststätten, bei Verkehrsknotenpunkten oder an den Grenzübergängen neben verkehrs- auch sicherheitspolizeiliche Brennpunkte entwickeln. Je nach Lage sind auch (Haupt) Verkehrswege zu sichern.
Belastungen für den Flugverkehr
Ein zurzeit nicht exakt abschätzbarer Teil der Besucherinnen und Besucher wird auf dem Luftweg an- und abreisen. Dabei werden neben Charterlinien auch "Billigflieger" genutzt werden. Thomas Berner zu den Problembereichen: "Sicherheitsrelevante Probleme können im Flughafenbereich dann entstehen, wenn losgelöst von Fan-Kategorien grössere Gruppen rivalisierender Fussballreisender in Flughäfen gleichzeitig warten müssen oder abgefertigt werden."
Mobiles Liechtenstein 2015 - 1:0 Verkehrslenkung EURO 08 - Donnerstag, 28. Juni 2007, 18.30 Uhr - Vaduz, Rathaussaal.
Kontakt:
Markus Amann
Mitarbeiter der Regierung
Tel.: +423/236 63 06