pafl: "Chance Liechtenstein" - Massnahme gegen Jugendarbeitslosigkeit
(ots)Arbeitslosenquote für Juni: 2,7 Prozent - wieder mehr arbeitslose Jugendliche
Liechtensteins Arbeitslosenquote für den Monat Juni beträgt 2,7 Prozent, damit liegt sie deutlich unter jenen des Vorjahres. Die Zahl der Arbeitslosen ist gegenüber dem Vormonat auf 476 Personen (Mai: 458) etwas gestiegen, liegt aber weiterhin deutlich unter der Marke von 500 Arbeitslosen und damit auf dem Niveau wie vor vier Jahren. Grund für den leichten Anstieg ist eine signifikante Zunahme bei den jugendlichen Arbeitslosen, die nach der Grundausbildung vor dem Sommer am Arbeitsmarkt bisher keine Stelle gefunden haben. Speziell für sie wurde von der Regierung inzwischen das Projekt "Chance Liechtenstein" gestartet.
Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren hat nach dem rückläufigen Trend der letzten Monate nun wieder zugelegt. Nach der neuen Methode der Berechnung sind 92 Jugendliche in Liechtenstein ohne Beschäftigung (Tiefststand im Mai: 83). Nach der früheren Methode der Berechnung sind per 30. Juni 2007 sogar 121 Jugendliche als Stellensuchende gemeldet, im Mai waren es noch 105, was einer Steigerung um 13 Prozent entspricht.
Für die aktuell wieder ansteigende Zahl der beschäftigungslosen Jugendlichen dürften zwei Gruppen ausschlaggebend sein: Einerseits Lehrabgänger ohne Anschlussjob und andererseits Schulabgänger beispielsweise des 10. Schuljahres, die aufgrund noch fehlender Qualifikationen bisher keine Lehrstelle oder eine andere Beschäftigung am Arbeitsmarkt finden konnten.
"Chance Liechtenstein" unter dem Patronat von Erbprinz Alois
Um dem Problem Jugendarbeitslosigkeit gezielt gegensteuern zu können, wurde von der Liechtensteinischen Regierung das Projekt "Chance Liechtenstein" lanciert. Es steht unter dem Patronat von Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein. Die Wirtschaft des Landes ist eingebunden.
Seit Mai 2007 fanden schon einige Treffen zur Vorstellung des Projekts "Chance Liechtenstein" statt, so mit Regierungschef Stellvertreter Klaus Tschütscher und Vertretern der Wirtschaft, der Liechtensteinischen Industrie und Handelskammer LIHK, der Wirtschaftskammer Liechtenstein, dem Bankenverband, der Treuhändervereinigung und der Rechtsanwaltskammer sowie der Vorsteherkonferenz.
Sie alle haben sich übereinstimmend dazu bereit erklärt, bei der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit aktiv mitzumachen.
Qualifizierung und "Job Markt" im September
Übereinstimmendes Ziel aller Beteiligten ist es, der Jugend im Land mit "Chance Liechtenstein" eine bislang einzigartige Möglichkeit zur beruflichen Qualifizierung zu bieten. Nach den ersten Arbeitstreffen im Mai und Juni befindet sich das Projekt nun in der konkreten Vorbereitung.
Ziel ist es, den stellensuchenden Jugendlichen durch gezielte Qualifizierungsmassnahmen verbesserte Jobaussichten zu bieten. Dazu werden im September zwei mehrtägige Workshops mit den arbeitslos gemeldeten Jugendlichen organisiert.
Im Anschluss an die Workshops wird am 21. September im Vaduzer Saal ein "Job Markt" mit Unternehmen aus Liechtenstein und der Region stattfinden, an dem sich die Jugendlichen ihren möglichen künftigen Arbeitgebern präsentieren. Diese geben den Jugendlichen mit einem konkreten Job in ihrem Unternehmen dann eine Chance auf eine berufliche Zukunft, eben die "Chance Liechtenstein."
Zur Arbeitslosenstatistik im Detail
Die Anzahl der Arbeitslosen beträgt für Juni 476 Personen, davon 258 Männer und 218 Frauen. Im Rückblick auf Juni 2006 weist die Statistik 689 Arbeitslose aus (alte Berechnung), für Juni 2005 sogar 726. Der Anteil der über 50-Jährigen ohne Beschäftigung beträgt aktuell für den Juni 126 Personen, im Mai 2007 waren dies 137 Personen über 50 Jahre.
Erfreulich ist weiterhin der Trend bei der Zahl jener, die wieder einen Job gefunden haben. Das sind 76 Personen, die sich im Juni 2007 vom Arbeitslosenbezug abgemeldet haben (im Vormonat Mai waren es 80). Weitere 22 Personen (Mai: 27) haben bereits während der Kündigungsfrist wieder einen neuen Job gefunden.
Etwas gestiegen ist im Juni 2007 mit 95 Personen insgesamt (Mai: 64) die Zahl der Neuzugänge bei den Anspruchsberechtigten auf Arbeitslosengeld. Die Möglichkeit für einen Zwischenverdienst konnten 116 Personen (Mai: 115) ergreifen. Als Zwischenverdienst gilt jedes Einkommen aus selbständiger oder unselbständiger Erwerbstätigkeit, aufgrund dessen der Arbeitslosengeldbezug ausgesetzt oder verringert wird.
Gute Zusammenarbeit Unternehmen - AMS FL
Liechtensteins Unternehmen haben im Juni mit 192 offenen Stellen eine neue Höchstzahl an Stellen an den AMS FL gemeldet. Im Monat Mai 2007 waren es 172, im Juni vorigen Jahres waren es 121 gemeldete offene Stellen. Von den jetzt gemeldeten offenen Stellen sind 42 (36) zeitlich befristet und fünf (drei) weitere Praktika.
Die Entwicklung zeigt weiterhin die gute Zusammenarbeit zwischen den Betrieben und dem AMS FL und ist ein Indikator für die gute Konjunkturlage.
Kontakt für Arbeitgeber und Arbeitssuchende
Als Partner der Wirtschaft bietet das Arbeitsmarkt-Service Liechtenstein AMS FL als Abteilung des Amtes für Volkswirtschaft Information, Beratung und einen umfangreichen Personalservice an. Ansprechpartner für Arbeitgeber, die offene Stellen zu besetzen haben, sind die Personalberater des AMS FL; Telefon 236 68 85 oder Mail an stellenmeldung@avw.llv.li.).
Kontakt:
Arbeitsmarkt-Service Liechtenstein AMS FL
Markus Bürgler
Tel.: +423/236 76 86
markus.buergler@avw.llv.li