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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Neujahrsbotschaft 2008 von Regierungschef Otmar Hasler

Vaduz (ots)

Sperrfrist bis 31.12.2007, 06:05 Uhr
NEUJAHRSBOTSCHAFT 2008
Heimat mit Zukunft
Neujahrsbotschaft 2008 von Regierungschef Otmar Hasler
Vaduz, 31. Dezember (pafl) - Liebe Liechtensteinerinnen und 
Liechtensteiner
Geschätzte Einwohnerinnen und Einwohner unseres Landes
Der Übergang zu einem neuen Jahr ist immer ein besonderer Moment. 
Man denkt zurück und blickt nach vorne. Viele feiern diesen 
Augenblick mit Freunden oder im Kreise der Familie in Freude und 
Freundschaft. Ich möchte auch jene Menschen in meine Gedanken 
einschliessen, die Leid zu tragen haben, die krank sind, die von 
Sorgen geplagt werden. Ihnen gebührt unsere Solidarität. 
Liechtenstein ist ein solidarisches Land, das seine Stärke aus der 
Vielfalt der Menschen gewinnt und seine Kraft aus dem Zusammenleben 
von Menschen unterschiedlicher Herkunft schöpft. Diese Heimat wollen 
wir im neuen Jahr immer wieder in den Mittelpunkt unseres Handelns 
stellen.
Gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Am Ende eines Jahres, wenn ein Zeitabschnitt zu Ende geht, wird 
Bilanz gezogen. Die Wirtschaft, ob Landwirtschaft, Gewerbe, Industrie
oder Finanzdienstleistungen, kann auf ein erfolgreiches Jahr 
zurückblicken. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass auch das Jahr 
2008 zu einem starken Wirtschaftsjahr wird. Ausruhen auf dem 
Erreichten allerdings genügt in der heutigen globalisierten Welt 
nicht mehr. Auch als kleines Land müssen wir uns weltweit dem 
Wettbewerb stellen. Dabei erscheint mir wichtig, dass wir nicht 
einfach auf Herausforderungen von aussen reagieren, sondern dass wir 
bereit sind, vorauszuschauen und aktiv zu gestalten. Auch hier können
wir Erfolge vorweisen: Der Finanzplatz konnte nach 2001 in kürzester 
Zeit auf einen internationalen Standard gebracht werden, so dass uns 
heute die internationale Staatenwelt ihre Anerkennung über die 
Sorgfaltspflicht, die Aufsicht und die Terrorismusbekämpfung 
ausspricht. Das ist eine ausgezeichnete Basis für weitere Reformen 
und für eine aktive, in die Zukunft gerichtete Gestaltung des 
Wirtschaftsstandortes Liechtenstein.
Den Wirtschaftsstandort weiterentwickeln
Die Basis für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort sind 
einerseits die attraktiven Rahmenbedingungen für die Unternehmen, 
anderseits eine sehr gut ausgebildete Bevölkerung. Die Bildungsreform
im Pflichtschulbereich verfolgt das Ziel, den Schulen mehr Autonomie 
und Verantwortung zu übertragen, damit sie sich ein eigenständiges 
Profil geben können. Der Hochschulstandort Liechtenstein nimmt 
regional und auch international beachtete Konturen an, die in Zukunft
im Bereich der Forschung verstärkt werden müssen. Das Projekt 
«Futuro» hat die Entwicklung des Finanzplatzes unter Berücksichtigung
des Industriestandortes und der übrigen Wirtschaft zum Ziel. Für die 
Wirtschaft werden Zukunftsvisionen aufgezeigt und Zukunftsstrategien 
erarbeitet, um synchron zu den globalen Marktbedingungen die 
optimalen Rahmenbedingungen bereitstellen zu können. Parallel zur 
Entwicklung dieses Zukunftsprojektes arbeitet die Regierung an zwei 
Gesetzesvorhaben, die entscheidende Auswirkungen auf die künftige 
Ausgestaltung des Finanzplatzes haben werden: Die Revision des 
Steuerrechts verfolgt das Ziel, dass Liechtenstein auch in Zukunft 
über ein attraktives und wettbewerbsfähiges Steuersystem verfügt. Bei
der Anpassung des Stiftungsrechts steht die internationale Akzeptanz 
im Zentrum der Reformarbeiten.
Der Reformwille ist vorhanden
Wenn der Reformwille vorhanden ist, gelingt es uns als Kleinstaat 
schneller, die beabsichtigten Neuerungen einzuführen. Ein positives 
Beispiel hierfür stellt die Staatsrechtsreform dar, die mit der 
Aufgabenentflechtung zwischen Staat und Gemeinden sowie mit dem 
Finanzausgleich zu mehr Transparenz und zur Vereinfachung von 
Verwaltungsabläufen führte. Der Kleinstaat ist auf den Menschen 
zugeschnitten. Unsere demokratische Rechtsordnung trägt den Gedanken 
der Mitverantwortung und Mitwirkung der Bevölkerung in sich. Nur wer 
mitdenken und mitentscheiden kann, fühlt sich verantwortlich für das 
Gemeinwohl. Gerade die Mitwirkung von Minderheiten zeichnet den 
Kleinstaat aus. In unserem Land leben Menschen aus 90 
Herkunftsländern friedlich miteinander, aber nicht alle können 
problemlos miteinander reden, weil die Kenntnisse der Landessprache 
ungenügend sind. Die erwünschte Integration der ausländischen 
Mitbewohner hängt in hohem Masse mit dem Erwerb der deutschen Sprache
zusammen, die nicht nur der Verständigung dient, sondern alle 
Lebensbereiche umfasst: Von der Wohnsituation über den Arbeitsmarkt 
bis zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.
Globale Schicksalsgemeinschaft
Nicht nur das friedliche Zusammenleben muss uns weiter gelingen, 
sondern wir müssen auch alles daran setzen, dass dieses Zusammenleben
in einer intakten Umwelt und in einer lebenswerten Landschaft möglich
ist. Auch wir als Kleinstaat müssen unseren Beitrag zur Verhinderung 
der globalen Klimakatastrophe leisten. Die Welt ist heute keine nach 
Regionen oder Kontinenten aufgeteilte Gemeinschaft mehr, sondern eine
globale Schicksalsgemeinschaft. Dort haben wir unseren Platz, aber 
auch unsere Verantwortung. Das gibt uns die Chance, als Kleinstaat 
auf dem internationalen Parkett präsent zu sein und gleichzeitig 
unseren Staat so auszurichten, dass Moderne und Tradition 
nebeneinander stehen und miteinander verbunden werden können. Als 
unsere Heimat, die Werte und Traditionen hoch hält, die 
Lebensqualität bietet und den sozialen Zusammenhalt fördert.
An der Schwelle zu 2008 wünsche ich allen Mitbewohnerinnen und 
Mitbewohnern ein gesegnetes neues Jahr, Erfolg und Zufriedenheit, 
Gesundheit und Zuversicht.
Otmar Hasler
Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein

Kontakt:

Presse- und Informationsamt des Fürstentums Liechtenstein
Tel. +423 236 67 21
info@pia.llv.li

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