pafl: Kraft der UNO-Frauenkonvention
Vaduz (ots)
Dritte Gesprächsrunde liechtensteinischer Politikerinnen
In der dritten überparteilichen Gesprächsrunde diskutierten die weiblichen Landtagsabgeordneten über die UNO-Frauenkonvention. Einigkeit herrschte bei den Landtagsabgeordneten darüber, dass der 3. Länderbericht zur Frauenkonvention und auch die Empfehlungen des Ausschusses besser bekannt sein müssten und eine stetige Diskussion über Gleichstellungsfragen geführt werden müsste.
Der Rahmen
Liechtenstein ist seit 1995 Vertragsstaat des Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frau und hat seinen dritten Länderbericht am 10. Juli 2006 eingereicht. Ein Jahr später fand in Gegenwart einer liechtensteinischen Delegation am 26. Juli 2007 die Behandlung des Berichts durch den zuständigen Ausschuss statt. Die abschliessenden Beobachtungen und die Empfehlungen des Ausschusses hat die Regierung im September 2007 zur Kenntnis genommen. Der Ausschuss hat die Beobachtungen bzw. Bedenken und die Empfehlungen in 32 Punkten zusammengefasst. Das 32-Punkte-Papier bildete die Grundlage für die Diskussionsrunde unter der Leitung von Christina Jacquat.
Altbekannte Themen
Auf Einladung der Stabsstelle für Chancengleichheit und der Gleichstellungskommission beteiligten sich anfangs Mai Doris Beck, Josy Biedermann, Doris Frommelt, Claudia Heeb-Fleck und Andrea Matt an der Diskussionsrunde. Nach einer Einführung durch Karin Lingg und Esther Schindler vom Amt für Auswärtige Angelegenheiten sowie Bernadette Kubik-Risch von der Stabsstelle für Chancengleichheit vertieften sich die Diskussionsteilnehmerinnen in die Frage, wie den Empfehlungen stärker Nachdruck verliehen werden könnte.
Altbekannte und doch ungelöste Themen wie traditionelle Einstellungen, Rollenstereotypien, flexible Arbeitszeitmodelle, Elternurlaub, das Lohngefälle zwischen Frau und Mann, die Männeremanzipation und die Untervertretung von Frauen in Führungs- und Leitungsgremien wurden in der Diskussion unter dem Fokus der Frauenkonvention erörtert.
Kreative Lösungen in kleinen Schritten
Einig waren sich die weiblichen Landtagsabgeordneten auch, dass eine pragmatische und kreative Gleichstellungspolitik, welche sich klare Ziele setzt, erfolgreich sein wird. Als kreative Lösungsansätze wurden unter anderem genannt: Kommissionsmitglieder über Inserate rekrutieren; männliche Politiker, die Familie und Erwerb unter einen Hut bringen, als Vorbilder propagieren; klare Signale setzen und Anreize schaffen, damit die Vereinbarkeit von Familie und Erwerb als gesellschaftsfähig gilt und erstrebenswert wird.
Die nächste Gesprächsrunde findet im Herbst 2008 statt und wird sich voraussichtlich den Landtagswahlen 2009 annehmen.
Kontakt:
Stabsstelle für Chancengleichheit
Bernadette Kubik-Risch, Leiterin
Tel.: +423 236 60 60