pafl: Gesundheitssystem braucht verbindliche Werte
Vaduz (ots)
Vaduz, 2. Oktober (pafl) - Die modernen Gesundheitssysteme sind immer stärker mit kontroversen ethischen Fragen konfrontiert. Dazu tragen insbesondere die wissenschaftlichen Fortschritte und die Alterung der Bevölkerung in den Industriestaaten bei. Der wissenschaftliche Fortschritt schafft immer mehr medizinische Möglichkeiten; die Alterung der Bevölkerung führt zu einem stark steigenden Bedarf an medizinischen Leistungen. "Werte in der Medizin - von der Vision zur Realität" lautete daher das Leitthema des European Health Forum Gastein (EHFG 2008), der wichtigsten gesundheitspolitischen Fachveranstaltung in der EU, das in Bad Hofgastein stattfand. Regierungsrat Martin Meyer diskutierte dabei unter anderem mit EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou, Klaus Theo Schröder (Staatssekretär deutsches Gesundheitsministerium), Andrzej Rys (EU-Kommission) und der österreichischen Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky. "Eine der wichtigsten Herausforderungen in der liechtensteinischen aber auch der europäischen und internationalen Gesundheitspolitik ist die Gesundheitsförderung und die Prävention", so Regierungsrat Martin Meyer.
Übergreifende Plattform für Begegnung und Diskussion
Das diesjährige European Health Forum Gastein (EHFG) verzeichnete einen neuen Teilnehmerrekord. Mit 620 Teilnehmern aus 45 Ländern wurde bei der 11. Auflage der wichtigsten gesundheitspolitischen Fachveranstaltung in der Europäischen Union der Spitzenwert der Jubiläumsveranstaltung im Vorjahr übertroffen. Das EHFG hat sich mit seiner internationalen Konzeption im vergangenen Jahrzehnt einen fixen Platz im Kalender der europäischen Gesundheitspolitik erobert. Im Unterschied zu den meisten anderen Kongressen in diesem Fachgebiet bietet das European Health Forum eine breite Plattform für alle Gruppen, die für ein funktionierendes Gesundheitswesen unverzichtbar sind, also Gesundheitsbehörden, Gesundheitspolitiker, Wissenschaftler, Vertreter der ärztlichen Praxis, Gesundheitsmanager und nicht zuletzt Patientenvertreter und NGOs. Regierungsrat Martin Meyer zu den Inhalten und Hintergründen der Tagung: "Das Konzept einer übergreifenden Plattform für Begegnung und Diskussion zwischen den verschiedenen Interessensgruppen als Ergänzung zu den zahlreichen Spezialveranstaltungen war beeindruckend. Die Leitlinien der künftigen europäischen Gesundheitspolitik wurden auf einer breiten Basis diskutiert."
Längerfristige Perspektiven
Das Leitthema das diesjährigen European Health Forum Gastein lautete dieses Jahr "Werte und Gesundheit - von der Vision zur Realität". Dabei wurden die modernen Gesundheitssysteme und die in den kommenden Jahren anstehenden Reformen unter ethischen Gesichtspunkten beleuchtet. "In der Gesundheitspolitik und der Gesundheitsversorgung müssen praktisch ständig Wertentscheidungen getroffen werden. Die gesundheitspolitischen Konsequenzen aus dem fortschreitenden Älterwerden der Gesellschaft werfen Fragen nach der Ausgestaltung einer zukünftigen Gesundheitspolitik auf. Gerade in einer Zeit, in der für viele Aspekte kurzfristig Lösungen gefunden werden müssen, ist es notwendig, den Blick auch auf eine längerfristige Perspektive und auf das Ganze zu richten", so Regierungsrat Martin Meyer.
Kontakt:
Ressort Gesundheit
Markus Amann, Mitarbeiter der Regierung
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