pafl: Liechtenstein unterstützt Klimaschutzprojekt in Kambodscha
Vaduz (ots)
Vaduz, 3. Februar (pafl) - Mit der Ratifizierung des Kyoto-Protokolls im Jahr 2004 hat sich Liechtenstein verpflichtet, die landesweiten Treibhausgasemissionen acht Prozent unter den Wert von 1990 zu senken. Eine Reihe von Massnahmen, wie etwa die Verabschiedung des Energieeffizienzgesetzes, der Umsetzung des Massnahmenplans Luft oder der Bezug von Dampf durch liechtensteinische Industrieunternehmen von der Kehrichtverbrennungsanlage Buchs haben dafür gesorgt, dass ein bedeutender Anteil der Reduktionen von Treibhausgasen im Inland erfolgen kann. Das rasante Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre hat allerdings dazu geführt, dass allein mit Inlandsmassnahmen die Reduktionsverpflichtungen innerhalb der ersten Kyoto-Periode 2008 bis 2012 nicht erfüllt werden können.
Aus diesem Grund sieht die nationale Klimaschutzstrategie vor, dass Liechtenstein zusätzlich zu den nationalen Massnahmen Emissionsreduktionen im Ausland leistet. Dementsprechend hat der Landtag im April letzten Jahres einen Kredit für die Jahre 2008 bis 2012 zum Erwerb von Emissionsgutschriften zur Erfüllung der Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll genehmigt. Aufgrund intensiver Vorbereitungen konnte die Regierung nun mit der schweizerischen Stiftung myclimate eine Zusammenarbeitsvereinbarung abschliessen, um somit für nachhaltige Emissionsreduktionen im Ausland zu sorgen.
Wie in der Klimaschutzstrategie festgehalten, orientiert sich die Regierung beim Ankauf von Zertifikaten aus Projekten im Ausland am so genannten "Gold Standard". Der "Gold Standard" ist ein unabhängiges Label, das hochwertige Klimaschutzprojekte und die daraus entstehenden Emissionsreduktionszertifikate auszeichnet, die eine besonders positive Wirkung auf die ökologische und soziale Entwicklung des betroffenen Landes haben. "Um sicherzustellen, dass die hiefür bereitgestellten Mittel in die qualitativ hochwertigsten Projekte fliessen, hat sich Liechtenstein als erstes Land weltweit zum Ziel gesetzt, dass alle eingekauften Zertifikate den 'Gold Standard' erbringen sollen" so Umweltminister Hugo Quaderer.
Hohe Qualitätsanforderungen der nationalen Klimaschutzstrategie
Insgesamt werden 230'000 Tonnen CO2 in Zusammenarbeit mit der Schweizer Stiftung myclimate im Ausland reduziert. Den grössten Teil an Treibhausgasreduktionen soll der Betrieb einer modernen Biogasanlage in Kambodscha erbringen.
Das Biogasprojekt kommt in einer Fabrik zur Herstellung von Speisestärke im Südwesten des Landes an der Grenze zu Vietnam zum Einsatz. Durch die Verwendung von Biogas anstatt fossiler Energieträger wird unter anderem die Luft- und Wasserqualität verbessert, die lokale Agrarindustrie unterstützt und es werden Arbeitsplätze in der Region geschaffen Zudem wird die kambodschanische Abhängigkeit von importierten fossilen Energieträgern gesenkt.
Mehrere Projekte von unterschiedlichen Anbietern wurden im vergangenen Jahr vom Amt für Umweltschutz auf eine mögliche Beteiligung hin geprüft. "Wir haben uns für das Biogasprojekt in Kambodscha entschieden, da wir hier neben der angestrebten Reduktion von Treibhausgasen in besonderem Masse einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung Kambodschas leisten können", erklärt Regierungsrat Hugo Quaderer.
Kontakt:
Amt für Umweltschutz
Sven Braden, Abteilung Luft Lärm Klima
E-Mail: sven.braden@aus.llv.li
Tel.: +423 236 74 51
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