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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Ausstellung zu 100 Jahre Frauenstimmrecht in Europa - 25 Jahre in Liechtenstein

Vaduz (ots)

Der Blick in die Vergangenheit ermutigt, die
politischen Chancen der Gegenwart zu nutzen!
Als letztes Land Europas hat Liechtenstein
1984 das Frauenstimmrecht eingeführt. Es wurde von Männern über die 
Einführung des Frauenstimmrechts abgestimmt und gelang im dritten 
Wahldurchgang. Liechtenstein und die Schweiz waren die einzigen 
europäischen Länder in Europa, in denen das Frauenstimmrecht über 
Abstimmungen eingeführt wurde.
Finnland hingegen führte das Frauenstimmrecht vor über 100 Jahren 
ein. Mit der Wanderausstellung des Frauenmuseums Bonn "Mit Macht zur 
Wahl" wurde erstmals versucht, die Geschichte der Einführung des 
Frauenstimmrechts im europäischen Vergleich darzustellen.
Seit Sonntag, dem Internationalen Tag der Frau, wird im Foyer des 
Landtaggebäudes ein repräsentativer Querschnitt durch die Ausstellung
anhand von zehn Ländern gezeigt. Auf Bildtafeln wird die Einführung 
des Frauenstimmrechts in Finnland, Norwegen, Deutschland, Österreich,
Bulgarien, Griechenland, Schweiz und natürlich Liechtenstein 
präsentiert.
Zudem gibt es Bildtafeln, die die Vertretung von Frauen in 
politischen Gremien - europaweit und in Liechtenstein im Speziellen -
aufzeigen. Vor dem Landtagsgebäude erwartet die Besuchenden eine 
zweite, kleinere Ausstellung, die jedoch in ihrer Farbigkeit und 
Lebendigkeit sehr gut auf die Wanderausstellung einstimmt.
Ein gutes Omen für die Baustelle Gleichstellung
Regierungsrätin Rita Kieber-Beck eröffnete die Ausstellung 
offiziell. In ihrer Eröffnungsrede meinte sie, dass es den Frauen in 
Liechtenstein wohl nicht an kreativen Ideen gemangelt habe, um die 
politische Gleichstellung zu erreichen. Teilweise mit Meilenstiefeln 
holte das Land danach in den letzten Jahren zumindest auf der 
gesetzlichen Ebene den europäischen Trend auf. Mit einem leichten 
Schmunzeln erinnerte sich Frau Regierungsrätin Kieber-Beck u.a. an 
die Aufregung um den Quadratschädel, das provozierende 
Sägefischplakat oder die tapferen Dornröschen. Nach 20 Jahren 
Frauenstimmrecht wollten diese dennoch nicht geehrt werden. Darauf 
hin beschloss das Frauennetz, ihnen zumindest einen Preis zu widmen 
und rief DemoGrazia - den Preis für Zivilcourage - ins Leben. Der 
Preis wird im November dieses Jahres zum zweiten Mal vergeben.
Regierungsrätin Rita Kieber-Beck meinte, dass es dieses kreative 
Potential von Frauen auch heute noch brauche, um z.B. mehr Frauen in 
politische Gremien zu bekommen, die Lohngleichheit zwischen Frau und 
Mann zu verwirklichen, die Vereinbarkeitsfrage zu verbessern, eine 
stärkere Vertretung von Frauen in Führungspositionen zu erreichen, 
häusliche Gewalt einzudämmen und sich international für verbesserte 
Chancen von Frauen und Kindern einzusetzen.
Sie dankte für die Organisation der Ausstellung und ganz speziell 
auch den hiesigen Ausstellungsmacherinnen Silvia Ruppen und Monika 
Michels. Sie haben nicht nur einige Kunstobjekte zur Einführung des 
Frauenstimmrechts aus dem Archiv geholt, sondern weisen auch mittels 
Baustellen-Planhäusern darauf hin, dass sich die Gleichstellung von 
Frau und Mann noch immer "im Bau befindet". Sie schloss ihre 
Ansprache mit der Bemerkung, dass es vielleicht ein gutes Omen für 
die nächsten Landtagswahlen sei, dass es gerade Frauen als erste 
gelungen sei, eine Ausstellung im Foyer des neuen Landtagsgebäudes zu
präsentieren.
Ein vielfältiges Rahmenprogramm
Anschliessend berichtete die Kuratorin und Historikerin Bettina 
Bab aus Bonn über die mannigfaltigen Strategien im Kampf um das 
Frauenwahlrecht in Europa. Musikalisch wurde die Ausstellung von 
Jutta Hoop und Johannes Uthoff umrahmt und mit einem Z'Morga-Buffet 
von den Werdenberger Bäuerinnen kulinarisch versorgt.
In den nächsten Wochen wird ein abwechslungsreiches 
Rahmenprogramm, d.h. Filme, Generationengespräche, Diskussionsrunden,
Schulprojekte und allen voran der Equal Pay Day am kommenden Dienstag
die Ausstellung ergänzen.
Die Ausstellung dauert vom 8. März bis 4. Juli. Die Öffnungszeiten
sind jeweils Donnerstag und Freitag von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr und 
am Samstag von 10.00 Uhr  bis 14.00 Uhr.
Spezielle Führungen organisiert die Stabsstelle für 
Chancengleichheit gerne auf Wunsch.

Kontakt:

Stabsstelle für Chancengleichheit
Bernadette Kubik-Risch, Leiterin
T +423 236 60 60
www.scg.llv.li

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