pafl: Tagung "Heilung oder Sucht - Der schwierige Umgang mit Medikamenten"
Vaduz (ots)
Vaduz, 30. September (pafl) - Missbrauch und Abhängigkeit von Medikamenten stellen weltweit ein zunehmendes Problem dar. Abhängigkeitserkrankungen werden immer noch stärker mit Alkohol und illegalen Drogen als mit Medikamenten assoziiert. Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass es beinahe gleich viele Menschen mit Medikamentenabhängigkeit wie Alkoholkranke gibt.
Das Amt für Soziale Dienste organisiert für alle Interessierten in Liechtenstein und den Nachbarländern die Tagung "Heilung oder Sucht - Der schwierige Umgang mit Medikamenten". Die Tagung findet am 8. Oktober im Rathaussaal Vaduz mit Beginn um 14.00 Uhr statt. Die Veranstaltung ist Teil der Suchtpräventionskampagne "DU sescht wia!" und wird vom Amt für Soziale Dienste und der Liechtensteinischen Ärztekammer getragen.
Wenn bereits in der Jugend positive Erfahrungen mit Medikamenten gemacht werden, ist das Risiko für Abhängigkeitserkrankungen am höchsten. Kinder und Jugendliche greifen mit grosser Wahrscheinlichkeit in ihrem späteren Leben wieder zu Beruhigungsmitteln, wenn sie entsprechend positive Erfahrungen mit dieser Art der Problembewältigung gemacht haben. Die Studie zum Suchtmittelkonsum junger Menschen in Liechtenstein im Jahr 2008, in die alle Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 19 Jahren einbezogen wur-den, hat ergeben, dass bereits 9 Prozent der 15-Jährigen Erfahrungen mit irgendeiner Form von Beruhigungsmitteln gemacht haben.
Ausgewiesene Experten als Referenten
Die Tagung "Heilung oder Sucht - Der schwierige Umgang mit Medikamenten", soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglichen, sich einen Überblick über neue wissen-schaftliche Erkenntnisse zu verschaffen. Als Referenten konnten ausgewiesene Experten im Bereich des Missbrauchs und der Abhängigkeit von Medikamenten gewonnen werden.
Professor Gerd Glaeske, Vorstand der Fachgesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie, Bremen, spricht über "Die stille Sucht mit Medikamenten wird noch immer unterschätzt". Das Thema "Auch Ärzte und andere Akademiker können abhängig werden" wird von Bernd Sprenger, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Berlin, behandelt. Rüdiger Holzbach, Chefarzt der Abteilung Suchtmedizin, LWL-Kliniken Warstein und Lippstadt, Hamburg, referiert über Alternativen zum Langzeitkonsum von bestimmten Medikamenten.
Nach jedem Referat besteht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, das jeweilige Thema zu diskutieren und zu vertiefen. Durch die Tagung führt alt Landesphysikus Oskar Ospelt.
Anmeldungen für die Tagung nimmt das Amt für Soziale Dienste unter Telefon +423 236 72 72 oder per E-Mail an info@asd.llv.li gerne entgegen. Die Tagungsgebühr beträgt 50 Franken bei Vorauszahlung mittels Einzahlungsschein und 55 Franken bei Barzahlung vor Ort.
Kontakt:
Amt für Soziale Dienste
T +423 236 72 72