pafl: Plakataktion "Liebe ist... immer zu respektieren"
Vaduz (ots)
Vaduz, 21. Oktober (pafl) - Mit der in dieser Woche gestarteten Sensibilisierungsaktion der Stabsstelle für Chancengleichheit und der Gruppe FLay soll ein aktiver Beitrag zum Abbau von Benachteiligung und Stigmatisierung Homosexueller geleistet werden.
Gemäss der Studie zu "Homosexuelle Menschen und Diskriminierung in Liechtenstein" aus dem Jahr 2007 haben 87 Prozent der befragten Homosexuellen und 58 Prozent der Allgemein-Bevölkerung zumindest eine Diskriminierungserfahrung in den Bereichen Arbeit, Schule, Restaurant/Geschäft, Wohnungssuche und Alltag gemacht. Homosexuelle Probanden berichten von folgenden Alltagserfahrungen: Sie müssen deplazierte Witze mithören; spüren von Leuten, dass diese weniger gut über sie denken und erleben eine angespannte Haltung bei ihren Mitmenschen.
Homophobie ist überall präsent
Insgesamt erleben 83 Prozent der befragten Homosexuellen und 48 Prozent in der Allgemein-Bevölkerung eine der oben genannten Erfahrungen. Begrifflich wird diese Abneigung im Ausdruck Homophobie gefasst. Dieser Begriff wurde in den 70er-Jahren für die ablehnende Haltung der Gesellschaft zu Homosexualität eingeführt. Er bezeichnet eine soziale Abneigung gegen gleichgeschlechtlich empfindende Menschen. Homophobie kann sich durch Vorurteile, ausgeprägte Antipathie, Befürwortung von Diskriminierung und/oder staatlicher Unterdrückung, äussersten Hass und körperliche Gewalt gegen Homosexuelle zeigen. Homophobie ist überall präsent. Den verschiedenen Formen antihomosexueller Gewalt muss durch eine verstärkte Aufklärungs- und Bildungsarbeit begegnet werden.
Sensibilisierung
Aus heutiger Sicht der Forschung hat Homosexualität nichts mit einer psychischen Erkrankung zu tun. Dies verdeutlicht auch die Streichung der Homosexualität von der internationalen Liste der Weltgesundheitsorganisation WHO. Professor Udo Rauschfleisch ist einer der bekanntesten Forscher in Bezug auf gleichgeschlechtliche und bisexuelle Lebensweisen. Er vertritt die Erkenntnis, dass Homo- wie Heterosexualität das gesamte Spektrum von Gesundheit bis Krankheit enthält. Es gibt nach Rauchfleisch auch keinerlei Erkenntnisse, dass Homosexualität etwas mit Erziehungsfehlern zu tun hat.
Bestehende Vorurteile sollen deshalb aufgedeckt und mit der Realität gleichgeschlechtlicher Lebensweisen konfrontiert werden. Dies geschieht mit der Zielsetzung, die hohe Dunkelziffer zu minimieren, die Gesellschaft in Bezug auf Homosexualität zu sensibilisieren und den Homosexuellen Chancengleichheit bieten zu können.
Kontakt:
Stabsstelle für Chancengleichheit
Bernadette Kubik-Risch, Leiterin
T +423 236 60 60