pafl: Liechtenstein einigt sich mit Belgien sowie mit Antigua und Barbuda auf OECD-konforme Abkommen zum Informationsaustausch
Vaduz (ots)
- Abkommen sieht OECD-konformes rechtsstaatliches Verfahren bei der Kooperation in Steuerfragen vor
- Steuerinformationsaustausch auf Anfrage ab Steuerjahr 2010
- Unterzeichnung in den kommenden zwei Wochen vorgesehen
- Gespräche mit Italien, den Niederlanden, Australien sowie den nordischen Ländern in fortgeschrittenem Stadium
Liechtenstein hat zwei weitere Abkommen zum Informationsaustausch in Steuersachen (TIEA) abgeschlossen. Mit den Verhandlungsdelegationen Belgiens und von Antigua und Barbuda einigten sich die Vertreter der liechtensteinischen Regierung auf Abkommen, die künftig ein OECD-konformes rechtsstaatliches Verfahren bei der Kooperation der Länder in Steuerfragen vorsehen. Die Verträge wurden auf der Basis des OECD-Musterabkommens abgeschlossen und ermöglichen ab dem Steuerjahr 2010 einen Informationsaustausch auf Anfrage. Über den Abschluss der Abkommens hinaus wurde vereinbart, die Gespräche über eine engere Kooperation, auch über die Vermeidung der Doppelbesteuerung fortzusetzen.
"Die Abkommen sollen nun so bald wie möglich unterzeichnet werden, damit die Streichung Liechtensteins von der grauen Liste vollzogen werden kann", sagte Regierungschef Klaus Tschütscher. "Wir werden die internationale Zusammenarbeit in Steuerfragen auch nach erfolgtem Delisting weiterhin konsequent weiterführen. Besonderes Augenmerk werden wir dabei vor allem der globalen Einhaltung der OECD-Standards durch alle Staaten widmen. Wir begrüssen in diesem Zusammenhang daher den von der OECD eingeleiteten Prozess. Damit haben wir die Gewähr, dass es für alle Staaten gleich lange Spiesse gibt."
Gespräche und Verhandlungen mit Italien, den Niederlanden, Australien, den nordischen Ländern und weiteren Partnern über entsprechende Abkommen sind noch im Gang und befinden sich teilweise bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Darüber hinaus wird die Regierung in Kürze Gespräche mit einigen EU-Mitgliedsstaaten über OECD-konforme Doppelbesteuerungsabkommen aufnehmen. "Unser Ziel ist die Gewährleistung von Rechtssicherheit für Kunden und Intermediäre und damit das Schaffen solider Rahmenbedingungen für den Finanzplatz Liechtenstein", sagte der Regierungschef.
Liechtenstein erkannte am 12. März 2009 den OECD-Standard für Transparenz und Informationsaustausch in Steuerfragen als verbindlich an. Seither wurden bereits verschiedene OECD-konforme Steuerinformationsabkommen (TIEA) und Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) unterzeichnet. So unter anderem mit den USA, mit Frankreich, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Irland sowie mit Luxemburg. Bereits Anfang des Jahres stimmte Liechtenstein darüber hinaus der Umsetzung des OECD-Standards im multilateralen EU-Betrugsbekämpfungsabkommen und damit mit allen 27 Mitgliedstaaten zu. Liechtenstein erwartet die baldige Zustimmung der EU zu diesem Abkommen.
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