pafl: 25. Sitzung der Internationalen Regierungskommission Alpenrhein
Vaduz (ots)
Vaduz, 13. November (pafl) - Die Internationale Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) traf sich am Donnerstag, 12. November, in Bildstein, Vorarlberg, zu ihrer diesjährigen Herbstsitzung. Gemeinsam mit der Internationalen Rheinregulierung (IRR) liessen sich die zuständigen Regierungsmitglieder aus Graubünden, St. Gallen, Vorarlberg und Liechtenstein über den Stand der Arbeiten informieren und verabschiedeten die weiteren Arbeitsschritte.
Die 25. Sitzung der Internationalen Regierungskommission Alpenrhein stand ganz im Lichte der umfassenden Information über die laufenden Projekte durch die Leiter der zuständigen Projektgruppen. Erfreut konnten die IRKA und IRR-Vertreter zur Kenntnis nehmen, dass in all diesen Fachgremien intensiv gearbeitet wird, um die noch bestehenden Unsicherheiten, die für eine Umsetzung von Massnahmen des Entwicklungskonzepts Alpenrhein (EKA) geklärt sein müssen, beantworten zu können. Dabei wurden insbesondere drei Projekte vertieft behandelt.
In den Fachbereichen "Gewässer- und Fischökologie" sowie "Energie" steht die Bearbeitung des komplexen Projektes der Schwall/Sunk-Problematik im Vordergrund. Mit dem Anfang Oktober erfolgten Startworkshop zur Koordination der verschiedenen Teilprojekte konnten die Arbeiten in diesen verschienen Modulen aufgenommen werden. Im Themenbereich "Grundwasser" wurde mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, dass aufgrund des derzeitigen Arbeitsstandes in den laufenden Projekten zur Datennutzung und Weiterverwendung des Grundwassermodells sowie zur instationären Modellierung von Retentionsflächen der Abschluss auf Ende 2009 angekündigt wurde.
Im Bereich "Flussbau" zeigte sich die Regierungskommission erfreut über den Beginn des Projekts zur Erarbeitung eines Hochwasserprognosemodells für das Alpenrheintal. Denn im Wissen um das im Alpenhreintal bestehende hohe Schadenspotential von mehreren Milliarden Euro messen die IRKA- und IRR-Mitglieder der Verbesserung der Hochwasservorhersage und Alarmierung einen hohen Stellenwert bei. Mit dem geplanten Vorhersagemodell soll neben der frühzeitigen Information der Bevölkerung auch den Einsatzorganen (Wasserwehr, Bevölkerungsschutz) die Bewältigung von Hochwasserereignissen erleichtert werden. Die Erarbeitung des Modells erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) sowie den anderen hydrographischen Diensten der beteiligten Länder. Damit soll sichergestellt werden, dass das gewünschte, qualitativ hochstehende Modell bereits in wenigen Jahren zur Verfügung stehen wird.
Die Regierungskommission zeigt sich zudem sehr zufrieden über den Umstand, dass die Kantone und Länder ihrerseits grosse Anstrengungen unternehmen, mit der Verwirklichung von eigenen Projekten auf ihrem Hoheitsgebiet die Zielrichtung des EKA zu unterstützen. Mit diesen Massnahmen, die vielfach schneller und einfacher zu realisieren sind als dies bei den EKA-Massnahmen der Fall ist, leisten die Kantone und Länder einen weiteren wichtigen Beitrag zur Steigerung der Hochwassersicherheit und Ökologisierung in der Region.
Kasten
Die Regierungen des Fürstentums Liechtenstein, des Landes Vorarlberg und der Kantone Graubünden und St. Gallen verfolgen im Rahmen der "Kooperationsvereinbarung Alpenrhein" vom Dezember 1998 als übergeordnetes Ziel eine "sichere und nachhaltige Entwicklung zum gemeinsamen Nutzen des Alpenrheingebietes, insbesondere die Gewährleistung der Hochwassersicherheit, die sparsame und umweltverträgliche Nutzung von Raum und Ressourcen und die Erhaltung und Mehrung der Naturwerte."
Mitglieder der IRKA sind Regierungsrätin Renate Müssner (Fürstentum Liechtenstein, Vorsitzende), Landeshauptmann Herbert Sausgruber (Vorarlberg), Regierungsrat Willi Haag (Kanton St. Gallen) und Regierungsrat Stefan Engler (Kanton Graubünden). Seitens der IRR nehmen der Vertreter der Republik Österreich, Heinz Stiefelmeyer, und der Vertreter der Schweiz, Hanspeter Willi (BAFU), an den IRKA-Sitzungen teil.
Kontakt:
Koordinationsgruppe IRKA
Remo Looser, Vorsitzender
T +423 236 64 71
remo.looser@rfl.llv.li
www.alpenrhein.net