pafl: Lawinengefahr bedeutet Lebensgefahr
Vaduz (ots)
Vaduz, 21. Dezember (pafl) - Unberührtes und verschneites Gebirge aus eigener Kraft zu begehen oder die eigenen Spuren in frische Schneehänge zu ziehen - das ist der Reiz für viele. Aber genau solche frisch verschneiten oder gar durch den Wind verwehten Hänge bergen Gefahren in sich. Wintersport abseits der Pisten ist und bleibt gefährlich, denn hier befindet man sich in nicht gesichertem Gelände. Immer wieder unterschätzen Schneesportler die alpinen Gefahren, informieren sich zu wenig über aktuelle Lawinensituationen und bereiten sich ungenügend auf eine Tour vor. Damit eine Lawine entsteht, müssen mehrere Faktoren wie das Gelände, die Schneedecke, die meteorologischen Verhältnisse sowie das Verhalten des Menschen zusammenkommen. Kann das Gelände und das Wetter nicht direkt beeinflusst werden, so kann immerhin Einfluss auf den letzten Faktor, den Menschen beziehungsweise sein Verhalten, genommen werden.
Helfen, aber wie?
Trotz guter Vorbereitung geraten Wintersportler immer wieder in Lawinen. Was aber ist zu tun, wenn eine Person durch eine Lawine verschüttet wird? Die Notfallausrüstung besteht aus einem eingeschalteten Lawinenverschüttetensuchgerät, einer Schaufel sowie einer Sondierstange. Diese Gegenstände sind unumgänglich, um bei einem Unfall Leben zu retten. Da die Todesursache von Lawinenopfern in den meisten Fällen Ersticken ist, gilt es, schnellstmöglich zu handeln. Als erstes sollte man sich selber nicht unnötig in Gefahr bringen und unverzüglich mit der Suche beginnen, denn die ersten 15 Minuten sind entscheidend über eine erfolgreiche Rettung. Nicht vergessen werden darf eine schnelle Alarmierung der Rettungskräfte. Der Punkt des Verschwindens der von der Lawine erfassten Person kann für eine Rettungsaktion entscheidend sein. Mittels des Lawinenverschüttetensuchgerätes kann das Opfer geortet werden. Beim stärksten Suchsignal sollte mit der Sondierstange die Lage genauer bestimmt und mit der Schaufel zu graben begonnen werden. Mittels eines Rettungshelikopters sowie Lawinensuchhunden und der Bergrettung wird die Suche schliesslich fortgesetzt und die verschüttete Peron im besten Fall unversehrt geborgen.
Informationen vor der Tour
Um sich über die aktuelle Lawinensituation zu informieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Tägliche Lawinenbulletins können z.B. beim Eidgenössischen Institut für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch/Davos (www.slf.ch oder über die Telefonnummer des Lawinenbulletins 187) angeschaut werden. Sich über aktuelle Lawinengefahren zu informieren, bevor man sich abseits der markierten Pisten wagt, ist wichtig und klug, denn sonst bringt man nicht nur sich selbst, sondern auch Drittpersonen und auch mögliche Rettungskräfte in eine Gefahrensituation.
Kontakt:
Amt für Bevölkerungsschutz / Rettungsorganisationen
Peter Lampert, Leiter Lawinendienst Liechtenstein
T +423 777 40 40