pafl: Bundeswirtschaftsminister Brüderle empfängt liechtensteinischen Wirtschaftsminister Meyer in Berlin
Vaduz (ots)
Vaduz, 3. Mai (pafl) - Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer traf am heutigen Montag Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle zu einem Arbeitsbesuch in Berlin. Dabei wurde er von einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer (LIHK) begleitet.
Regierungschef-Stellvertreter Meyer unterstrich bei seinem Antrittsbesuch die engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Liechtenstein. Die Vertiefung dieser Beziehungen bildete den Schwerpunkt der Gespräche. Die Minister kündigten unter anderem die Schaffung eines gemeinsamen Deutsch-Liechtensteinischen Regierungsausschusses für Wirtschaftsfragen an.
Von besonderem Interesse waren die Entwicklungen in der Steuerkooperation und die Fortschritte bei den aktuellen Verhandlungen beider Länder für ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung. "Liechtenstein ist ein hochindustrialisiertes Land und unsere Exportindustrie hat vitales Interesse an Doppelbesteuerungsabkommen, weil damit auch bestehende Benachteiligungen unserer Industrie beseitigt werden können", betonte Martin Meyer. "Ich bin der Überzeugung, dass wir im Rahmen eines Doppelbesteuerungsabkommens legitime Interessen Deutschlands genauso erfüllen können wie die Forderung unserer Industrie, bestehende Benachteiligungen abzubauen."
Im Rahmen des Berlinbesuches fand zudem ein Treffen mit dem Finanzausschuss des Bundestages statt. Im Zentrum der Gespräche standen die Vorstellung des liechtensteinischen Wirtschaftsstandortes, der aktuelle Stand der Steuerkooperation und die Fortschritte in den Verhandlungen zu einem Doppelbesteuerungsabkommen.
Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer wird am Dienstag, 4. Mai vor seiner Abreise ein weiteres Treffen mit Mitgliedern des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie des Deutschen Bundestages abhalten.
Der Minister wurde auf seiner Deutschland-Reise von einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation unter Leitung von LIHK-Präsident Klaus Risch (Hilti) begleitet. Der Delegation gehörten zudem Bernhard Plescko (Swarovski), Christoph Zeller (Ivoclar Vivadent), Hans Brunhart (VP Bank), Peter Frick (Hoval), Ueli Göldi (OC Oerlikon Balzers), Ekkehard Hilti (Hilcona), Prinz Max von Liechtenstein (LGT) und Josef Beck (Geschäftsführer LIHK) an.
Factbox Wirtschaftsbeziehungen Liechtenstein - Deutschland
Arbeitgeber Liechtenstein
- Derzeit verfügt Liechtenstein über 32'900 Arbeitsplätze (bei 35'900 Einwohnern). Davon pendeln täglich 17'028 nach Liechtenstein.
- In Liechtenstein arbeiten rund 2'650 deutsche Staatsangehörige.
- Die Deutschen bilden nach den Schweizern und den Österreichern mit rund 1'200 Einwohnern die drittgrösste ausländische Bevölkerungsgruppe Liechtensteins.
LIHK-Mitglieder und ihre Auslandsbeziehungen
- Die Industrie-Mitgliedsunternehmen der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer (LIHK) beschäftigten 2008 in ihren 184 Auslandsniederlassungen (mit Mehrheitsbeteiligung oder "under management control") rund 32'800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
- Davon entfallen auf Deutschland 16 Auslandsniederlassungen mit rund 4'800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Handelspartner - Export
- Liechtensteins Direktexporte nach Deutschland beliefen sich im Jahr 2008 auf rund 906 Millionen Franken. Dies entspricht 21 Prozent der gesamten Direktexporte Liechtensteins.
- Deutschland ist vor den USA und Österreich das wichtigste Exportland Liechtensteins (der Warenverkehr mit der Schweiz ist aufgrund der Zollunion nicht erfasst).
Handelspartner - Import
- Die Direktimporte aus Deutschland umfassten im Jahr 2008 rund 1'011 Millionen Franken. Dies entspricht 41 Prozent der gesamten Direktimporte Liechtensteins.
- Deutschland ist vor Österreich Liechtensteins grösster Importpartner (der Warenverkehr mit der Schweiz ist aufgrund der Zollunion nicht erfasst).
Kontakt:
Markus Kaufmann
Persönlicher Mitarbeiter des Regierungschef-Stellvertreters
T +423 236 63 03