pafl: Liechtenstein an Klimakonferenz in Cancun vertreten
Vaduz (ots)
Vaduz, 3. Dezember (pafl) - Vom 29. November bis 10. Dezember findet im mexikanischen Cancun die 16. Weltklimakonferenz statt, an welcher Vertreter von über 190 Staaten ein zukünftiges Klimaabkommen aushandeln wollen. Grundlage der Verhandlungen bildet der im Dezember 2009 verabschiedete "Copenhagen Accord". In dieser Erklärung, zu der sich bisher über 140 Vertragsstaaten als zukünftigen Verhandlungsrahmen bekennen, setzen sich diese das Ziel, die künftige Klimaerwärmung auf maximal 2 Grad Celsius begrenzen zu wollen. Darüber hinaus sagen die Industrienationen zu, den Entwicklungsländern bis 2012 insgesamt 30 Milliarden US-Dollar zur Klimaanschubfinanzierung zur Verfügung zu stellen. Bis 2020 soll dieser Betrag dann auf 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr anwachsen.
Die Regierung hat sich im Januar offiziell zum Inhalt des "Copenhagen Accord" bekannt. Mit Blick auf einen in Aussicht gestellten Beitrag zur Klimaanschubfinanzierung hat sie dem Landtag einen Beschlussantrag bezüglich eines entsprechenden Verpflichtungskredites für die Jahre 2011 und 2012 gestellt. Bereits 2008 hat die Regierung beschlossen, die landesweiten Treibhausgase um 20 Prozent unter den Wert der Emissionen von 1990 zu bringen. Für den Fall des Zustandekommens eines ambitionierten internationalen Klimaabkommens hat sie angekündigt, im Gleichschritt mit anderen Industriestaaten eine 30-prozentige Reduzierung anstreben zu wollen. Es ist zu erwarten, dass diese Position, welche derjenigen der Schweiz und der EU entspricht, in Cancun Eingang in entsprechend verbindliche Konferenzbeschlüsse finden wird. Solche Grundsatzbeschlüsse, deren Umsetzungsmodalitäten später erst noch festzulegen sind, sollten auch in Bereichen wie beispielsweise Klimafonds, Technologietransfer, Berichterstattung und Überprüfung sowie Wald möglich sein. Neben diesen zentralen Fragen wird sich Umweltministerin Renate Müssner, welche vom 8. bis 11. Dezember am Ministersegment teilnehmen wird, insbesondere auch für die Weiterentwicklung marktbasierter Klimaschutzmechanismen einsetzen.
An einem Ministertreffen der EIG (Environmental Integrity Group) vom 9. Dezember, welcher Korea, Mexiko, Monaco, die Schweiz und Liechtenstein angehören, wird sich Umweltministerin Renate Müssner zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen über den bisherigen Gang der Verhandlungen, über langfristige Ziele und Strategien sowie über die unmittelbaren weiteren Vorgehensschritte beraten.
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