pafl: Obsorgerecht im Fokus des Arbeitsbesuchs in Norwegen von Regierungsrätin Frick
Vaduz (ots/pafl) -
Im Rahmen eines eintägigen Arbeitsbesuchs in Norwegen führte Regierungsrätin Aurelia Frick verschiedene Gespräche auf Ministerebene. Im Zentrum des Besuchs stand vor allem die gesetzliche Regelung der gemeinsamen Obsorge in Norwegen. Das Frauennetz Liechtenstein brachte im Februar 2011 eine Petition zur Neuregelung der gemeinsamen Obsorge nach "Norwegischem Modell" ein. Auch der Verein für Männerfragen regte mittels Petition vom Dezember 2010 eine Neuregelung des Sorgerechts an, indem die gemeinsame Obsorge als Regelfall normiert werden sollte. Beide Petitionen wurden im März-Landtag 2011 behandelt und an die Regierung zur geeigneten Verfügung überwiesen.
Regierungsrätin Aurelia Frick verschaffte sich vor Ort einen Überblick über die aktuelle Rechtslage in Norwegen und die damit gemachten Erfahrungen. In ausführlichen Gesprächen mit dem Familienminister Audun Lysbakken und dessen Staatssekretärin konnte die Thematik der gemeinsamen Obsorge eingehend diskutiert werden. Im Norwegischen Kindschaftsrecht kommt der Mediation eine zentrale Rolle zu. Vor einem gerichtlichen Einschreiten in kindschaftsrechtlichen Angelegenheiten ist eine Mediation vorgeschrieben. Kommt es hierbei zu keine Einigung, kann eine weitere Mediation vor Gericht stattfinden. In Norwegen werden grundsätzliche Streitigkeiten betreffend das Kind vom Scheidungsverfahren ausgeklammert. Die in Norwegen gewonnenen Erkenntnisse werden in weiterer Folge in die Reformarbeiten des Ressorts Justiz einfliessen.
Hauptthema des Gesprächs mit Handelsminister Trond Giske waren insbesondere die Vorbereitungsarbeiten des EFTA-Ministertreffens, das dieses Jahr im Juni in Schaan stattfinden wird. Ein Treffen mit der Staatssekretärin des Justizministers sowie ein Besuch im Amtsgericht Oslo, welcher aufschlussreiche Erkenntnisse über die Praxis der Familiengerichtsbarkeit in Norwegen ergab, rundeten den Arbeitsbesuch ab.
"Mit diesem Arbeitsbesuch in Norwegen konnte ich wertvolle Einblicke in das norwegische Familienrechtssystem und insbesondere über die gemeinsame Obsorge gewinnen. Die Gespräche fanden in einer freundschaftlichen und offenen Atmosphäre statt", sagte Aurelia Frick nach ihrer Rückkehr aus Norwegen.
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