pafl: Liechtensteiner Familienrat bündelt familienpolitische Ideen und Projekte
Vaduz (ots/pafl) -
"Wir haben aus verschiedenen Blickwinkeln ausführlich über unterschiedlichste familienfreundliche Modelle diskutiert. Das zeigt, dass der gegenseitige Informations- und Erfahrungsaustausch unverzichtbar ist", erläuterte Familienminister Klaus Tschütscher im Anschluss an das zweite Treffen des neuen Familienrates im Seminarzentrum Stein-Egerta. Regierungschef Klaus Tschütscher bedankte sich bei den Mitgliedern des Familienrates für ihre äusserst konstruktiven und zukunftsweisenden Informationen und Ideen.
Der Familienrat setzt sich aus fünf Experten aus den deutschsprachigen Ländern Liechtenstein, Schweiz, Österreich und Deutschland zusammen. Im Rahmen der aktuellen Sitzung wurde anhand von Schwerpunkten das Ziel "Familienfreundliches Liechtenstein" erörtert. Dabei standen vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit der Familienzeit und die Elternbildung im Fokus der Diskussion.
Moderne Familienpolitik
Welche Aufgaben haben der Staat und die Regierung? Was ist unter dem Begriff "Familien" zu verstehen? Diese und andere Fragen hat der Familienrat gemeinsam mit Regierungschef Klaus Tschütscher erörtert. Die Leistungen der Familien anzuerkennen, ihnen aber auch Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten, sind zentrale Anliegen der Familienpolitik. Es ist wichtig, dass jede Massnahme unter dem Aspekt betrachtet wird, was sie für Familien bedeutet. Was bedeutet der Bau einer Strasse für die Familien im Quartier oder die Einführung des elektronischen Geschäftsverkehrs mit Behörden? So ist Familienpolitik als Querschnittsmaterie aller Politikbereiche zu verstehen.
Familienzeit - Zeitpolitik
Ein zentrales Schwerpunktthema war die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Freizeit. Sie erfordert unter anderem Unterstützungsleistungen an die Familien, die in Kooperation mit der Wirtschaft angeboten werden. Dieses Schwerpunktthema wird in einem nächsten Schritt einer themenspezifisch zusammengesetzten "Interessengruppe Familienrat" präsentiert werden. Die Akteure der Familienpolitik sind einzubeziehen und die Bereiche Arbeitswelt - Familienbedarf und Betreuungsstrukturen zusammen zu betrachten. Wie z.B. kann die Forderung nach längeren Betriebszeiten mit dem Wunsch nach Kürzung der Individualzeiten vereinbart werden. Der Familienrat wird Unternehmerinnen und Unternehmern aufzeigen, wie wichtig Familienzeit als gemeinsame Zeit in der Familie ist, mit welchen Instrumenten Unternehmen Familien unterstützen können und welchen Nutzen Unternehmen daraus mittel- und langfristig erzielen. Die Wirtschaft und viele andere Lebensbereiche haben sich auf die Familie einzustellen.
Familien in der heutigen Zeit
Der Familienrat ist sich darüber einig, dass starke Eltern zu starken Kindern und damit zu einer starken Gesellschaft führen. Eltern stossen hingegen bei der Erziehung ihrer Kinder zu selbständigen und selbstbewussten Persönlichkeiten bisweilen an ihre Grenzen. Sie sind unsicher bei Fragen der Erziehung, da die Anforderungen an die Eltern gestiegen sind und sie das Beste für ihre Kinder wollen. Das Angebot der Elternbildung in Liechtenstein ist bedarfsgerecht auszubauen und die einzelnen Angebote sind miteinander zu vernetzen. Ziel ist es, qualitativ gute und leicht zugängliche Angebote zu haben, die Eltern bei ihren Erziehungsaufgaben unterstützen. Den Eltern soll bei Bedarf geholfen werden, genügend Sicherheit in Erziehungsfragen zu gewinnen.
Das Expertentreffen ist Teil einer Initiative, die familienpolitische Entwicklung in Liechtenstein weiter zu stärken und neue Impulse zu setzen. Die internationalen Experten des Familienrats stehen dem Ressort Familie und Chancengleichheit bei der strategischen Ausrichtung der Familienpolitik zur Seite. "Wir sind mit unserem Familienprogramm auf einem guten Weg. Ich habe viele erfrischende familienpolitische Ideen und Projekte kennen gelernt, aber auch die Hürden, die noch überwunden werden müssen", so Klaus Tschütscher. "Unsere Familienpolitik hat sich sehr gut entwickelt. Das heisst jedoch nicht, dass alle Hausaufgaben bereits erledigt wären. Es ist wichtig, dass die Familienpolitik nicht nur in den Köpfen ankommt, sondern dass Familien sie auch durch speziell abgestimmte Angebote erfahren können", betonte Familienminister Klaus Tschütscher am Rande des Expertentreffens.
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