pafl: Ursprungskonferenz in Schaan
Vaduz (ots/pafl) -
Vom 17. bis zum 19. Oktober 2011 fand in Schaan die alljährliche Vier-Länder- Ursprungskonferenz statt. Experten von den Finanz- und Wirtschaftsministerien und den Zollverwaltungen aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und Liechtenstein treffen sich auf Einladung des Amtes für Handel und Transport (AHT) in Schaan, um aktuelle Probleme und Strategien aus dem Bereich des präferenziellen Warenursprungs und der Freihandelsabkommen zu diskutieren.
An dieser Konferenz werden besonders komplexe oder technisch anspruchsvolle Themen im Bereich der Ursprungsregeln diskutiert und nach Lösungen gesucht. Die Gespräche werden auf sehr vertraulicher Ebene geführt. Daniel Keller, Abteilungsleiter im AHT, hat in Abstimmung mit den ausländischen Experten eine anspruchsvolle Agenda zusammengestellt.
Liechtenstein ist in ein umfangreiches Netz von Freihandelsabkommen (FHA) integriert, welches ständig erweitert wird. Zu nennen sind hier die EFTA-Konvention, das EWR-Abkommen, die EFTA-Drittlandsabkommen mit Albanien, Ägypten, Israel, Jordanien, Chile, Kanada, Kolumbien, Kroatien, Libanon, Mazedonien, Mexiko, Marokko, Peru, Palästina, Singapur, Serbien, SACU, Südkorea, Tunesien und der Türkei, sowie die bilateralen Abkommen mit den Färöer Inseln und Japan. Für eine stark exportorientierte Wirtschaft wie die liechtensteinische Industrie und das produzierende Gewerbe sind diese Abkommen von elementarer Bedeutung. Die Ursprungsregeln sind zentrale Schlüsselelemente jedes FHA, die festlegen, welche Waren von den Vorteilen des Abkommens profitieren können. Auch in diesem Jahr wird die Umsetzung der "Regionalen Ursprungskonvention" sowie das EURO-MED-Kumulationssystem und der Miteinbezug der West-Balkan-Staaten diskutiert.
"Diese Themen werden in der Regel in grossen Konferenzen mit oft weit über 100 Teilnehmern aus 40 Ländern diskutiert. Dabei ist es häufig schwierig, sich in das Sachthema zu vertiefen und den notwendigen Konsens zu finden. Die Vier-Länder-Konferenz bildet dazu eine Alternative, welche von den Delegierten sehr geschätzt wird. Es ist hier möglich, auch sensible Fragen in einer offenen und kollegialen Atmosphäre diskutieren zu können. Viele der hier entstandenen Lösungsansätze sind in die endgültigen Abkommenstexte eingeflossen", erklärt Wilfried Pircher, Leiter des Amtes für Handel und Transport und seit 15 Jahren Gastgeber dieser Veranstaltung.
Regierungschef Stellvertreter und Wirtschaftsminister Martin Meyer freut sich, dass Liechtenstein nun bereits zum 15. Male diese Konferenz veranstaltet und somit den traditionell engen Kontakt mit unseren Nachbarn weiter festigen kann: "Liechtenstein kann damit einen Beitrag zur Verbesserung der Zoll- und Ursprungsverfahren einbringen, was nicht zuletzt unseren Firmen zugute kommt".
Kontakt:
Amt für Handel und Transport
Wilfried Pircher, Leiter
T +423 236 69 04