ikr: Regierungsrätin Aurelia Frick am EFTA-Herbstministertreffen in Genf
Vaduz (ots/ikr) -
Das Herbstministertreffen des EFTA-Ministerrats fand am Montag, den 14. November unter norwegischem Vorsitz in Genf statt. Liechtenstein war durch Regierungsrätin Aurelia Frick vertreten. Die MinisterInnen der EFTA-Staaten (Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz) diskutierten unter anderem den Stand sowie die weiteren Prioritäten bezüglich Freihandelsbeziehungen mit Drittstaaten.
Unterzeichnung eines Freihandelsabkommens mit Montenegro
Die EFTA-MinisterInnen unterzeichneten mit dem Wirtschaftsminister Montenegros ein Freihandelsabkommen, welches hauptsächlich den Warenhandel umfasst. Dies ist bereits das fünfte Abkommen dieser Art, welches die EFTA-Staaten mit einem südosteuropäischen Partnerstaat abschliessen konnten. Mit dem Abkommen wird eine bisher bestehende Ungleichbehandlung für die EFTA-Wirtschaftsakteure gegenüber denen aus der EU, die bereits von einem Präferenzabkommen profitieren, beseitigt. Das Netzwerk der EFTA-Staaten umfasst somit neu 24 Freihandelsabkommen mit 33 Ländern und Territorien ausserhalb der EU.
Ankündigung der Aufnahme von Freihandelsverhandlungen mit zentralamerikanischen Staaten
Zusammen mit VertreterInnen von drei zentralamerikanischen Staaten (Costa Rica, Honduras und Panama) kündigten die EFTA-MinisterInnen die Aufnahme von Freihandels-verhandlungen an. Das Total der Handelsströme der EFTA-Staaten mit allen zentralamerikanischen Staaten belief sich im Jahr 2010 auf US$ 777 Mio.
Weiterer Ausbau der präferenziellen Handelsbeziehungen
Für alle EFTA-Staaten haben die laufenden Verhandlungen mit Indien höchste Priorität. Dank grosser Verhandlungsfortschritte wird mit einem Abschluss in den nächsten Monaten gerechnet. Auch die Verhandlungen der EFTA-Staaten mit der Zollunion Russland-Weissrussland-Kasachstan einerseits sowie mit Indonesien andererseits kommen gut voran. In diesem Zusammenhang wird der kurz bevorstehende WTO-Beitritt Russlands sehr begrüsst. Eine gemeinsam erstellte Machbarkeitsstudie hat die Vorteile eines Abkommens zwischen den EFTA-Staaten und Vietnam aufgezeigt. Eine baldige Aufnahme von Freihandelsverhandlungen mit Vietnam würde deshalb begrüsst. Die MinisterInnen sind ebenfalls an der Fortführung der Gespräche mit Malaysia interessiert. Weiters wurde eine mögliche Vertiefung der Handelsbeziehungen mit Staaten aus der Region Sub-Sahara-Afrika in Aussicht genommen. Zudem sollen Wege zur Stärkung der Handelsbeziehungen mit den MERCOSUR-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay) abgeklärt werden. Da in all den genannten Regionen auch liechtensteinische Unternehmen wirtschaftliche Interessen haben, wird Liechtenstein von künftigen Präferenzabkommen entsprechend profitieren können.
Voraussichtlich noch dieses Jahr kann ein weiteres Freihandelsabkommen mit Bosnien-Herzegowina unterzeichnet werden.
Treffen der MinisterInnen mit VertreterInnen des EFTA-Parlamentarierkomitees
Wie üblich trafen sich die EFTA-MinisterInnen auch mit den VertreterInnen des EFTA-Parlamentarierkomitees. Liechtenstein war im Parlamentarierkomitee durch die Landtagsabgeordneten Harry Quaderer und Albert Frick vertreten.
Kontakt:
Ständige Mission des Fürstentums Liechtenstein in Genf
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