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Fürstentum Liechtenstein

ikr: "Chancengleichheit 2012" Anerkennungspreis zur Förderung der Chancengleichheit für Alle in Liechtenstein

Vaduz (ots/ikr) -

Am 8. März 2012 wurden die Gewinnerinnen und Gewinner des Chancengleichheitspreises 2012 im Fürst Johannes Saal des Regierungsgebäudes ausgezeichnet. Den ersten Preis erhielt das Projekt "Bewegungsarbeit mit AD(H)S betroffenen Kindern in Liechtenstein" von Aikidan - training, coaching, moving. Um den 12. Chancengleichheitspreis konnten sich Projekte aus den Bereichen Behinderung, Alter, soziale Benachteiligung, sexuelle Orientierung, Migration und Integration sowie Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann bewerben.

Sieben Bewerbungen

In diesem Jahr haben folgende Organisationen und Privatpersonen ein Projekt eingereicht: Anita Eyzaguirre Mendez mit dem Projekt "Kulturen reichen sich die Hände"; Aikidan - training, coaching, moving mit dem Projekt "Bewegungsarbeit mit AD(H)S betroffenen Kindern in Leichtenstein"; Das Literaturhaus Liechtenstein mit dem "Kulturkoffer für alle Eltern von Kleinkindern"; die Oberschule Vaduz mit dem Projekt "OSV - neue Brücken der Begegnung zum anderen schlagen"; die Projektgruppe Religion.li mit "religion.li"; das Theater am Kirchplatz mit dem Projekt "Gute Geister in der TAK Lounge teilen mit" und die Wirtschaftskammer Liechtenstein mit "Checkpoint Lehre". Bewertet wurden die Projekte durch eine Jury, die neben dem Ressort Familie und Chancengleichheit und der Stabsstelle für Chancengleichheit aus verschiedenen Interessengruppen (Konferenz der Ausländervereine, Seniorenbund, Behinderten-Verband, Frauennetz und Verein für Männerfragen) besteht.

Drei Anerkennungspreise

Die Jury entschied sich in diesem Jahr für Projekte, bei welchen vor allem Kinder und Jugendliche im Fokus stehen.

Der erste Preis mit einem zweckgebundenen Barpreis in der Höhe von 20'000 Franken geht dieses Jahr an Aikidan - training, coaching, moving für das Projekt "Bewegungsarbeit mit AD(H)S betroffenen Kindern in Liechtenstein". Weitere Preise zu je 5'000 Franken gehen an die Wirtschaftskammer Liechtenstein und an das Literaturhaus Liechtenstein.

Das Projekt "Bewegungsarbeit mit AD(H)S betroffenen Kindern in Liechtenstein"

Aikidan - training, coaching, moving möchte mit der Methode der integrativen Bewegungsarbeit AD(H)S betroffene Kinder und Jugendliche darin schulen, wie sie sich selbst überwachen und regulieren können.

Kinder und Jugendliche, bei welchen AD(H)S diagnostiziert wurde, haben es schwer, auf die Reize der Umgebung zu reagieren und diese zu filtern. Da es in Liechtenstein für Kinder und Jugendliche mit der Diagnose AD(H)S keine speziellen Freizeitangebote gibt, fallen sie in Vereinen durch ihr Verhalten schneller negativ auf und werden deswegen zurechtgewiesen und ermahnt. Darunter leidet das Selbstwertgefühl der Kinder.

Darauf möchte nun Aikidan - training, coaching, moving reagieren und ein spezifisches Angebot mittels der fernöstlichen Kampfkunst Aikido, Qi-Gong und anderen Verfahren und Methoden anbieten. Aikido ist eine gewaltlose Kampfkunst, das heisst, dass es vor allem darum geht, zu sich selbst zu finden. Das Ziel ist es unter anderem, die Selbstwahrnehmung der Kinder und Jugendlichen zu stärken, die eigenen Impulse kontrollieren zu lernen und das Selbstwertgefühl zu steigern. Die Kinder lernen ihren Körper auf eine spielerische Art und Weise kennen und wie sie ihre Impulse und Unruhe regulieren können. Zudem wird die Bewegungstherapie in einer Gruppe durchgeführt, was den Vorteil bietet, dass die Kinder ihre Sozialkompetenzen verbessern können. Die Chancen und Möglichkeiten von Kindern mit der Diagnose AD(H)S werden durch dieses Projekt erheblich verbessert.

"Checkpoint Lehre"

Schüler und Schülerinnen, welche das letzte Schuljahr besuchen und sich auf eine Lehre vorbereiten, erhalten in diesem Projekt der Wirtschaftskammer Liechtenstein von Personalfachleuten ein Feedback zu den eigenen Bewerbungsunterlagen. Somit können sie sich auf ein "richtiges" Bewerbungsgespräch ideal vorbereiten.

Innerhalb des Projektes "100pro!" kann auch ein sogenanntes Coaching durchgeführt werden, wenn die Lernenden schlechte schulische Leistungen erbringen. Durch Gespräche wird das Lernverhalten, die Lernstrategie und das soziale Umfeld des/der Lernenden beleuchtet. Wenn die Schwierigkeit vor allem in der Lerndisziplin der Lernenden besteht, bietet das Projekt mit der Hausaufgaben Lobby einen alternativen Lernort.

Andererseits wird im Lehrbetriebscoaching der Lehrbetrieb unterstützt und verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt. Zum Beispiel können spezifische Ausbildungskonzepte erstellt werden. "Checkpoint" Lehre bietet allen Lehrstellenbewerbern und Lehrstellenbewerberinnen die Möglichkeit, die persönlichen Bewerbungsunterlagen prüfen zu lassen. Die guten Bewerberinnen und Bewerber unter ihnen werden in ihrem Weg bestätigt, die Schwächeren unterstützt, in dem auf ihre Fragen eingegangen wird und ihre Unterlagen einer nochmaligen Korrektur unterzogen werden, um so eine bestmögliche Vorbereitung für folgende Bewerbungsgespräche zu bieten.

"Kulturkoffer für alle Eltern von Kleinkindern"

Laut Pisa-Studie lesen in Liechtenstein nur knapp die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in ihrer Freizeit zu ihrem Vergnügen. Besonders Kinder fremdsprachiger Eltern sind dadurch in ihrer sprachlichen Entwicklung und in ihrer schulischen Karriere benachteiligt. Das Literaturhaus Liechtenstein möchte Kinder und Jugendliche mit verschiedenen Angeboten wieder mehr zum Lesen animieren. Ein Angebot stellt der "Kulturkoffer" dar. Dieser soll allen Eltern zugestellt werden, wenn ihr Kind acht Monate alt geworden ist.

Der Koffer soll unter anderem Bilderbücher, Spiele, Infos sowie zusätzliche Beilagen in einer benötigten Fremdsprache und aktuelle, gemeindespezifische Informationen beinhalten. Eltern soll aufgezeigt werden, dass schon im frühen Alter eines Kindes die sprachliche Anregung wichtig für die weitere Entwicklung ist.

Mit der Verleihung des Anerkennungspreises 2012 setzt sich die Regierung aktiv für die Chancengleichheit für Alle ein und leistet einen Beitrag zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit.

Kontakt:

Stabstelle für Chancengleichheit
Bernadette Kubik-Risch
T +423 236 60 60

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