ikr: Beiträge an die Internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe
Vaduz (ots/ikr) -
Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom Dienstag, 12. März, CHF 310'000 für drei Projekte der internationalen Flüchtlings- und Migrationshilfe (IFMH) bewilligt. Unterstützt werden drei Projekte der Caritas Schweiz zur Förderung der ländlichen Entwicklung im Kosovo.
Am 17. Februar 2008 hat sich der Kosovo als unabhängige Republik erklärt. Er ist inzwischen von den USA, den meisten EU-Ländern sowie von Liechtenstein und der Schweiz anerkannt worden. Aufgrund verschiedener innen- und aussenpolitischer Schwierigkeiten ist es derzeit aber noch ungewiss, ob sich die politische Situation stabilisieren kann, worunter nicht zuletzt die ökonomische Lage der ländlichen Bevölkerung und der ethnischen Minderheiten leidet.
Die Zusammenarbeit der Volksgruppen fördern
Seit Jahren unterstützt Caritas Schweiz daher die Integration ethnischer Minderheiten im Gebiet der Gemeinden Prizren, Dragash und Strpce im Süden des Kosovo. Die Bevölkerung lebt mehrheitlich in abgelegenen Dörfern im Berggebiet. Eine kleinbäuerliche Landwirtschaft ist die wichtigste Einkommensquelle. Die getrennten Lebenswelten der verschiedenen ethnischen Gruppen bedeuten zudem eine grosse Herausforderung für eine nachhaltige Entwicklung. Die Caritas hat daher auf dem Gebiet dieser Gemeinden Dörfer ausgewählt, in denen sie mit gezielten Massnahmen die Gemeinschaften stärkt, Jugend- und Frauengruppen aufbaut und die dörfliche Infrastruktur verbessert. Aktivitäten, die ganz besonders zur interethnischen Zusammenarbeit von Serben und Albanern beitragen - wie Jugend-Lager, Frauen-Rundtische, gemeinsame Weiterbildungs-Workshops und gegenseitige Besuche -, werden von Caritas direkt finanziell unterstützt. Gleichzeitig förderte Caritas in Zusammenarbeit mit Roma-NGO-Partnern die Quartierentwicklung in ärmeren, mehrheitlich von Roma besiedelten städtischen Gebieten von Prizren.
2011 organisierte Caritas eine externe Projekt-Evaluation. Diese bestätigte, dass es gelungen ist, die Lebensbedingungen nachhaltig und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gruppen wesentlich zu verbessern. Daher soll die Aufbauarbeit konsolidiert und auf weitere Dörfer ausgeweitet werden. Diese Bemühungen unterstützt Liechtenstein im laufenden Jahr mit CHF 170'000.
Die Einkommensmöglichkeiten verbessern
Ein ähnliches Projekt in der Gemeinde Strpce erhält eine Unterstützung von CHF 60'000 aus Liechtenstein. Auch dabei steht die inter-ethnische Zusammenarbeit im Vordergrund. Entsprechend der Empfehlung der Projektevaluation hat Caritas neu ausserdem Massnahmen zur Verbesserung der Einkommen geplant. So sollen spezifische ökonomische Projekte von Frauengruppen in der Milchverarbeitung und Käseproduktion sowie in der Beeren- und Kräuterproduktion realisiert und die Aktivitäten des lokalen Bienenzüchterverbands in der Weiterbildung, Qualitätskontrolle und Vermarktung gestärkt werden.
CHF 80'000 gehen überdies an ein weiteres Projekt in den Gemeinden Prizren und Dragash zur Verbesserung der Einkommenssituationen der Bevölkerung. Von 2008 bis 2011 hat Caritas im Projektgebiet ein erstes landwirtschaftliches Entwicklungsprojekt realisiert. Ziel war es, lokale Produzentenorganisationen aufzubauen oder zu stärken und mit ihnen zusammen die Produktion zu steigern sowie die Qualität der Produkte und die Vermarktungsmöglichkeiten zu verbessern. Auch hier hat eine Evaluation bestätigt, dass Caritas mit dem Aufbau dieser Produzentenorganisationen einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung in diesen abgelegenen Dörfern leistet.
Externe Beratung für mehr Qualität
Caritas baut daher im laufenden Jahr die Zusammenarbeit mit den Produzenten-Vereinigungen aus. In Zusammenarbeit mit dem nationalen Grauvieh-Verband und seinen Regionalgruppen soll die Milch-, Käse- und Fleischproduktion gesteigert werden. Mindestens 200 Kuhhalter sollen zusammen ein jährliches Einkommen von 600'000 bis 700'000 Euro erzielen. Caritas unterstützt den Grauviehverband dabei, seine Beratungs- und Ausbildungsarbeit für die Kuhhaltung und die Milchproduktion zu verbessern und auszubauen. Die Produktion von lokalem Qualitätskäse soll durch die Einführung eines Qualitäts-Labels besonders gefördert werden. Die lokalen Honigproduzentenorganisationen werden von Caritas ebenfalls weiter darin unterstützt, ihre Beratungs- und Ausbildungsarbeit zu verbessern und auf zusätzliche Interessierte auszudehnen. Mindestens 200 Honig-Produzenten sollen jährlich ein Einkommen von rund 100'000 Euro erzielen können. Caritas unterstützt ausserdem den Aufbau einer neuen regionalen Vereinigung für die Beeren- und Kräuterproduktion.
Kontakt:
Ausländer und Passamt
Heribert Beck, Leiter Abteilung Asyl
T +423 236 61 54