ikr: Regierung beschliesst neue Schulkonzepte für die Primarschulen in Schaanwald und Schellenberg
Vaduz (ots/ikr) -
Wegen ihrer Kleinheit war es für die Primarschulen und Kindergärten in Schaanwald und Schellenberg immer wieder schwierig, stabile Klassenbildungen vollziehen zu können. Deshalb musste die Regierung regelmässig Ausnahmebewilligungen zur Sicherung des Schulstandortes sowie der Unterrichtsqualität erteilen. Während einer ein- respektive zweijährigen Vorbereitungszeit hat in beiden Gemeinden eine Projektgruppe mit Vertretern des Schulamtes, des Gemeindeschulrates, der Schulleitung, der Lehrpersonen und der Eltern eine schulorganisatorische Lösung erarbeitet. Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 29. Mai 2012 die entsprechenden Konzepte für neue Schulkonzepte in Schellenberg und Schaanwald verabschiedet.
Eltern miteinbezogen
Ein grosses Anliegen war von Beginn an, die betroffenen Eltern mit einzubeziehen, zumal eine Veränderung der Schulkonzepte die ganze Schule und somit alle Kinder und Eltern der Gemeinde betrifft. Eine Elternvertretung war eingeladen, aktiv an der Modellfindung mitzuarbeiten und die zukunftsweisende Lösung mit zu gestalten. Die Eltern wurden über die Elternvertretung sowie im Rahmen von Elternveranstaltungen über den Projektverlauf informiert.
Altersdurchmischtes Lernen
Mit der Verabschiedung der Schulkonzepte durch die Regierung und die beiden Gemeinderäte können nun ab dem Schuljahr 2012/2013 sogenannte altersdurchmischte Klassen geführt werden. Mit der Einführung einer altersdurchmischten Lerngruppe entscheidet man sich bewusst dafür, dass darin Kinder verschiedener Altersstufen zusammen unterrichtet werden. Die Kinder der Jahrgänge Kindergarten 1 und 2 sowie Primarschulklasse 1 und 2 werden zu einer Lerngruppe zusammengelegt. Entsprechend bilden Primarschulstufe 3, 4 und 5 in der Mittelstufe eine Lerngruppe. Durch die Optimierung der Klassen- resp. Lerngruppengrössen werden Ressourcen für Teamteaching frei.
Weiterbildung wichtig
Der Weiterbildung der Lehrpersonen wird bei der Einführung der neuen Strukturen ein grosser Stellenwert beigemessen, da dies ebenfalls entscheidend sein wird für eine qualitativ hochstehende Umsetzung der neuen Schulstruktur. Neben Besuchen verschiedenster Schulen, welche bereits Erfahrungen mit dem altersdurchmischten Lernen gemacht haben, stehen im Bereich der Weiterbildung vor allem fachbezogene Coachings und/oder Supervision der Lehrpersonen an.
Die neuen Schulstrukturen werden schrittweise eingeführt. Dabei werden die Gemeinden im kommenden Schuljahr mit zwei altersdurchmischten Klassen starten und im darauf folgenden Jahr die Mittelstufenklassen ausbauen. In Liechtenstein wurden mit diesem Modell bereits gute Erfahrungen an der Kleinschule Planken sowie an den Tagesschulen Schaan und Vaduz gemacht.
Kontakt:
Schulamt
Rachel Guerra
T +423 236 67 62