ikr: Familienrat: "Ressource Familienzeit" im Zentrum der Gespräche
Vaduz (ots/ikr) -
Die "Ressource Familienzeit" stand ganz im Zentrum des Familienrat-Workshops am Freitag, 29. Juni 2012 in Vaduz. Die Mitglieder des Familienrats trafen sich zu einem Gedankenaustausch mit Regierungschef Klaus Tschütscher, Ressortsekretärin Tatjana Hadermann und den Mitarbeiterinnen des Ressorts Familie und Chancengleichheit, Patricia Wildhaber und Daniela Clavadetscher.
Dem international zusammengesetzten fünfköpfigen Rat gehören Nicole Keller-Hahn, Psychologin und Psychotherapeutin in Vaduz, Yves Hänggi, Institut für Familienforschung und -beratung in Freiburg (CH), Wolfgang Mazal, Institut für Familienforschung in Wien, Karin Jurczyk vom Deutschen Jugendinstitut in München und Dieter Walch, Facharzt für Kinder und Jugendmedizin in Vaduz, an. Die beiden letztgenannten Ratsmitglieder konnten aus terminlichen Gründen am Workshop nicht teilnehmen.
Der Familienrat beleuchtete die "Ressource Familienzeit" aus folgenden Perspektiven: aus der psychologischen, praktischen, wirtschaftlichen und politischen. Regierungschef Klaus Tschütscher betonte in seinen einleitenden Worten die Bedeutung der Ressource Familienzeit: "Der Faktor 'Zeit' hat einen nicht unwesentlichen Einfluss darauf, ob sich junge Paare für oder gegen Kinder entscheiden. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, flexible, aber verlässliche Zeitstrukturen für die Gestaltung von Leben und Arbeit zu schaffen." Für die tatsächliche Vereinbarkeit von Familie und Erwerb sei deshalb eine familienbewusste Unternehmens- und Personalpolitik unerlässlich, ebenso eine Koordination von verschiedenen "Taktgebern" im Alltag. Zu diesen gehören die Institutionen im Bereich der Kinderbetreuung, Schulen, Behörden, Geschäfte und öffentlicher Verkehr.
Familienbewusste Arbeitswelt
Die Arbeitswelt erwartet eine hohe Verfügbarkeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Familienwelt mit ihren heutigen vielfältigen Familienformen bringt hohe Anforderungen an eine verantwortungsvolle Elternschaft mit sich. Qualitativ wertvolle Zeit für die Familie, für sich selbst, für die Partnerschaft oder für Freunde kommt jedoch im Alltag zu kurz.
Es gibt bereits vorbildhafte Beispiele von Unternehmen, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, Familie und Erwerb zu vereinbaren, sei es durch Job-Sharing, Teilzeitangebote oder Rückkehrrechte nach einer Familienpause. Der Familienrat beschäftigte sich dementsprechend auch mit der Frage, ob und wie sich solche Modelle nicht nur auf Klein- und Mittelbetriebe, sondern auch auf Kleinstbetriebe umsetzen lassen.
Die Mitglieder des Familienrats waren sich darin einig, dass das Ziel, mehr "Zeitwohlstand" für Familien zu schaffen, nur durch eine bessere Vereinbarkeit von Familien- und Arbeitszeit und nur im Bündnis aller involvierten Gremien erreicht werden kann.
Kontakt:
Ressort Familie und Chancengleichheit
Daniela Clavadetscher
T +423 236 74 26