ikr: Die Chance Liechtenstein packen
Vaduz (ots/ikr) -
Während eines ganzen Nachmittags trafen am 18. September 2012, im SAL Stellensuchende auf potentielle Arbeitgeber. Die Bewerbungsgespräche dauern fünf Minuten. Eine kurze Zeit, die für Stellensuchende die Wende bedeuten könnte. Das Projekt nennt sich "Job-Speed-Dating" und wird bereits zum dritten Mal vom Arbeitsmarktservice Liechtenstein durchgeführt.
Etwas nervös, aber doch zielsicher steuert die Arbeitssuchende auf den potentiellen Arbeitgeber zu, begrüsst diesen mit wachem Blick und festem Händedruck freundlich und setzt sich ihm nach dessen Aufforderung gegenüber. Gut strukturiert berichtet sie von ihrem Werdegang, den eigenen Stärken und den persönlichen Zielen. Fragen beantwortet sie präzise und gewandt. Während des kurzen, nur 5 Minuten dauernden Gesprächs, bleibt sie konzentriert, positiv gestimmt und zuversichtlich. "Es war ein gutes Gespräch, ich habe mich gut gefühlt. Vielleicht wird's ja was!", resümiert die junge Frau nach dem Gespräch sichtlich erleichtert.
So oder so ähnlich verlief für die ca. 40 Arbeitssuchenden das dritte Job-Speed-Dating, welches vom Arbeitsmarkt Service Liechtenstein im Programm "Chance Liechtenstein" angeboten wird. Beim Job-Speed-Dating treffen Arbeitssuchende auf potentielle Arbeitgeber um sich in nur 5 Minuten so interessant und gewinnend darzustellen, dass aus dem ersten Eindruck ein weiteres Gespräch und hoffentlich eine Anstellung folgen.
Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer, der als ressortverantwortlicher Wirtschaftsminister voll und ganz hinter "Chance Liechtenstein" steht, ist überzeugt davon, dass mit dieser schnellen und modernen Form des Bewerbungsgesprächs den arbeitssuchenden Frauen und Männern eine echte Chance geboten ist. "Ich bin beeindruckt, wie gut vorbereitet und motiviert die Bewerberinnen und Bewerber auf die potentiellen Arbeitgeber zugehen. Man merkt, dass hier der unbedingte Wille nach einer Anstellung vorherrscht. Ich wünsche mir von Herzen, dass für möglichst viele Stellensuchende das Job-Speed-Dating zum gewünschten Ergebnis führt", begeistert sich Martin Meyer für das Programm.
Training und nochmals Training
Der professionelle Hauch, der während des Job-Speed-Datings durch den SAL in Schaan weht, ist Ergebnis intensiver Vorbereitung. Während drei ganzen Tagen trainierten die Teilnehmer des Job-Speed-Dating im Trainingszenter des Arbeitsmarktservice Liechtenstein intensiv. Dessen Leiter, Markus Bürgler, erläutert das Trainingsprogramm so: "Sieben Personalverantwortliche und Sozialkompetenz-Trainer erarbeiten die fünf-Minuten-Präsentationen mit den Arbeitssuchenden systematisch. Es geht dabei um Kommunikation, um die Benennung der eigenen Stärken, die Eigenvermarktung, um Kleidungsstil und Vieles mehr". In Gruppen wird an sich selbst gearbeitet, es gibt Feedback der Teilnehmer und Coachs. Während in den ersten Tagen noch die Alltagskleidung zulässig ist, wird in der Generalprobe des letzten Trainingstages in Business-Kleidung präsentiert. Dabei sitzen die Stellensuchenden einem Trainer gegenüber, der eine reale Bewerbungssituation innert diesen 5 Minuten simuliert. Es gilt, sich zu bewähren. Rückmeldung kommt nicht nur vom Trainer, auch die Gruppenteilnehmer beobachten kritisch und benennen Stärken und Schwächen der beobachteten Szene.
Auch den Trainern ist die Begeisterung für das Projekt anzumerken. Die Feedbacks sind aufbauend formuliert, es wird gelacht, die Stimmung ist sehr gut. Das Niveau der Teilnehmer sei sehr hoch, äussern sich die verschiedenen Trainer unabhängig voneinander. Die Chance, dass aus den Gesprächen Arbeitsverhältnisse resultieren, wird als sehr gut eingeschätzt.
Perspektiven für die Zukunft
Das vorrangige Ziel des Projekts "Chance Liechtenstein" ist natürlich, dass Arbeitssuchende im Job-Speed-Dating zu Folgegesprächen und einer Anstellung kommen. Sollte dies nicht bei allen der Fall sein, ist die Übung aber nicht vergebens. Die Trainingstage sind so aufgebaut, dass alle Teilnehmenden weit über den eigentlichen Anlass hinaus profitieren. Die Erarbeitung der eigenen Stärken, die Selbstreflexion, die Übungen in Gruppen und das Bewusstsein der eigenen Wirkung werden hilfreich sein, dass wenn nicht am Job-Speed-Dating selber, aber doch vielleicht nur wenig später die ersehnte Anstellung winkt.
Kontakt:
Markus Kaufmann, Persönlicher Mitarbeiter des
Regierungschef-Stellvertreters
T +423 236 60 09