ikr: Gefährdungsanalyse Liechtenstein präsentiert
Vaduz (ots/ikr) -
Sicherheitsrelevante Ereignisse können sich in Liechtenstein jederzeit ereignen. Die im Sicherheitsverbund tätigen Rettungsorganisationen sind dafür ausgebildet, normale und besondere Lagen eigenständig zu bewältigen. Die Bewältigung ausserordentlicher Lagen im Bevölkerungsschutz stellt das Land jedoch vor grosse Herausforderungen, da personelle und materielle Ressourcen nur in beschränktem Masse verfügbar sind, das Gesundheitswesen bei der medizinischen Notfallversorgung rasch an seine Grenzen stösst und Liechtenstein bei der Sicherstellung lebenswichtiger Güter vom Ausland abhängig ist.
Weiterentwicklung der Sicherheitspolitik
Auch wenn Liechtenstein von Katastrophen und Notlagen in den letzten 80 Jahren verschont geblieben ist, sind diese nicht auszuschliessen. Im Wissen, dass "Sicherheit" ein wichtiger Standortfaktor ist und eine Ressource darstellt, deren Bedeutung in Zukunft noch zunehmen wird, hat sich die Regierung im Rahmen der Agenda 2020 zum Ziel gesetzt, im Bevölkerungsschutz höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Als Folge davon entschied sich die Regierung für die Ausarbeitung einer Gefährdungsanalyse, welche die Grundlage für die Ausgestaltung der künftigen Sicherheitspolitik im Bereich des Bevölkerungsschutzes darstellt.
Regierungsrat Hugo Quaderer und Emanuel Banzer, Leiter des Amtes für Bevölkerungsschutz, informierten anlässlich einer Medienkonferenz über den Stand der Arbeiten an der Gefährdungsanalyse und präsentierten die ersten Ergebnisse.
Ausserordentliche Lage als Herausforderung
Mit der Gefährdungsanalyse Liechtenstein wurde unter Mitwirkung aller im Sicherheitsverbund tätigen Akteure ein Prozess gestartet, durch den sich Liechtenstein zum ersten Mal umfassend und breit abgestützt mit der eigenen Sicherheitsarchitektur befasst und sich bewusst mit Katastrophen und Notlagen auseinandersetzt. Dabei geht es nicht um Alltagsereignisse, welche die Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes alleine oder im Verbund mit den normalen Mitteln bewältigen können, sondern um ausserordentliche Lagen. In diesem Zusammenhang sind Naturgefahren wie z.B. ein Erdbeben oder ein Rheinhochwasser, aber auch Infektionskrankheiten beim Menschen oder ein Versorgungsengpass mit lebenswichtigen Gütern für Liechtenstein von besonderer Bedeutung.
Zusammenwirken aller Akteure als Erfolgsfaktor
In einem ersten Schritt befasste sich das Projekt mit der Evaluation und Bewertung der für Liechtenstein massgebenden Risiken im Bereich des Bevölkerungsschutzes. Die Gefährdungsanalyse zeigt, dass Liechtenstein auf normale und besondere Lagen gut vorbereitet ist. Im Zentrum der weiteren Arbeiten steht deshalb die Auseinandersetzung mit der ausserordentlichen Lage. Zur erfolgreichen Bewältigung der anstehenden Herausforderungen braucht es das Zusammenwirken aller in diesem Bereich involvierten Personen und Organisationen. Auch die Zusammenarbeit mit der Schweiz ist in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund gilt es in einem nächsten Schritt die heutige Organisationsform des Sicherheitsverbundes sowie die Zusammenarbeit zwischen Land und Gemeinden zu überprüfen und gegebenenfalls neu auszurichten, um anschliessend eine Massnahmenplanung zur Behebung allfälliger Defizite erstellen zu können.
Kontakt:
Amt für Bevölkerungsschutz
Emanuel Banzer, Leiter
T +423 236 68 56