ikr: IKRK-Präsident Peter Maurer zu Besuch in Liechtenstein
Vaduz (ots/ikr) -
IKRK-Präsident Peter Maurer traf sich bei seinem ersten Besuch in Liechtenstein seit seinem Amtsantritt mit I.K.H. Erbprinzessin Sophie und dem internationalen Delegierten des Liechtensteinischen Roten Kreuzes, S.D. Prinz Nikolaus. Zudem wurde er von Regierungschef Klaus Tschütscher zu einem Höflichkeitsbesuch empfangen.
Im Rahmen eines Arbeitsgesprächs mit Regierungsrätin Aurelia Frick wurde die Zusammenarbeit zwischen dem IKRK und Liechtenstein auf Projektebene und im politischen Bereich erörtert. Das IKRK ist in der Not- und Wiederaufbauhilfe der grösste Partner Liechtensteins. Liechtenstein unterstützt das IKRK jährlich mit 700'000 Franken sowie den Sonderfonds des IKRK für Minenopfer mit 50'000 Franken. Darüber hinaus gibt es weitere Anknüpfungspunkte zwischen Liechtenstein und dem IKRK, wie der Einsatz für die Stärkung des humanitären Völkerrechts, die strafrechtliche Verfolgung von Kriegsverbrechen, u.a. durch den Internationalen Strafgerichtshofs ICC, sowie die Modalitäten des Feldeinsatzes im Bereich der humanitären Hilfe. Gegenstand des Gesprächs waren auch die Situation in Syrien sowie die Situation in den besetzten Gebieten im Nahen Osten.
Im Bereich des humanitären Völkerrechts besteht die grosse Herausforderung in der effektiven Umsetzung. Im Gegensatz zu UNO-Menschenrechtsübereinkommen haben die Genfer Konventionen keine Mechanismen zur Überprüfung der Umsetzung. Das IKRK arbeitet im Verkehr mit den Staaten auf der Grundlage der Vertraulichkeit und kann daher kaum öffentlich auf Umsetzung pochen. Aktuell laufen Konsultationen der Vertragsparteien unter der Leitung der Schweiz, um einen bislang fehlenden Mechanismus zu schaffen.
Im Anschluss an die offiziellen Gespräche hielt Peter Maurer einen öffentlichen Vortrag zum Thema "150 Jahre IKRK - die Herausforderungen von heute". Die 1863 gegründete Organisation setzt sich unparteiisch, neutral und unabhängig für den Schutz des Lebens und der Würde von Opfern von Kriegen und innerstaatlichen Konflikten ein. Dieses Engagement beinhaltet insbesondere die Pflege von Verwundeten, der Schutz und die Versorgung der Zivilbevölkerung, die Überwachung der Behandlung von Kriegsgefangenen, die Familienzusammenführung und Suche nach vermissten Personen sowie die Vermittlung zwischen den Konfliktparteien.
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