ikr: Gesundheitsversorgung mit Unterstützung Liechtensteins
Aussenministerin besucht LED-Projekte in Sambia
Vaduz (ots/ikr) -
Eine liechtensteinische Delegation unter der Leitung von Regierungsrätin Aurelia Frick weilte zu offiziellen Gesprächen und Projektbesuchen in Sambia und Botswana.
Sambia ist eines von 13 Schwerpunktländern des Liechtensteinischen Entwicklungsdienstes LED. Seit 1994 ist er dort ununterbrochen tätig. Das derzeitige Engagement konzentriert sich auf die Ausbildung von medizinischem Personal für den Dienst im ländlichen Raum. Der Mangel an Gesundheitspersonal auf dem Land ist nicht nur für Sambia, sondern für viele afrikanische Länder ein gravierendes Problem. Ausgebildete Ärzte wandern häufig in die Städte oder ins Ausland ab, wo die Arbeitsbedingungen besser sind.
Als Antwort auf diesen akuten Mangel an Fachpersonal begann das Chainama College in der Hauptstadt Lusaka mit der Ausbildung von so genannten Medical Licentiates. Es handelt sich dabei nicht um ein vollwertiges universitäres Medizinstudium, sondern vielmehr um ein Aufbaustudium für bereits ausgebildete Clinical Officers. Diese erhalten Vertiefungen in den Fachgebieten der inneren Medizin, Pädiatrie, Gynäkologie und Chirurgie. Nach ihrem Abschluss arbeiten sie in den Distriktspitälern im ländlichen Raum und übernehmen die Funktion von praktischen Ärzten. Da diese Ausbildung nur regional anerkannt ist, wirkt sie der Abwanderung entgegen. Ähnliche Modelle erzielen auch in anderen afrikanischen Ländern gute Resultate.
Das von der Schweizer Partnerorganisation SolidarMed koordinierte Programm wird vom LED mit 900'000 Franken pro Jahr vollumfänglich finanziert. Gemäss nationaler Gesundheitsstrategie fehlen landesweit derzeit 600 Medical Licentiates und Liechtenstein leistet einen wesentlichen Beitrag, um diesen Notstand zu verringern. Auf ihrer Reise besuchte die liechtensteinische Delegation zunächst das Chainama College in Lusaka, eine Fachschule für medizinische Berufe, welche für die theoretische Weiterbildung zuständig ist. Weiter konnten zwei Distriktspitäler besichtigt werden, welche die praktische Ausbildung der Medical Licentiates ermöglichen: Das St. Luke's Hospital im Mpanshya und des General Hospital in Livingstone.
Aussenministerin Aurelia Frick: "Es erfüllt mich mit grosser Freude vor Ort zu sehen, wie die sambische Bevölkerung von den Projekten des Liechtensteinischen Entwicklungsdienstes und der Hilti Foundation in der medizinischen Versorgung profitiert. In Zusammenarbeit mit unserem Partner SolidarMed wird hier grossartige Arbeit geleistet. Mein Dank gilt allen, die sich für die Entwicklungszusammenarbeit engagieren."
Ein berührendes Ereignis und weiteres Zeugnis der grossen Gastfreundschaft war die Eröffnung des Studentenwohnheims der St. Lukes Pflegeschule in Chongwe. Dieses ebenfalls von SolidarMed durchgeführte Programm hat zum Ziel, dass mehr und besser ausgebildetes Krankenpflegepersonal im ländlichen Raum tätig wird. Dafür ist es wichtig, die Rahmenbedingungen für die Studierenden zu verbessern. Das Programm sowie das betreffende neue Studentenwohnheim wurden von der Hilti Foundation finanziert.
In ihren Gesprächen mit dem Vize-Aussenminister Namulambe und dem Gesundheitsminister Josef Kasonde konnte sich Aurelia Frick davon überzeugen, dass die sambische Regierung dem Programm von LED und SolidarMed grosse Bedeutung beimisst.
Auf dem Weg nach Sambia traf Regierungsrätin Aurelia Frick zu einem kurzen Besuch in Botswanas Hauptstadt Gaborone ein. Sie nahm dort an der Eröffnung eines Workshops zum Internationalen Strafgerichtshof (ICC) teil, der von Liechtenstein und Botswana gemeinsam organisiert wurde. Ziel des Workshops ist es, afrikanische Staaten bei der Ratifikation und Umsetzung der Bestimmungen zum Verbrechen der Aggression zu unterstützen, die 2010 unter liechtensteinischem Vorsitz zum Römer Statut des ICC hinzugefügt wurden. Am Rande des Workshops wurde die Aussenministerin von Regierungsmitgliedern aus den Bereichen Äusseres, Justiz, sowie Finanzen und wirtschaftliche Entwicklung empfangen. Botswana ist Liechtensteins wichtigster Partner in Afrika bei gemeinsamen Projekten zur Förderung der Rechtsstaatlichkeit.
Kontakt:
Ministerium für Äusseres, Bildung und Kultur
René Schierscher, Generalsekretär
T +423 236 60 19