ikr: Erfolgreichen Start ins Erwachsenenleben ermöglichen
Vaduz (ots/ikr) -
Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 18. Juni im Rahmen des Budgets der vom Ausländer- und Passamt betreuten Internationalen Flüchtlings- und Migrationshilfe, welche jährlich 10% des gesamten IHZE-Budgets ausmacht, CHF 150'000 für ein Projekt in der Republik Moldau bewilligt. Das Projekt ermöglicht sozial benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, Arbeit und Wohnung zu finden und sich erfolgreich in die Gesellschaft zu integrieren.
Auch mehr als zwanzig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs herrscht in der Republik Moldau noch eine weitverbreitete Jugendarmut. Über 95 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Land müssen mit weniger als fünf Franken pro Tag auskommen. Diese Armut hat viele Gesichter und reicht von Bildungslücken über den Ausschluss von Kultur-und Freizeitaktivitäten bis hin zu begrenztem Zugang zu Ausbildung und Arbeitsmarkt.
In der Regel werden die unterentwickelte Wirtschaft und der eingeschränkte Arbeitsmarkt für die hohe Arbeitslosenquote von 60 Prozent unter Jugendlichen verantwortlich gemacht. Laut Caritas Schweiz, dem Projektpartner des Ausländer- und Passamts, sind aber vor allem soziale Barrieren und Vorurteile gegenüber Jugendlichen das Problem.
Viele Gründe für ein umfassendes Problem
Vor allem jene Jugendlichen, die in staatlichen Heimen aufgewachsen sind, eine Jugend-Haftstrafe verbüsst haben, Angehörige einer ethnischen Minderheit sind oder wegen familiärer Probleme oder Drogenabhängigkeit an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden, haben kaum eine Chance auf ein ordentliches Leben. Ihnen gelingt es in den wenigsten Fällen, eine Arbeitsstelle zu finden und einen Haushalt zu gründen.
Für diese marginalisierten Jugendlichen hat Caritas Schweiz bereits vor Jahren ein Programm auf die Beine gestellt, von dem bisher 672 Betroffene profitieren konnten. Unterstützt wurden sie durch Schulungen ihrer sozialen Kompetenzen, Betreuung auf der Suche nach einer Wohnung und Unterstützung bei Stellenbewerbungen. Die Betreuung endete dabei aber nicht mit dem Finden eines Jobs, sondern ging darüber hinaus, damit die Arbeitsstelle auch gehalten und das finanziell selbständige Leben aufrechterhalten werden konnte. In der nun von Liechtenstein unterstützten, neuen Projektphase werden 600 weitere Jugendliche für eine Dauer von drei Jahren von den genannten Massnahmen profitieren.
Die Arbeit wird von einer konzertierten PR-Kampagne begleitet, um auch die staatliche Jugendsozialarbeit in der Republik Moldau massgeblich zu modernisieren. Sie umfasst direkte Kontakte mit den Behörden und dem moldauischen Sozialministerium sowie die Beratung und Unterstützung der Behörden in der praktischen Arbeit.
Kontakt:
Ausländer- und Passamt
Heribert Beck, Leiter Abteilung Asyl
T +423 236 61 54