ikr: Liechtenstein engagiert sich im Kampf gegen Tuberkulose
Vaduz (ots/ikr) -
Am 24. März ist Welt-Tuberkulose-Tag. Auch Liechtenstein engagiert sich im Kampf gegen Tuberkulose.
Tuberkulose ist nach HIV/Aids weltweit die zweithäufigste Todesursache durch Infektionskrankheiten. Die Krankheit wird durch Bakterien verursacht, die in den meisten Fällen die Lunge angreifen und über die Luft übertragen werden. Dabei reicht schon eine kleine Menge, um sich anzustecken. Am häufigsten sind junge Erwachsene betroffen und insbesondere Menschen, deren Immunsystem durch HIV, schlechte Ernährung oder Diabetes bereits angegriffen ist.
95% aller Neuerkrankungen und Todesfälle durch Tuberkulose werden in Entwicklungsländern registriert. Auch wenn die Anzahl der Neuerkrankungen wie auch die Zahl der Todesfälle kontinuierlich zurückgehen - seit 1990 ist die Sterblichkeitsrate um 45% gesunken - sind 2012 weltweit 8,6 Millionen an TB erkrankt und 1,3 Millionen daran gestorben.
Liechtenstein unterstützt zwei Organisationen, die sich für die Prävention, Diagnose und Behandlung von Tuberkulose einsetzen. Ein grosser Teil der Unterstützung kommt dem "Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria" zugute. Die Organisation aus Genf engagiert sich für Bekämpfungs- und Präventionsprogramme zu HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose auf der ganzen Welt. Die dafür eingesetzten Gelder stammen von Staaten, internationalen Organisationen und Privatleuten. Seit der Gründung 2002 konnten 11,2 Millionen Menschen durch Mittel des Global Fund auf Tuberkulose getestet und behandelt werden.
Eine weitere Organisation, die von Liechtenstein finanziell unterstützt wird, ist APOPO. Diese Organisation setzt seit 2007 auf den exzellenten Geruchssinn von speziell trainierten Ratten, sogenannten "HeroRATs". Während in den meisten Fällen die Diagnose von Tuberkulose durch eine mikroskopische Untersuchung von Auswurfproben erfolgt, können "HeroRATs" positive Fälle erschnüffeln. APOPO sammelt dazu Auswurfproben aus 21 Partnerkliniken in Tansania und Mozambique, sterilisiert sie und setzt sie ihren Ratten in einer nicht-ansteckenden Form vor. Die Ratten riechen daran und geben zu jeder positiven Probe ein Zeichen. Ihre Diagnosen werden daraufhin im Labor bestätigt und den Kliniken mitgeteilt. So konnten in den letzten Jahren 40% mehr Erkrankungen aus den Partnerkliniken entdeckt und behandelt werden.
Gerade bei HIV-Positiven oder bei multiresistenten Tuberkulosebakterien ist diese Art von Diagnose viel sicherer, da in diesen Fällen die Tuberkulose-Bakterien unter dem Mikroskop nur sehr schwierig zu erkennen sind. Eine Ratte kann ausserdem in sieben Minuten 40 Proben testen, bei einer Fehlerquote von 4%, während ein Laborant für die gleiche Anzahl Proben einen ganzen Tag benötigt und bis zur Hälfte der Fälle gar nicht entdeckt.
Kontakt:
Amt für Auswärtige Angelegenheiten
Kathrin Nescher
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