ikr: Regierungsrat Pedrazzini beim Treffen der deutschsprachigen Gesundheitsminister - Qualitätssicherung und Demenz auf gemeinsamer Agenda
Vaduz (ots/ikr) -
Gesundheitsminister Mauro Pedrazzini traf sich auf Einladung von Bundesrat Alain Berset mit den Gesundheitsministern Deutschlands, Luxemburg, Österreichs und der Schweiz am 21./22. August zur jährlichen Arbeitstagung. Dabei diskutierten sie, wie die Qualität in der Gesundheitsversorgung gesichert werden kann und wie die stetig steigende Zahl älterer Menschen und der damit einhergehenden Zunahme von Demenzerkrankungen bewältigt werden kann. In diesen und weiteren wichtigen gesundheitspolitischen Bereichen wollen sie die Zusammenarbeit und den Austausch verstärken, wie die Minister in ihrer Schlusserklärung festhielten.
Die vier deutschsprachigen Gesundheitsminister und die Gesundheitsministerin - sie bilden das sogenannte "Gesundheitsquintett" - wollen die Qualität der Gesundheitsversorgung und die Patientensicherheit in ihren Ländern stärken sowie die Transparenz über die Qualität der erbrachten medizinischen Leistungen verbessern. Eine der grössten Herausforderungen ist dabei die wachsende Zahl von Spitalinfektionen, die insbesondere durch multiresistente Krankheitserreger ausgelöst werden.
In der Schweiz infizieren sich schätzungsweise bis zu 70'000 Patienten pro Jahr bei einem stationären Spitalaufenthalt. Solche Erkrankungen können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Mit einer verstärkten Sensibilisierung wollen die Gesundheitsminister in erster Linie das Spitalpersonal, aber auch die Patientinnen und Patienten dazu bewegen, die Risiken durch richtiges Verhalten zu senken.
Thema des Arbeitsgesprächs war auch der Umgang mit Demenzerkrankungen. Die zunehmende Zahl älterer Menschen in allen fünf Ländern zwingt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Frage, wie die Gesundheitsversorgung besser auf Demenz und andere altersdegenerative Krankheiten ausgerichtet werden kann. Dazu gehören eine gute Früherkennung und Prävention von Demenz, eine koordinierte Versorgung und eine möglichst gute Unterstützung der Angehörigen. Um den Erfahrungsaustausch in diesem Bereich zu vertiefen, findet nächstes Jahr ein gemeinsames Arbeitssymposium statt.
Weitere Themen waren die internationalen Bestrebungen zur Eliminierung der Masern in Europa bis 2015 sowie die koordinierte Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen. In allen fünf Ländern laufen entsprechende Kampagnen und Strategiepläne; in der Schweiz wird derzeit eine breit abgestützte Nationale Strategie Antibiotikaresistenz erarbeitet. Des weiteren prüfen die Minister im Hinblick auf das nächste Treffen in Österreich auch eine engere Zusammenarbeit bei den Verfahren zur Festsetzung von Medikamentenpreisen.
Am Treffen der deutschsprachigen Gesundheitsminister und -ministerin, das dieses Jahr auf der Kleinen Scheidegg im Berner Oberland stattfand, nahmen neben Mauro Pedrazzini Alain Berset (Schweiz), Hermann Gröhe (Deutschland), Alois Stöger (Österreich) und Lydia Mutsch (Luxemburg) teil.
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