ikr: Liechtenstein und Italien unterzeichnen Steuerabkommen
Vaduz (ots/ikr) -
Regierungschef Adrian Hasler und der italienische Finanzminister Pier Carlo Padoan haben am 26. Februar 2015 in Rom ein Steuerinformationsabkommen mit einem Zusatzprotokoll und eine gemeinsame Erklärung zur künftigen Zusammenarbeit im Steuerbereich unterzeichnet. Die Vereinbarungen bilden die Grundlage für vertiefte Beziehungen zwischen beiden Ländern im Finanz- und Steuerbereich. Sie erleichtern die Regularisierung von noch unversteuerten Vermögen vor der Einführung eines automatischen Informationsaustausches und bieten Rechtssicherheit für italienischen Kunden des Finanzplatzes Liechtenstein sowie für die liechtensteinischen Finanzintermediäre.
Die Verhandlungen mit Italien wurden am 20. Februar 2015 abgeschlossen. Die betroffenen liechtensteinischen Wirtschaftsverbände wurden im Verlauf der Verhandlungen mehrmals konsultiert und haben die gefundene Einigung grundsätzlich begrüsst.
Das Steuerinformationsabkommen orientiert sich an den geltenden internationalen Standards. Es wird nach der Inkraftsetzung für Tatbestände ab dem heutigen Tag der Unterzeichnung anwendbar sein. Italienische Steuerpflichtige mit Vermögen in Liechtenstein können am italienischen Selbstanzeigeprogramm zu den bestmöglichen Bedingungen teilnehmen.
Das Zusatzprotokoll sieht die Möglichkeit vor, auf der Basis des geltenden OECD-Standards Ersuchen zu stellen, um Personen zu identifizieren, die nicht am italienischen Selbstanzeigeprogramm teilgenommen haben und unversteuerte Vermögenswerte verschleiern wollen. Dem kooperativen Verhalten der liechtensteinischen Finanzinstitute bei der Regularisierung ihrer Kunden wird positiv Rechnung getragen. Damit wird das Risiko der Strafverfolgung von Finanzinstituten und ihren Angestellten reduziert.
Mit dem Inkrafttreten des Abkommens werden vorhandene Beschränkungen in Italien aufgehoben, die auf dem fehlenden Informationsaustausch beruhen.
"Mit der heutigen Unterzeichnung wollen wir die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Italien festigen" hielt der Regierungschef heute in Rom fest. "Wir haben weitere Schritte zu einer vertieften Steuerkooperation vereinbart und wollen schon bald Verhandlungen über den Abschluss eines Doppelbesteuerungsabkommens aufnehmen."
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