ikr: Krankenkassenstatistik 2014 veröffentlicht
Vaduz (ots/ikr) -
Das Amt für Statistik hat die Krankenkassenstatistik 2014 veröffentlicht. Insgesamt wurden im Jahr 2014 Bruttoleistungen in der Höhe von CHF 166 Mio. über die obligatorische Krankenpflegeversicherung abgerechnet. Dies entspricht einem Anstieg um 1.3% gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2013 hatten sich die Bruttoleistungen noch um 14.5% erhöht.
Knapp 39'000 versicherte Personen
Im Jahr 2014 waren drei Versicherer mit einem Versichertenbestand von 38 764 Personen als Anbieter der Obligatorischen Krankenversicherung in Liechtenstein aktiv. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Anzahl der versicherten Personen um 2.0% zu.
Im Jahr 2014 stiegen die Bruttoleistungen, die über die obligatorische Krankenpflegeversicherung abgerechnet wurden, mit einer Zunahme von 1.3% nur noch moderat. Betrachtet man die letzten vier Jahre, ergibt sich allerdings ein Anstieg der Bruttoleistungen von CHF 143.2 Mio. auf CHF 166.2 Mio. (+16.0%).
Mit einem Anteil von 25.5% und einem Betrag von CHF 42.4 Mio. entfällt im Jahr 2014 ein Viertel der Bruttoleistungen auf stationäre Spitalkosten. Die ärztlichen Behandlungen fallen mit einem Anteil von 23.9% und CHF 39.8 Mio. etwas tiefer aus. Es folgen die ambulanten Spitalkosten sowie die über Arztpraxen bezogenen Medikamente mit einem An¬teil von jeweils 11.2% und Beträgen von CHF 18.7 Mio. bzw. CHF 18.6 Mio. Somit verteilen sich 71.9% der Bruttoleistungen auf vier von insgesamt zwanzig Kategorien von Leistungserbringern. Zu diesen weiteren Kategorien gehören unter anderem Physiotherapeuten, Apotheken und Chiropraktoren.
Höhere Prämienbelastung der Versicherten
Die Versicherten bezahlten im Jahr 2014 durchschnittlich CHF 2'952 an Prämien für die obligatorische Krankenpflegeversicherung. Dies entspricht einem Anstieg des Prämienvolumens pro versicherte Person um 15.5% gegenüber dem Vorjahr. Zurückzuführen ist der Prämienanstieg insbesondere auf die Reduktion des Staatsbeitrags an die Krankenpflegeversicherung, welcher auf CHF 49.5 Mio. gesenkt wurde.
Tiefere Staatsbeiträge im Gesundheitswesen
Insgesamt flossen dem Gesundheitswesen im Jahr 2014 CHF 81.7 Mio. an staatlichen Beiträgen zu. Im Vorjahr waren es CHF 92.9 Mio. gewesen. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Staatsbeiträge um 12.0% zurück. Kürzungen wurden in allen Bereichen umgesetzt: So erhielten die Krankenkassen 10.1% weniger als im Jahr 2013, die Spitäler 10.4% weniger, die Bezüger von Prämienverbilligungen 34.7% weniger und der Liechtensteinische Krankenkassenverband 27.8% weniger.
Sparpotenzial durch Generika zu einem Drittel ausgeschöpft
Im Jahr 2014 wurden verschreibungspflichtige Medikamente im Wert von CHF 25.1 Mio. an Versicherte abgegeben. 74.1% der Medikamente wurden direkt in der ärztlichen Praxis und 25.9% über Apotheken bezogen. Interessant in diesem Zusammenhang ist der Anteil der verrechneten Generika, weil er mögliches Einsparpotenzial aufzeigt. Der für 2014 ausgewiesene Generikaanteil von 12.6% der Medikamentenpreise entspricht nur knapp einem Drittel des gemäss Amt für Gesundheit maximal möglichen Generikaanteils von 41.3%.
Rückgang beim Bezug von Prämienverbilligungen
Im Vergleich zum Vorjahr ging der für Prämienverbilligungen aufgewendete Staatsbeitrag um 34.7% auf CHF 4.4 Mio. zurück. Aufgrund einer Abänderung des Krankenversicherungsgesetzes hat sich die Anzahl der Personen verringert, die zum Bezug von Prämienverbilligungen berechtigt sind. Während im Jahr 2013 4'055 Personen Prämienverbilligungen bezogen, waren es 2014 noch 2'708 Bezüger und Bezügerinnen. Am stärksten wirkte sich die Gesetzesänderung auf Personen im AHV-Alter aus.
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