ikr: Sprachliche Frühförderung für gerechte Bildungschancen
Vaduz (ots/ikr) -
Die Gemeindeschulen und vor allem die Kindergärten sind seit einiger Zeit immer wieder damit konfrontiert, dass einige Kinder beim Eintritt in den Kindergarten nicht über genügende sprachliche Kenntnisse verfügen, um dem Unterricht im Kindergarten zu folgen und die Ziele des Kindergartens zu erreichen.
Die Gemeindeschulen Eschen-Nendeln arbeiten schon länger an der Frage, wie die sprachlichen Voraussetzungen der Kinder beim Kindergarteneintritt verbessert werden können. Seit 2012 bieten sie deshalb das Projekt "Sprachliche Frühförderung" an, welches vor allem über die so genannten "Mach-Mit-Nachmittage" einen grösseren Bekanntheitsgrad erlangte. Mit diesen "Mach-Mit-Nachmittagen" hat die Schule ein Angebot aufgebaut, das allen Kindern und ihren Familien vor dem Eintritt in den Kindergarten hilft, sich im Kontext des Kindergartens zu orientieren. Begleitet von Lehrpersonen soll an den Nachmittagen im Spiel, beim Geschichtenerzählen oder beim Kochen der Wortschatz erweitert und der Spracherwerb positiv beeinflusst werden. 2014 konnte die Schule beim Chancengleichheitspreis einen Anerkennungspreis entgegennehmen.
Das Projekt wurde nun evaluiert und kann im nächsten Schuljahr als reguläres Angebot der Schule weitergeführt werden. Die Evaluation zeigt, dass das Projekt eine Erfolgsgeschichte ist. Die Zufriedenheit aller Beteiligten ist hoch. In einer Atmosphäre des Vertrauens können sprachliche Entwicklungen wie von selbst angeregt werden.
Das Beispiel der Gemeindeschulen Eschen-Nendeln macht deutlich, dass die Schulen handlungsfähig sein sollen, wenn Bedarf besteht, Kinder vor dem Kindergarten auf ihren Eintritt in die Schullaufbahn vorzubereiten. Dazu brauchen sie die nötigen Ressourcen. Die Regierung hat deshalb beschlossen, solche in Form von zusätzlichen Lektionen zur Verfügung zu stellen, wenn entsprechende Konzepte zur Frühförderung entwickelt werden. Regierungsrätin Aurelia Frick: "Das Projekt "Sprachliche Frühförderung" in Eschen-Nendeln soll für die Schulen der Auftakt sein, innerhalb der Querschnittsaufgabe frühkindliche Bildung ihren Beitrag zu leisten und entsprechende Aktivitäten weiterzuführen oder zu planen. Ich hoffe, dass das Projekt an den Gemeindeschulen Eschen-Nendeln auch andere Gemeinden ermuntert, sich in der frühen Förderung zu engagieren. Es sollen alle Kinder die Möglichkeit haben, für den Eintritt in den Kindergarten gut gerüstet zu sein. Der Bericht über die Schulleistungserhebungen hat gezeigt, dass fremdsprachige Schülerinnen und Schüler aus bildungsfernen Elternhäusern schlechtere schulische Leistungen erbringen. Gerade Kinder mit Migrationshintergrund und einer fremden Muttersprache profitieren von solchen Angeboten."
Konkret sollen ab dem Schuljahr 2016/2017 auch Aktivitäten in der sprachlichen Frühförderung in Vaduz und allenfalls Triesen unterstützt werden.
Kontakt:
Minsterium für Äusseres, Bildung und Kultur
Barbara Ospelt-Geiger, Schulamt
T +423 236 67 86