ikr: Verkehrsinfrastrukturbericht verabschiedet
Vaduz (ots/ikr) -
Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 27. September 2016 den Verkehrsinfrastrukturbericht genehmigt und zu Handen des Landtags verabschiedet. Auf dem rund 100 km langen Strassennetz sind acht Projekte im Bereich der Strassenverbesserung, fünf Kunstbautenprojekte und sechs Unterhaltsprojekte Teil des Infrastrukturbauprogramms 2017.
"Die Verkehrsinfrastruktur ist aus Umwelt- und Kostengründen sowie aus raumplanerischen Überlegungen nicht beliebig erweiterbar, weshalb in erster Linie eine optimale Ausnützung des Bestandes anzustreben ist", erklärt die zuständige Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer. "Eine zentrale Rolle spielen dabei regional abgestimmte Verkehrskonzepte, wie beispielsweise das Agglomerationsprogramm Werdenberg-Liechtenstein oder das von mir angestossene Entwicklungskonzept Unterland."
Ferner ist die öffentliche Verkehrsinfrastruktur durch ein straffes Monitoring und durch einen erhöhten Aufwand für Erhaltungsmassnahmen in ihrem Wert zu erhalten, um einem schleichenden Substanzverlust entgegenzuwirken.
Betreffend die Kunstbauten haben nicht unbedingt die am stärksten beschädigten Bauwerke Priorität, sondern Objekte, bei denen durch Instandsetzungsarbeiten grössere Schäden mit entsprechend höheren zu erwartenden Kosten vermieden werden können. Das heisst, die Mittel sollen dort eingesetzt werden, wo die Investitionen langfristig die Gesamtkosten minimieren.
Eine kürzlich erfolgte fachtechnische Beurteilung zur Tunnelsicherheit hat gezeigt, dass das Sicherheitsniveau des knapp 70 Jahre alten Tunnels Gnalp-Steg den heutigen Standards nicht vollständig entspricht und einer Verbesserung bedarf. Die Anpassungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit werden in den kommenden Jahren im Rahmen des ordentlichen Budgets schrittweise umgesetzt. Als grösste Herausforderung bei der Instandsetzung gilt die Verkehrsführung, da der Tunnel für die Erneuerung der Fahrbahn für sämtlichen Verkehr gesperrt werden muss. Der Verkehrsinfrastrukturbericht stellt ein wichtiges Führungsinstrument der Regierung dar. Er wird jährlich aktualisiert und dem Landtag zur Kenntnis gebracht.
Infobox zu den im Jahr 2017 geplanten Massnahmen im Bereich "Strassenverbesserungen und -neubauten":
Landstrasse Balzers, Egerta-Höfle, 1. Etappe
Der Abschnitt von der Kreuzung Römerhof bis zum ehemaligen Restaurant Höfle weist erhebliche Schäden auf. Seitens der Gemeinde Balzers sind unter anderem die Wasser- und Kanalisationsleitungen zu ergänzen bzw. zu ersetzen. Aufgrund der grosszügigen Strassenbreite und den hohen gefahrenen Geschwindigkeiten ist geplant, eine Längsführung für den Fuss- und Fahrradverkehr zu erstellen.
Landstrasse Vaduz, Bergstrasse, Strassensicherung Stellböda
Die Bergstrasse zwischen dem Roten Haus in Vaduz und Triesenberg ist eine wichtige Verbindung. Im Bereich zwischen dem Reservoir Schlosswald und der Abzweigung Frommenhaus ist die Strasse mit rund 4.00 m Breite zu schmal. Dies ist auch ein Grund, warum das talseitige Bankett ausgefahren ist. Diese einseitigen Verformungen haben zu enormen Schäden an der Strasse geführt. Teure jährlich wiederkehrende Belagsreparaturen sind die Folge davon. Das Projekt sieht vor, eine talseitige Stützmauer mit einer entsprechenden Absturzsicherung zu errichten. Mit einer neuen Fahrbahnbreite von 5.00 m und einem 50 cm breiten Kordon ist eine konforme Strassenbreite gewährleistet.
Rheindamm Gamprin, Ausbau Radweg Wuhrweg
Aufgrund des hohen Schwerverkehranteils kommt es öfters zu Konfliktsituationen bei Kreuzungs- bzw. Überholmanövern zwischen dem Schwerverkehr und Fussgängern sowie Fahrradfahrern. Als geeignete Massnahme wurde dabei, gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden Eschen und Bendern, eine Verlegung des Fuss- und Radweges auf den parallel dazu verlaufenden, tiefer situierten Wuhrweg ausgewählt. Damit soll der rege genutzte Radweg von der Deponie Eschen bis zur Benderer Rheinbrücke vom Schwerverkehr entflechtet werden.
Landstrasse Eschen, St. Luzistrasse, Strassenraumgestaltung
Die Aufenthaltsqualität im Dorfkern von Eschen soll weiter aufgewertet und die Bedingungen für den Fuss- und Radverkehr verbessert werden. Der motorisierte Individualverkehr sowie der öffentliche Busverkehr sollen in ihrer heutigen Form weiterhin ermöglicht werden, jedoch in einer ortsverträglicheren Form. In einer ersten Etappe soll im Berichtsjahr der Bereich vor dem neu erstellten Haus der Gesundheit inklusive der Zufahrt zum Dorfplatz angepasst und dem Konzept entsprechend umgebaut werden.
Landstrasse Vaduz, Postgebäude/Postgasse, Fertigstellungsarbeiten/Deckbelag
Neben zwei behindertengerechten Bushaltekanten vor der Post in Vaduz und einer neuen Fussgängerführung wird neu zudem eine, vom Individualverkehr unabhängige, Busspur vom Lindenkreisel bis zur Post Vaduz erstellt. Die Fussgängerführung und die Haltestellen bei der Post sollen bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 fertiggestellt sein. Die Umsetzung der Busspur erfolgt dann im Jahr 2017.
Landstrasse Schaan, Zollstrasse, Einmündung Alte Landstrasse 2. Etappe
Im Konzept Busbevorzugungsmassnahmen des Agglomerationsprogramms Wer-denberg-Liechtenstein ist auf dem Abschnitt Rheinbrücke Schaan bis Einmündung 'Alte Zollstrasse' eine Busspur vorgesehen - diese wird mit diesem Projekt umgesetzt.
Landstrasse Triesenberg, Büel-Samina
Die Strassenbreite ist im Bereich von der Rotenbodenstrasse bis zur Grubastrasse mit knapp 3.60 m zu schmal für ein Gegenverkehrsregime. Zudem fehlt auf diesem Abschnitt eine Trottoirverbindung. Das Projekt sieht nun einen Ausbau mit einer Strassenbreite von 4.00 m und einem befahrbaren Trottoir von 1.50 m vor.
Landstrasse Gamprin, Eschner Strasse, Widagass-Benderer Kreisel
Zur Verbesserung des derzeit unbefriedigenden Zustandes für die Fussgänger und Fahrradfahrer werden die Trottoirs beidseitig auf 2.50 m ausgebaut. Das ermöglicht den Radfahrern die Benutzung des Trottoirs und führt zu einer deutlichen Erhöhung der Verkehrssicherheit für den Zweiradverkehr. Im Jahr 2017 ist der Lückenschluss zwischen dem Aeule und dem Projekt "Essanestrasse, Eintrachtkreisel bis Widagass, 2015" geplant.
Kontakt:
Ministerium für Infrastruktur und Umwelt sowie Sport
Johann Wucherer
T +423 236 64 71