ikr: Aurelia Frick spricht sich für einen engen Einbezug bei den Brexit-Verhandlungen aus
Vaduz (ots)
Auf Einladung des Botschafters der Europäischen Union in Bern, Michael Matthiessen, sprach Regierungsrätin Aurelia Frick vor den in Bern akkreditierten Botschafterinnen und Botschaftern der EU-Staaten und wies dabei auf die Bedeutung des gemeinsamen Wirtschaftsraums für alle EU- und EWR-Staaten hin.
Regierungsrätin Frick nutzte diese Gelegenheit, die Anliegen Liechtensteins für die Brexit- Verhandlungen vor den Botschafterinnen und Botschaftern der EU Staaten zu platzieren. Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU führt automatisch auch zu einem Austritt des Vereinigten Königreichs aus dem EWR. Somit hat dieser Schritt unmittelbare Auswirkungen auf Liechtenstein, indem der gegenseitige Wirtschaftsverkehr auf eine neue Grundlage gestellt werden muss.
Aurelia Frick wies die anwesenden EU-Botschafter darauf hin, dass die Bewahrung der Integrität des EWR und des gemeinsamen Binnenmarkts auch im Interesse der EU liegt. Die tiefe Integration bedingt es, dass bei den Brexit-Verhandlungen die Beziehungen zu den drei EWR/EFTA-Staaten stets zu berücksichtigen sind. Einem ständigen und umfassenden Informationsaustausch zwischen der EU und den EWR/EFTA-Staaten über die Austrittsverhandlungen und ein mögliches Übergangsregime mit dem Vereinigten Königreich kommt eine grosse Bedeutung zu.
Darüber hinaus ging Regierungsrätin in ihrer Ansprache auf das multilaterale Engagement Liechtensteins ein. Dieses Engagement trägt dazu bei, dass Liechtenstein als engagierter und verlässlicher Partner in der Staatengemeinschaft wahrgenommen wird. Sie zeigte anhand humanitärer Projekte oder der von Liechtenstein eingebrachten UNO-Resolution zum sogenannten "Syrien-Mechanismus" den Beitrag Liechtensteins auf. "Unser internationales Engagement beweist, dass Liechtenstein ein verlässlicher Partner ist, gerade auch für die EU", betonte Frick.
Hauptthema der Diskussion mit den EU-Botschafterinnen und Botschaftern war die Mitgliedschaft Liechtensteins im EWR, Brexit, die Beziehungen und insbesondere der Zollvertrag mit der Schweiz und die Kooperation in Steuerfragen. Die Regierungsrätin betonte, dass Liechtenstein zusammen mit Norwegen und Island das bei weitem tiefste und breiteste Integrationsmodell nach der EU-Mitgliedschaft hat.
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