Konjunkturumfrage veröffentlicht - neu erstmals mit Dienstleistungssektor
Vaduz (ots)
Das Amt für Statistik hat die Konjunkturumfrage für das 1. Quartal 2020 veröffentlicht. Die in dieser Publikation präsentierten Konjunkturtendenzen für das Fürstentum Liechtenstein basieren auf der Konjunkturerhebung des Amtes für Statistik. Die Erhebung wird quartalsweise bei leitenden Persönlichkeiten der teilnehmenden Unternehmen durchgeführt. Die Fragebögen bestehen aus Einschätzungen (qualitativen Fragen) hinsichtlich der jüngst vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Geschäftsaktivitäten. Die Konjunkturumfrage wurde auf das 1. Quartal 2020 umfassend erneuert. Dabei wurde die Methodik angepasst und es wurden zum ersten Mal auch die Angaben von Unternehmen im Dienstleistungssektor erhoben.
Stimmung in der Industrie bricht ein
Die COVID-19-Pandemie hinterlässt deutliche Spuren bei den Industrieunternehmen. Rund 70% der befragten Unternehmen schätzen die allgemeine Lage am Ende des 1. Quartals als schlecht ein. 29% beurteilen sie als befriedigend und nur 1% als gut. Die Verschlechterung der Geschäftslage gegenüber dem Vorquartal drückt sich in sinkenden Auftragseingängen, einer zurückgehenden Maschinen- und Anlagenauslastung sowie einer verschlechterten Rentabilität aus. Schliesslich hat sich auch der Personalbestand im 1. Quartal verringert.
Auch für das 2. Quartal zeigen sich die Unternehmen pessimistisch. Es wird mit einer weiteren Verschlechterung der Geschäftslage gerechnet. Bei den Auftragseingängen zeichnet sich keine Entspannung ab und es wird sowohl mit einer Verschlechterung der Maschinen- und Anlagenauslastung als auch der Rentabilität gerechnet. Einzig bei der Entwicklung des Personalbestands zeigt sich etwas Optimismus. Zumindest stellen sich die Befragten im laufenden Quartal auf keine weitere Reduktion ein.
Gemischtes Bild bei den Dienstleistern
In den befragten Dienstleistungsbranchen wird die Geschäftslage als befriedigend eingeschätzt. Allerdings hat sie sich in einer Mehrzahl der Unternehmen im 1. Quartal 2020 verschlechtert. Eine rückläufige Nachfrage sowie eine Verschlechterung der Gewinnsituation prägen die Entwicklung im vergangenen Quartal. Auch hier dominieren die Unsicherheiten aufgrund von COVID-19 die Angaben zu Leistungshemmnissen. Daneben werden aber auch eine zunehmende Regulierungsdichte als auch interne Faktoren als Leistungshemmnisse identifiziert.
Für das laufende 2. Quartal rechnen die Dienstleistungsbetriebe verbreitet mit einer weiteren Verschlechterung der allgemeinen Lage. 67% erwarten eine Verschlechterung, während nur 30% von einer stabilen Entwicklung ausgehen. Auf eine Verbesserung vertrauen gerade einmal 3% der Befragten. Trotz einer erwarteten Stabilisierung der Nachfrage, stellen sich die Unternehmen auf einen Rückgang der Gewinnsituation ein. Negative Auswirkungen auf den Personalbestand zeichnen sich noch nicht ab.
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Amt für Statistik
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