Constructive Alps 2020 - Klimabewusste Baukultur im Alpenraum
Vaduz (ots)
Das Fürstentum Liechtenstein und die Schweiz verleihen am 6. November 2020 zum fünften Mal den Architekturpreis "Constructive Alps" für nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen. Von den 328 eingereichten Beiträgen zeichnet die Jury zehn herausragende Projekte aus.
Die Jury von "Constructive Alps" zeichnet zehn Gebäude aus, bei welchen die Architektinnen und Architekten den natürlichen Ressourcen und den Bautraditionen des Alpenraumes besonders Sorge trugen. Die Bauten zeigen exemplarisch, wie Architektur Ästhetik und Klimaschutz zusammenbringen kann. In der engeren Auswahl der 28 nominierten Projekten war auch die Renovation des Schuhmacher-Nägele-Hauses in Planken der Architekten Uli Mayer und Urs Hüssy. Die ersten drei Ränge und damit die Preissumme von 50 000 Euro teilen sich eine Landwirtschaftsschule in St. Gallen, eine Montagehalle in Vorarlberg und ein Berggasthaus in Glarus. Neu konnte auch das Publikum ihren Favoriten küren.
Den ersten Preis gewinnt das Landwirtschaftliche Zentrum Salez von 2019 im Kanton St. Gallen. Der Kanton setzte zusammen mit Architekt Andy Senn neue Massstäbe in Sachen Klimaeffizienz. Die Jury überzeugte das Gebäude, weil es das Prinzip "Low-Tech", eine möglichst einfache Bauweise für lange Lebensdauer, konsequent und intelligent durchzieht. Umweltministerin Dominique Hasler freut sich, dass der erste Preis an ein Projekt in der unmittelbaren Nähe Liechtensteins auf der anderen Seite des Rheins geht: "Vom Landwirtschaftlichen Zentrum in Salez profitieren auch auszubildende Landwirtinnen und Landwirte aus Liechtenstein. Dass dieser Ersatzneubau auch ökologisch nachhaltig ist, steht symbolisch für die nachhaltige Entwicklung in der Landwirtschaft."
Der zweite Preis geht an die Montagehalle der Zimmerei und Tischlerei Kaufmann im vorarlbergischen Reuthe von 2017. Die Halle am Rand des Bregenzerwaldes ist konstruiert aus Betonstützen und einem Fachwerk aus Baubuchenholz. Die aussergewöhnliche Konstruktion des Tragwerks ermöglichte eine flache Form der Halle und steht zugleich für höchste Holzbaukunst aus den Alpen. Den dritten Preis vergab die Jury an das Ortstockhaus in Braunwald. Das Gasthaus des Glarner Architekten Hans Leuzinger von 1931 gilt als eine Ikone der Moderne in den Alpen. Bei der Sanierung zeigten die Architekten viel Respekt vor dem denkmalgeschützten Haus. Auf 1772 Meter über Meer entstand so ein Muster für nachhaltigen Tourismus.
Anerkennungen und Publikumsfavorit Anerkennungen
- Gemeinschaftshaus St. Ursula, Brig / CH - Gasthaus Hergiswald, Kriens / CH - Oeconomiegebäude Josef Weiss, Dornbirn / AT - Gugg-Hof, Brannenburg / DE - Contrada Bricconi, Oltressenda Alta / IT - Immeuble Le Solaris, Grenoble / FR - Bergkapelle Kendlbruck, Ramingstein / AT
Publikumsfavorit
- Kongresszentrum, Agordo / IT
10 Jahre Constructive Alps
Am 24. November 2020 soll die Ausstellung "Constructive Alps - Bauen fürs Klima" ihre Tore öffnen, die bis Mai 2021 im Alpinen Museum in Bern zu sehen sein wird.* Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums von Constructive Alps stellt die Ausstellung nicht nur die nominierten und ausgezeichneten Eingaben vor, sondern wirft auch einen Blick auf herausragende Beispiele aus früheren Ausgaben. Am 9./10. Juni 2021 findet im Rahmen des Vorsitzes der Schweiz bei der Alpenkonvention zudem eine Konferenz zu nachhaltigem Sanieren und Bauen in St. Gallen statt.
*Aufgrund der Pandemie können diese Termine noch ändern. Besucher/innen werden gebeten, sich auf der Website des Alpinen Museums zu informieren.
"Constructive Alps 2020" ist ein Beitrag Liechtensteins und der Schweiz zur Umsetzung der Alpenkonvention und deren Klimaaktionsplan. Die Alpenkonvention ist weltweit das erste völkerrechtlich verbindliche Übereinkommen für die nachhaltige Entwicklung einer Bergregion. Die acht Alpenstaaten und die Europäische Union haben gemeinsam einen Klimaaktionsplan verabschiedet, durch dessen Umsetzung die Alpen zur Modellregion für Klimaschutz und -anpassung werden sollen. Die Schweiz übernimmt für die Jahre 2021 und 2022 den Vorsitz der Alpenkonvention. Während des Vorsitzes sollen die Themen Klima, nachhaltige Mobilität, die Politik der Verkehrsverlagerung und Alpenstädte in den Vordergrund gerückt und die Zusammenarbeit im Alpenraum verstärkt werden.
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Pressekontakt:
Ministerium für Inneres, Bildung und Umwelt
Stephan Jäger
T +423 236 76 83