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Fürstentum Liechtenstein

Start ins Schuljahr 2021/2022

Vaduz (ots)

Bildungsministerium und Schulamt informierten in einer Pressekonferenz über das neue Schuljahr 2021/2022: Thematische Schwerpunkte bildeten der Liechtensteiner Lehrplan "LiLe", welcher sich in der Halbzeit der Einführungsphase befindet, sowie das ICT-Projekt, welches parallel zum LiLe an allen Schulen des Landes umgesetzt wird. Beide Grossprojekte sind - trotz Covid-19-Pandemie -erfolgreich im Zeitplan.

Der Start in das neue Schuljahr erfolgt in diesem Jahr erstmals unter der Führung von Rachel Guerra, der neuen Leiterin des Schulamtes. Hubert Eberle aus Planken übernimmt die Funktion des Stellvertreters. Rachel Guerra folgt somit auf Arnold Kind, der nach 30 Jahren in verschiedenen Funktionen im Schulamt und zuletzt als Amtsleiter in Pension gegangen ist. Regierungsrätin Hasler würdigte im Rückblick seinen jahrzehntelangen Einsatz für das Bildungssystem in Liechtenstein. Gleichzeitig brachte sie ihre Freude über die Zusammenarbeit mit der neuen Leiterin zum Ausdruck.

Das Schuljahr 2021/2022 in Zahlen

Am 17. August 2021 startet das Schuljahr 2021/2022: Für 383 Kindergartenkinder und 366 Erstklässler bedeutet dies den Start in einen neuen Lebensabschnitt; Kindergarten und Schule werden nun einen grossen Teil ihrer Zeit in Anspruch nehmen und sie in verschiedene neue Lernfelder einführen. Auch der Übertritt in die Sekundarstufe stellt einen grossen Schritt dar: 368 Kinder machen den Übertritt in die erste Klasse der Sekundarschulen - 106 Schülerinnen und Schüler in die Oberschulen, 173 Schülerinnen und Schüler in die Realschulen und 85 Schülerinnen und Schüler in das Liechtensteinische Gymnasium und vier in ausländische Schulen. Auf der Ebene der Berufsmaturitätsschulen werden 46 junge Erwachsene im berufsbegleitenden (24 im 1./2. Semester; 22 im 3./4. Semester) und 69 Personen im Vollzeitlehrgang die Ausbildung absolvieren. Insgesamt werden im neuen Schuljahr somit 4657 Schülerinnen und Schüler von 648 Lehrpersonen und 17 Sprachassistentinnen unterrichtet.

Covid-19: Rück- und Ausblick

Auch das vergangene Schuljahr war geprägt durch die Covid-19-Pandemie. Die Solidarität im gesamten Bildungswesen war während der gesamten Pandemie immens: Schulamt, Schulleitungen, Lehrpersonen, Eltern und Schülerinnen und Schüler haben in einem gemeinsamen Kraftakt die ersten Corona-Wellen erfolgreich bewältigt. Die erfolgreichen Schutzkonzepte an den Schulen haben dazu beigetragen, dass eine weitere Schulschliessung verhindert werden konnte und damit die angestrebten Bildungsziele erreicht wurden. Das Bildungsministerium bedankt sich erneut für den unermesslich wichtigen Einsatz aller Beteiligten, welcher sichergestellt hat, dass der Bildungsauftrag nach der ersten Fernunterrichtszeit anschliessend immer im Präsenzunterricht wahrgenommen werden konnte.

Covid-19-Mutationen mahnen aber auch im kommenden Schuljahr zur Vorsicht. Die weitere Einhaltung der Distanz- und Hygieneregeln im Schulalltag ist deshalb sehr wichtig. Zudem wird weiterhin auf Früherkennung von Infektionen in Form von freiwilligen Spucktests an den Schulen gesetzt, um die Sicherheit an den Schulen für alle Personengruppen gewährleisten zu können.

Halbzeit in der LiLe-Einführungsphase

Die Umsetzung des LiLe läuft nach Plan. Im August 2019 erfolgte der Startschuss für die vierjährige Einführungsphase: Seitdem wird in Kindergärten, an Gemeindeschulen sowie auf der Sekundarstufe I der neue Lehrplan - trotz der Covid-19-Pandemie - schrittweise umgesetzt. Der LiLe, der auf den Grundlagen des Schweizer Lehrplans 21 aufbaut, stellt Kompetenzen ins Zentrum und legt damit fest, was Schülerinnen und Schüler am Ende von Unterrichtszyklen wissen und können sollten.

Weiterbildungen und Arbeiten prägten die letzten beiden Jahre: Im Hinblick auf das Unterrichten steht das kompetenzorientierte Lehren sowie das Lernen und Beurteilen im Zentrum der Weiterbildungstätigkeiten von Schulen und Lehrpersonen. Bestehende Lehrmittel wurden in den vergangenen zwei Jahren auf Lehrplankompatibilität überprüft. Einige Fachlehrpersonen mussten speziell für neue Kompetenzbereiche aus- und weitergebildet werden, so z.B. für den Bereich "Wirtschaft, Arbeit, Haushalt". Der Bereich "Natur, Mensch und Gesellschaft" wurde mit dem neuen Lehrplan intensiviert und auf Primarstufe mit Kompetenzen zum Bereich "Ethik und Religionen" ergänzt. Im Fach Französisch wurden Massnahmen zur Stützung des Französischunterrichts unter anderem durch Sprachaustauschaktivitäten eingeführt. Des Weiteren wurden das Modul "Medien und Informatik" ausgebaut sowie die fachübergreifenden Themen zur Leitidee "Bildung für Nachhaltige Entwicklung" eingeführt.

Während der LiLe-Einführungsphase wurde am Liechtensteiner Gymnasium (LG) zudem mit Erfolg der Oberstufenlehrplan überarbeitet und kompetenzorientiert ausgerichtet. Basale Kompetenzen für die allgemeine Studierfähigkeit wurden dabei im Speziellen gekennzeichnet. Zudem gehört an der LG-Oberstufe neu das Fach Informatik zum Unterricht.

ICT-Projekt: Grundlage für Kompetenzerwerb

Der LiLe stellt sicher, dass Kinder und Jugendliche in der Schule ausreichende Informatik- und Medienkompetenzen erwerben, um sich erfolgreich in einer zunehmend digitalisierten Welt bewegen zu können. Das Schul-ICT-Projekt schafft dabei die Grundlagen für den Kompetenzerwerb, indem es allen Schulen moderne IT-Mittel zur Verfügung stellt. Nachdem die nötige Infrastruktur an den Schulen aufgebaut und an Pilotschulen in Balzers und Triesenberg wichtige technische und organisatorische Erfahrungen gesammelt wurden, werden aktuell alle Gemeindeschulen und weiterführenden Schulen mit technischen Geräten ausgestattet. Voraussichtlich findet der Projektabschluss sogar ein Jahr früher statt. Dieser "digitale Wandel" wird unter Berücksichtigung sämtlicher datenschutzrechtlicher Erfordernisse vom Schulamt begleitet. Wo sensible Daten bearbeitet werden, werden auch immer vertiefte Folgeabschätzungen im Sinne des Datenschutzes durchgeführt.

Sämtliche Entwicklungen im Bildungswesen orientieren sich an den Inhalten respektive den strategischen Zielen der Bildungsstrategie2025plus, welche im Frühjahr der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Es ist wichtig, dass alle Anspruchsgruppen mit dem Inhalt der Strategie vertraut sind. Dies wird einerseits durch Website und Film sichergestellt, andererseits werden von Herbst 2021 bis Frühling 2022 auf der Sekundarstufe I Schulevents mit einem Generationenspiel durchgeführt. Schulleitungen und Lehrpersonen erhalten zur Bildungsstrategie2025plus separate Einführungsveranstaltungen.

Waldkindergarten in Eschen

Ab dem kommenden Schuljahr 2022/2023 wird in Eschen - auch aufgrund der grossen Nachfrage von Eltern - neu ein Waldkindergarten eingeführt, der zunächst eine vierjährige Pilotphase durchlaufen wird. Das Waldkindergarten-Konzept sieht vor, dass der überwiegende Teil der Unterrichtszeit im Wald stattfinden wird. Während eines halben respektive ganzen Unterrichtstages oder bei schlechter Witterung wird der Gruppenraum des Kindergartens "Schönbühl" genutzt. Der Waldkindergarten wird als regulärer Bestandteil der Eschner Gemeindeschulen geführt. Der Unterricht erfolgt nach den Inhalten des Liechtensteiner Lehrplans.

Schulneubauten: SZU II und SZM

Die Regierung hat den Bericht und Antrag betreffend den Verpflichtungskredit von 56,1 Millionen Franken für den Neubau eines Schulzentrums Unterland II in Ruggell (SZU II) zu Handen des Landtags verabschiedet. Das Bauprojekt befindet sich aktuell in der Phase "Projektwettbewerb". Das SZU II wird in Zukunft Platz bieten für Schülerinnen und Schüler der Ober- und der Realschule aus den Gemeinden Ruggell, Gamprin und Schellenberg sowie für die Berufsmaturitätsschule Liechtenstein (BMS).

Für das Bauvorhaben SZM in Vaduz hat die Regierung einen separaten Bericht und Antrag verabschiedet, mittels welchem sie beim Landtag einen Verpflichtungskredit für den Ersatzbau des Trakts G sowie die Erweiterung des SZM beantragt hat. Das SZM wird mit drei neuen Baukörpern ergänzt, in denen auch die Sportschülerinnen und Sportschüler sowie die Schülerinnen und Schüler der Realschule Schaan Platz finden. Fertiggestellt wird die Erweiterung des Gymnasiums Gebäude 1 im ersten Quartal 2024, die Realschule im dritten Quartal 2025 und das Gymnasium Gebäude 2 im ersten Quartal 2026.

Über die Aufwertung mit drei Baukörpern werden die Sportschule und Realschule Schaan am Standort SZM ab Juli-August 2025 integriert. Aus wirtschaftlichen und finanziellen Gründen werden die beiden Schulbauprojekte, Bau eines SZU II sowie Ersatzbau und Erweiterung des SZM, zeitlich gestaffelt.

Wichtige Termine in diesem Schuljahr (Factbox):

- Schuljahresbeginn: 17. August 2021

- Elterninformationsabende zur Sekundarstufe I: 25. August 2021 (Vaduz); 30. August 2021 (Triesen); 1. September 2021 (Eschen); 2. September 2021 (Mauren) jeweils um 19:30 Uhr

- next-step - Berufs- und Bildungstage: 24./25. September 2021

- Semesterwechsel: 1. Februar 2022

- Informationsabend zum Angebot des Freiwilligen 10. Schuljahres: 8. März 2022, um 19:30 Uhr

- Kindergarteneintritt und Einschulung: ab 24. Februar 2022

Newsletter "schuleheute" des Schulamtes

Der Newsletter des Schulamts bietet sechs- bis achtmal im Jahr Neuigkeiten und Wissenswertes über das Schul- und Bildungswesen Liechtensteins und darüber hinaus. Anmeldungen erfolgen unter: www.newsletter.llv.li.

Pressekontakt:

Ministerium für Äusseres, Bildung und Sport
Susanne Aebi
T +423 236 60 44

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