Liechtenstein an der Weltklimakonferenz in Sharm el-Sheik
Vaduz (ots)
Am Dienstag, 15. November 2022 hat Stefan Hassler, Leiter des Amts für Umwelt, Liechtenstein an der Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Sharm el-Sheik (COP27) vertreten. Er betonte in seiner Rede, dass Liechtenstein bis 2050 klimaneutral sein will und verwies auf die Klimastrategie 2050, mit welcher der CO2-Ausstoss bis 2030 um 50 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden soll. "Das in Paris beschlossene Ziel, die globale Temperaturerhöhung gegenüber der vorindustriellen Zeit auf 1,5 °C zu beschränken, muss erreicht werden" so Hassler. Damit hat sich Liechtenstein der Forderung der Mehrheit der europäischen Länder angeschlossen, einen Massnahmenplan zur Begrenzung der weltweiten Temperaturerhöhung auf 1,5 °C an der diesjährigen Konferenz zu besprechen.
"Seit Messbeginn im Jahr 1864 hat sich das nordalpine Klima um 2 °C erwärmt, somit ist der Klimawandel auch in Liechtenstein klar spürbar" so Hassler. Liechtenstein habe daher ein besonderes Interesse an der weltweiten Bekämpfung des Klimawandels und werde im Rahmen seiner Möglichkeiten auch seinen Beitrag leisten.
Klimafinanzierung im Vordergrund
Allein in diesem Jahr waren zahlreiche Entwicklungsländer von extremen Wetterereignissen betroffen, so zum Beispiel Pakistan, das von verheerenden Überschwemmungen heimgesucht wurde. Entsprechend fordern diese Länder die internationale Gemeinschaft auf, für die durch den Klimawandel verursachten Schäden und Verluste aufzukommen. Finanzierungsfragen stehen an der diesjährigen Klimakonferenz somit im Vordergrund. Die Entwicklungsländer verlangen, dass die Industriestaaten die im Jahr 2015 in Paris gemachten Versprechen einhalten und jährlich USD 100 Milliarden für den Klimaschutz zur Verfügung stellen. Liechtenstein leistet im Rahmen der Internationalen Humanitären Zusammenarbeit und Entwicklung freiwillige Beiträge von jährlich rund CHF 2.5 Mio.
Die Konferenz bietet die Möglichkeit, sich mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Länder und Organisationen auszutauschen. So hat sich die liechtensteinische Delegation mit Hoesung Lee, dem Leiter des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen, IPCC, getroffen. Das IPCC ist federführend in der Klimaforschung und hat neue Sonderberichte und Analysen vorgestellt.
Die Verhandlungen an der COP27 laufen noch bis zum 18. November 2022.
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