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Fürstentum Liechtenstein

Ein Jahr nach Kriegsbeginn: Über 400 Schutzsuchende aus der Ukraine leben in Liechtenstein

Vaduz (ots)

Seit dem 24. Februar 2022 haben 547 Menschen aus der Ukraine um Schutz in Liechtenstein angesucht. Anlässlich des ersten Jahrestags des russischen Angriffs auf in die Ukraine zieht das Innenministerium Bilanz über die aussergewöhnliche Situation und die Herausforderungen im Asylbereich.

Mit der Aktivierung der vorübergehenden Schutzgewährung per 16. März 2022 wurde es ermöglicht, den aus der Ukraine geflüchteten Menschen in einem schnellen Verfahren vorübergehenden Schutz zu gewähren. Bisher stellten 547 Menschen ein solches Schutzgesuch im Land. Nur während des Jugoslawien-Krieges im Jahr 1998 wurden mehr Gesuche registriert. Diese hohen Gesuchszahlen stellen das liechtensteinische Asylwesen weiterhin vor grosse Herausforderungen.

Auch ein Jahr nach dem Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine halten die Migrationsströme in sichere Länder, so auch nach Liechtenstein, an. Im Jahr 2023 wurden bis jetzt 40 Schutzgesuche von Menschen aus der Ukraine gestellt. Im gesamten Asylbereich wurden bis heute insgesamt 56 Gesuche verzeichnet. Das entspricht rund der Hälfte der durchschnittlich jährlich gestellten Gesuche vor dem Ukraine-Krieg. Diese Zahlen schlagen sich auch in der Betreuung und Unterbringung nieder. Derzeit halten sich 437 ukrainische Schutzbedürftige in Liechtenstein auf und der Verein Flüchtlingshilfe Liechtenstein betreut insgesamt rund 490 Menschen, die auf der Flucht sind. Dies sind etwa sieben Mal so viele betreute Menschen wie in den Jahren zuvor.

Unterbringung aktuell sichergestellt

Um für alle Menschen im Asylbereich den notwendigen Wohnraum zu gewährleisten, wurden die Unterbringungskapazitäten innerhalb eines Jahres mehr als verdreifacht. Liechtenstein ist völkerrechtlich verpflichtet, Menschen, die hier Schutz suchen, ein entsprechendes Verfahren sowie eine angemessene Unterkunft und Betreuung zu gewährleisten. In den letzten Monaten wurde in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Vereinen und Privatpersonen zusätzlicher Wohnraum zur Verfügung gestellt. Ebenso wurden Notfallkonzepte für die kurzfristige Unterbringung geschaffen, wie bspw. die Nutzung der "Alten Turnhalle" in Triesen. Aus heutiger Sicht steht jedoch für die kommenden Monate ausreichend Wohnraum für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung, weshalb die "Alte Turnhalle" bis auf Weiteres uneingeschränkt genutzt werden kann. Vor dem Sommer soll zudem durch den Umbau einer Gewerbehalle in Triesen zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden.

Strukturen haben sich bewährt

Die Unterbringung und Betreuung von ukrainischen Schutzbedürftigen hat sich in der Praxis gut eingespielt und die geschaffenen Strukturen haben sich bewährt. Über 40 Schutzbedürftige aus der Ukraine haben bereits eine Anstellung in Liechtenstein gefunden und viele nutzen die Möglichkeit, Deutschkurse zur Bewältigung des Alltags sowie zur Förderung der Selbständigkeit zu absolvieren. "Es darf nicht vergessen werden, dass hinter den Flüchtlingszahlen immer Menschen mit persönlichen Geschichten und Schicksalen stehen. Eine angemessene Unterbringung und Betreuung sind daher wichtig, dass diese Menschen bei uns im Land gut ankommen können. Ich danke den Mitbürgerinnen und -bürgern, die Wohnraum zur Verfügung stellen, den Gemeinden und involvierten Amtsstellen, sowie der Flüchtlingshilfe Liechtenstein für die ausserordentliche Leistung", so Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni.

Pressekontakt:

Ministerium für Inneres, Wirtschaft und Umwelt
Markus Biedermann, Generalsekretär
T +423 236 60 09
markus.biedermann@regierung.li

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