Konzept für nachhaltige Grünflächen entlang von Landstrassen
Vaduz (ots)
Die Regierung hat an ihrer Sitzung vom Dienstag, 27. Juni 2023 das Konzept für nachhaltige Grünflächen entlang von Landstrassen zur Kenntnis genommen und das Amt für Tiefbau und Geoinformation beauftragt, die im Konzept vorgesehenen Massnahmen umzusetzen.
Das Amt für Tiefbau und Geoinformation hat in einem landesweit angelegten Konzept über die Grundstücke der Landstrassen ausgelotet, wie die Beschattung und Verdunstungskühle durch Bäume im öffentlichen Raum, sowie die Biodiversität im Strassenraum verbessert werden könnte.
Das Konzept zeigt auf, dass der Spielraum auf den Grundstücken des Landes entlang der Landstrassen beschränkt ist. Die Grundstücke für die Strassen beschränken sich oft nur auf die befestigten Flächen. Somit ist das Potential für Bepflanzungen entlang der Landstrassen gering. Als weitere Hürde kommt hinzu, dass der unterirdische Platz für potentiellen Wurzelraum der Bäume oftmals durch eine Vielzahl von Leitungstrassen belegt ist.
Im Rahmen des Konzepts wurden deshalb unter Berücksichtigung dieser Limitationen dennoch mehrere Massnahmen definiert, welche eine Verbesserung im Hinblick auf die Vitalität und Schattenbildung der Grünflächen im öffentlichen Raum ermöglichen. Diese umfassen etwa die Aufnahme von Sanierungsfällen bestehender Baumstreifen und nicht optimaler Grünanlagen sowie deren Verbesserung als auch Ausbildung und Sensibilisierung des mit der Grünpflege betrauten Personals.
Bei der Planung und Umsetzung von Neubauten soll das Thema der Biodiversität und der Beschattungsfunktion möglichst früh thematisiert werden, sodass im Rahmen der Projektentwicklung aktiv nach Lösungen gesucht werden kann. Die Anliegen der Strassenraumgestaltung sowie der Grünraumgestaltung sollen analog den übrigen Projektthemen mitgeplant werden.
Falls auf Grundstücken von Landstrassen kein Platz vorhanden, aber dennoch grosser Bedarf für das Pflanzen von Bäumen besteht, sollen Möglichkeiten geschaffen werden, um im Einvernehmen mit den Grundeigentümern Bäume auf angrenzende Liegenschaften zu pflanzen. Hierfür ist eine Praxis für entsprechende Musterverträge zu entwickeln.
Gestützt auf die Massnahmen des Konzepts wurde die Landschaftsarchitektur beim Ausbau der Rheintrasse in Ruggell bereits zu einem frühen Zeitpunkt miteinbezogen. Dadurch war es möglich, trotz der vielen Randbedingungen aufgrund der Ausgestaltung der Verkehrsanlagen und der Belegung des Untergrunds durch zahlreiche Werkleitungen, eine abgestimmte Gesamtlösung zu finden. So wurde eine standortgerechte, vielfältige Pflanzenwahl getroffen, welche auf den Strassenraumstandort mit wechselnd hohem Grundwasserstand abgestimmt ist und die Kriterien der Biodiversität und Beschattung erfüllen kann.
Das Konzept kann unter https://www.llv.li/serviceportal2/amtsstellen/amt-fuer-tiefbau-und-geoinformation/pdf-llv-atg-bericht-konzept-nachhaltige-gruenflaechen-entlang-landesstrassen-19-04-2023-cp.pdf abgerufen werden.
Pressekontakt:
Ministerium für Infrastruktur und Justiz
Marco Caminada, Leiter Amt für Tiefbau und Geoinformation
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