Bevölkerungsszenarien aktualisiert
Vaduz (ots)
Das Amt für Statistik hat die Bevölkerungsszenarien 2023-2060 veröffentlicht. Mit der Publikation auf dem Statistikportal wurden die statistischen Informationen zum Thema "Bevölkerungsszenarien" aktualisiert.
Mögliche künftige Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerungsszenarien zeigen anhand von drei Szenarien mögliche Entwicklungen der Bevölkerung in Liechtenstein für die nächsten Jahrzehnte auf. Die Szenarien werden mittels verschiedener Annahmen und Ausgangsdaten mit einem Modell berechnet. Sie unterscheiden sich bezüglich der Wanderung. Das Szenario "Trend" setzt dabei die Entwicklung in den letzten Jahren fort. Das Szenario "Einwanderungsdruck" geht von einer Erhöhung der Einwanderung aus dem Ausland aus. Im Szenario "Auswanderungsdruck" reduziert sich die Einwanderung bzw. erhöht sich die Auswanderung.
Zusätzlich wurden drei Varianten berechnet, welche den Einfluss einer niedrigeren oder höheren Lebenserwartung bzw. Anzahl Kinder je Frau auf die Bevölkerungsentwicklung aufzeigen.
Trendwachstum von 0.3% pro Jahr bis 2060
Das Szenario "Trend" zeigt bis 2060 eine kontinuierliche Zunahme der Bevölkerung. Im Trendszenario steigt die Bevölkerung von 39'677 im Jahr 2022 auf 44'429 Personen im Jahr 2060. Dies entspricht einem durchschnittlichen Wachstum von 0.3% bzw. 125 Personen pro Jahr. Im Szenario "Einwanderungsdruck" nimmt die Bevölkerung bis im Jahr 2060 auf 51'616 Personen zu. Hingegen reduziert sich die Bevölkerung im Szenario "Auswanderungsdruck" auf 37'238 Personen im Jahr 2060.
Bevölkerungswachstum durch Zuwanderung
Im Szenario "Trend" beruht das Bevölkerungswachstum ab 2030 allein auf der Zuwanderung aus dem Ausland. Das natürliche Bevölkerungswachstum ohne Zuwanderung ist ab diesem Zeitpunkt negativ, da die Zahl der Geburten niedriger als die Zahl der Todesfälle ist. Bis zum Jahr 2060 werden im Durchschnitt jährlich 356 Kinder geboren und 431 Personen sterben.
Anteil der Ausländerinnen und Ausländer nimmt zu
Unabhängig vom Szenario zeichnet sich ab, dass die Zahl der Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft, welche 2022 bei 13'634 Personen respektive einem Anteil von 34.4% lag, ansteigen wird. So ist im Szenario "Trend" bis 2060 mit einer Zunahme der Anzahl Ausländerinnen und Ausländer auf 15'953 Personen bzw. auf einen Anteil von 35.9% zu rechnen. Im Szenario "Einwanderungsdruck" nimmt der Anteil im Jahr 2060 auf 36.1% und im Szenario "Auswanderungsdruck" auf 35.6% zu.
Zahl der über 65-Jährigen wächst stark
Die Zahl der 65-Jährigen und Älteren nimmt im Szenario "Trend" stark zu. Sie steigt von 7'795 Personen im Jahr 2022 auf 12'723 Personen im Jahr 2060. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung erhöht sich im gleichen Zeitraum von 19.6% auf 28.6%. Auch in den beiden anderen Szenarien steigt die Zahl der über 65-Jährigen stark und liegt mit 31.3% im Szenario "Auswanderungsdruck" respektive 26.7% im Szenario "Einwanderungsdruck" über dem Anteil des Jahres 2022.
Medianalter steigt
Das Medianalter, d.h. das Alter, das die Bevölkerung in zwei gleich grosse Gruppen teilt, erhöht sich ebenfalls in allen drei Szenarien. Im Jahr 2022 lag das Medianalter der Bevölkerung bei 44.9 Jahren. Im Szenario "Trend" nimmt es bis im Jahr 2060 auf 48.7 Jahre zu. Im Szenario "Einwanderungsdruck" steigt es auf 47.4 Jahre und im Szenario "Auswanderungsdruck" auf 50.5 Jahre im Jahr 2060.
Ähnlicher Anteil der über 80-Jährigen wie in der Schweiz und Österreich
Wie im Szenario "Trend" für Liechtenstein steigen auch in den Referenzszenarien der Nachbarländer Schweiz und Österreich die Anteile der 65plus-Jährigen an. Gemäss Szenario "Trend" erhöht sich der Anteil der über 80-Jährigen von 4.6% im Jahr 2022 auf 11.0% im Jahr 2060. Dieser Wert deckt sich mit dem vom schweizerischen Bundesamt für Statistik berechneten Anteil für die Schweiz und liegt im Bereich des von Statistik Austria berechneten Werts für Österreich von 11.5%.
Publikation
Die Ergebnisse der Bevölkerungsszenarien werden in gewohnter Weise online auf dem Statistikportal des Amtes für Statistik www.statistikportal.li publiziert. Zudem sind die Informationen auf dem eTab-Portal verfügbar, auf dem sich Tabellen nach eigenen Bedürfnissen zusammenstellen lassen.
Pressekontakt:
Amt für Statistik
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