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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

Aufnahme des Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn-Gebiets in das UNESCO-Welterbe

Bern (ots)

Das Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn-Gebiet steht ab
sofort auf der Liste des Weltnaturerbes. Dies hat die UNESCO heute in
Helsinki entschieden. Damit ist zum ersten Mal ein Naturdenkmal der
Schweiz und des Alpenraums in das Welterbe aufgenommen worden. Die
Interessengemeinschaft zur Unterstützung der Kandidatur betonte
heute: «Diese Auszeichnung bedeutet nicht nur eine grosse Ehre für
die Region, sondern auch eine Verpflichtung, diese Landschaft den
zukünftigen Generationen zu erhalten».
Der geographische, ökologische und ästhetische Wert des
Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn-Gebiets ist seit langem bekannt.
Charakteristisch für diese aussergewöhnliche Landschaft ist vor allem
das Gebirgsmassiv von Eiger-Nordwand, Mönch und Jungfrau, das steil
über den Talgrund bis auf 4000 Meter Höhe aufsteigt. Der über 24 km
lange Aletschgletscher ist im gesamten Alpenraum einzigartig.
Die ersten Schutzmassnahmen wurden bereits in den 1930er Jahren
durch die Schaffung des Aletschwald-Reservats ergriffen. Seit 1983
steht das gesamte Gebiet im Bundesinventar der Landschaften und
Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN). Zur Zeit betreffen die
Schutzmassnahmen hauptsächlich Infrastrukturen des Bundes wie
Nationalstrassen, Bauten der Armee oder Anlagen der Post oder der
Swisscom. Dazu gehören aber auch Einschränkun-gen bei der Vergabe von
Konzessionen für Seilbahnen, elektrische Leitungen oder Bauten
ausserhalb der Bauzonen.
Eine Ehre, aber auch eine Verpflichtung für die Region
Die speziell für die Unterstützung der Kandidatur gegründete
Interessengemeinschaft im Oberwallis und im Berner Oberland hat die
Entscheidung des Welterbekomitees mit grosser Freude zur Kenntnis
genommen. Sie sieht darin die internationale Auszeichnung der
aussergewöhnlichen Landschaft rund um den Grossen Aletschgletscher.
Mit der Entscheidung von Helsinki beginnt nun die zweite Phase des
Projektes. Die Gemeinden werden sich in einem Netzwerk
zusammenschliessen und gemeinsam ein Regionalmanagement aufbauen.
Innerhalb von drei Jahren soll dann unter der Führung des
Regionalmanagements sowie unter Einbezug der betroffenen Gemeinden
und der Bevölkerung ein Managementplan erarbeitet werden. Die
Aufnahme in das UNESCO-Welterbe bedeutet nach Aussage der
Interessengemeinschaft «nicht nur eine grosse Ehre für die Region,
sondern auch eine Verpflichtung, diese Landschaft den zukünftigen
Generationen zu erhalten.»
Ein Trumpf für die Wirtschaft der Region
Das Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn-Gebiet liegt grösstenteils im
Hochgebirge. Interessenkon-flikte zwischen Naturschutz und
Raumnutzung sind somit eher selten. Gletscher, Felsen, Wälder und
Almen prägen das Landschaftsbild: Die alpine Wirtschaft konzentriert
sich denn auch im wesentlichen auf den Tourismus. Die Aufnahme in das
UNESCO-Welterbe dürfte sich positiv auf den Tourismus auswirken.
Angesichts der beschränkten Zufahrten und der bestehenden
Schutzmassnahmen sollte die Region in der Lage sein, eine Zunahme des
Touristenstroms unter Schonung der Umwelt zu bewältigen.
Monte San Giorgio und Entlebuch
Das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) nimmt den
Entscheid der UNESCO mit Freude zur Kenntnis. Wie Willy Geiger,
Vizedirektor des BUWAL erklärte, geht die Aufnahme in die Liste des
Weltnaturerbes in die Richtung der vom Bund angestreb-ten Politik der
Grossschutzgebiete. So hat der Bundesrat im vergangenen Oktober
beschlossen, ein weiteres Gebiet als Kandidat für die Aufnahme in
das UNESCO-Welterbe anzumelden, nämlich die Region des Monte San
Giorgio im Tessin. Eine Entscheidung wird bis Ende 2003 erwartet.
Darüber hinaus ist das Entlebuch seit vergangenem September bei der
UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. Die Luzerner Landschaft
besitzt zahlreiche Naturschönheiten und bekennt sich zur
nachhaltigen Entwicklung in Land- und Forstwirtschaft, Tourismus und
Gewerbe.
Zur erfolgreichen Kandidatur findet heute eine kurzfristig
einberufene Pressekonferenz statt und zwar um 15.30 Uhr in Blatten
(VS), Parkplatz. Sie wird organisiert von der Interessengemeinschaft
zur Unterstützung der Kandidatur; sprechen werden u.a. der Walliser
Staatsrat Wilhelm Schnider sowie Vertreter der Gemeinden.
Kontaktperson: Laudo Albrecht, Mobile +41/79/651'20'42 
Zur Kandidatur des Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn-Gebiets:
http://www.weltnaturerbe.ch
Beilage
Karte des Gebiets, welches in das UNESCO-Welterbe aufgenommen
wurde
Lageplan des Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn-Gebiets und des
BLN-Objektes

Kontakt:

Willy Geiger, Vizedirektor,
Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL),
Tel. +41/31/322'24'96
Mobile +41/79/687'11'67

Meinrad Küttel, Chef der Sektion Schutzgebiete,
Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL),
Mobile +41/79/687'11'74

Laudo Albrecht, Direktor des Pro Natura Zentrums Aletsch
und Sekretär der Interessengemeinschaft UNESCO-Weltnaturerbe,
Mobile +41/79/651'20'42
Internet: www.unesco.org/whc/nwhc.fr/pages/home/pages/homepage.htm
(UNESCO-Welterbe)
www.unesco.de (UNESCO-Welterbe auf deutsch)

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