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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

Holzerntearbeiten im Bauern- und Privatwald müssen sicherer werden

Bern (ots)

Mit einem Massnahmenpaket wird das Eidgenössische
Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) die
Arbeitssicherheit bei Waldarbeiten im Bauern- und Privatwald weiter
verbessern. Dies hat der Gesamtbundesrat heute beschlossen. So sollen
Holzernte- und Motorsägearbeiten gegen Entgelt künftig nur noch mit
einem Kompetenznachweis (Ausbildung, Erfahrung) ausgeführt werden
dürfen. Zudem soll die Ausbildung forstlicher Hilfskräfte und
Waldarbeiter verbessert werden. Hintergrund des Pakets sind
Todesfälle bei Aufräumarbeiten nach «Lothar».
Der Sturm Lothar hat nicht nur sehr grosse Waldschäden verursacht,
er forderte im Jahr 2000 auch 16 Menschenleben bei Arbeiten im
Sturmholz. Im vergangenen Jahr starben sogar 19 Personen, darunter
auch solche bei regulären Waldarbeiten. In den meisten Fällen waren
die Toten forstlich nicht ausgebildete Personen, die im Bauern- oder
Privatwald arbeiteten. Um die Anzahl Tote und Verletzte im Bauern-
und Privatwald zu senken, hat das UVEK diverse Massnahmen
beschlossen. Die Massnahmen, welche von der Eidgenössischen
Forstdirektion im Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL)
koordiniert werden, umfassen insbesondere:
Holzernte- und Motorsägearbeiten gegen Entgelt dürfen nur noch mit
einem Kompetenznachweis (Ausbildung, Erfahrung) ausgeführt werden.
Die Kompetenz kann mit dem Besuch von Holzerkursen erlangt werden. In
einigen Kantonen sind ähnliche Vorschriften bereits gesetzlich
verankert, etwa in den Kantonen Bern und Graubünden.
Die Ausbildung von Personen ohne forstlichen Berufsabschluss
(Waldarbeiter, Landwirte, Privatwaldbesitzer) muss weiterhin mit
einem regionalen Kursangebot gesichert und verbessert werden.
Bundesbeiträge an Waldarbeiten sollen nur noch ausgerichtet
werden, wenn diese fachgerecht und sicherheitskonform durchgeführt
werden.
Die zum Vollzug der Massnahmen notwendigen Änderungen im
Waldgesetz (WaG) und in der Waldverordnung (WaV) werden ins
Waldprogramm Schweiz (politisches Handlungsprogramm) integriert,
welches bis Ende 2003 ausgearbeitet ist.
Analyse des Unfallgeschehens
Die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt Suva und die Eidg.
Forstdirektion hatten im Zug der Aufräumarbeiten nach «Lothar»
wiederholt zur Vorsicht bei Waldarbeiten aufgerufen. Trotzdem
verunglückten im Jahr 2000 16 Personen tödlich. Mit einer Ausnahme
waren temporär im Wald Arbeitende betroffen sowie forstlich nicht
ausgebildete Personen. Die tödlichen Unfälle ereigneten sich vor
allem im Bauern- und Privatwald (10 verunfallte Landwirte). Dies
zeigt eine im Auftrag des Bundesrates verfasste Analyse.
Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung der Eidg. Forstdirektion
bestehend aus Vertretern der Schweizerischen
Unfallversicherungsanstalt (Suva), des Waldwirtschaft Verband Schweiz
(WVS) und der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der
Landwirtschaft (BUL) analysierte das Unfallgeschehen.
Unter den Opfern sind nur wenige Mitarbeiter von Forstbetrieben zu
finden. Dies ist auf die Aufklärungsarbeit von Suva und
Eidgenössischer Forstdirektion in den letzten zehn Jahren
zurück-zuführen: Mit dem Suva-Massnahmenpaket «Wald - Sicherheit ist
machbar»ist die Arbeitssicherheit in Zusammenarbeit mit dem
Bildungsprojekt PROFOR der Eidg. Forstdirektion gefördert worden. In
der Folge sind die Unfallzahlen um markante 30 Prozent zurück
gegangen. Die Häufigkeit der Berufsunfälle in der Forstbranche,
bezogen auf 1000 Vollbeschäftigte, sank in diesem Zeitraum von 441
auf 284 pro Jahr.
Wieviele Personen sich hingegen im Bauern- und Privatwald bei
Waldarbeiten verletzten, ist nicht bekannt. Diese Personen sind nicht
bei der Suva versichert. Einzig die von den Medien aufgegriffenen
tödlichen Unfälle können als Indikator herangezogen werden. Dabei
zeigt sich, dass im Zeitraum 1990 bis 1999 die Anzahl tödlicher
Unfälle pro genutzte Holzmenge in Bauern- und Privatwäldern fünfmal
höher war als in Forstbetrieben (Berufsunfälle).

Kontakt:

UVEK
Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr,
Energie und Kommunikation
Pressedienst

Martin Ammann
Eidg. Forstdirektion (BUWAL)
Bereich Grundlagen und Bildung
Tel. +41/31/324'78'56

Martin Büchel
Eidg. Forstdirektion (BUWAL)
Bereich Grundlagen und Bildung
Tel. +41/31/324'77'83

Othmar Wettmann
Schweizerische Unfallversicherungsanstalt Suva
Abteilung Arbeitssicherheit
Leiter Bereich Forst
6002 Luzern
Tel. +41/41/419'52'68

Weiterführende Informationen finden Sie unter www.suva.ch
und unter www.umwelt-schweiz.ch

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