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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

BUWAL: Feinstaub aus dem Strassenverkehr Verkehr wirbelt viel Staub auf

Bern (ots)

Bern, 2. Oktober 2003
Der Strassenverkehr setzt jährlich rund 4500 Tonnen Feinstaub (PM10) 
frei. 1800 Tonnen davon sind Krebs erregender Dieselruss, den Rest 
machen abgeriebenes oder aufgewirbeltes Fahrmaterial aus. Dies geht 
aus dem Schlussbericht eines vom BUWAL und dem Bundesamt für 
Strassen (ASTRA) unterstützten Forschungsprojektes hervor. Gegen die 
vor allem im Winter überschrittenen Feinstaub-Grenzwerte sind 
serienmässige Dieselpartikelfilter, leichtere Fahrzeuge und ein 
weiterhin guter Strassenunterhalt notwendig.
Lungengängiger Feinstaub entsteht bei der Verbrennung von 
Dieseltreibstoff. Feinstaubpartikel resultieren aber auch aus Brems 
oder Beschleunigungsmanövern, bei denen Reifen, Bremsen und 
Strassenbeläge abgerieben werden, oder wenn vorbeifahrende Autos 
Staub von der Strasse aufwirbeln. Über diese Emissionen aus Abrieb 
und Aufwirbelung existierten bislang erst grobe Schätzungen. Im 
Projekt "Verifikation von PM10-Emissionsfaktoren des 
Strassenverkehrs" haben die Eidgenössische Materialprüfungs- und 
Forschungsanstalt (EMPA) und das Paul Scherrer Institut (PSI) nun 
erhoben, welchen Beitrag Dieselverbrennung und Fahrprozesse an die 
gesamtschweizerischen Feinstaubemissionen leisten.
Laut dieser Untersuchung emittiert der Strassenverkehr jährlich 
insgesamt rund 4500 Tonnen Feinstaub. Dabei ist der Beitrag aus 
Abrieb und Aufwirbelung bei den meisten Verkehrssituationen 
mengenmässig höher als jener der Auspuffemissionen. Für die 
Gesundheit besonders gefährlich sind jedoch die gut 1800 Tonnen 
Krebs erregender Dieselruss, der in Form von feinen Staubpartikeln 
tief in die Lungen eindringt. Lastwagen produzieren wesentlich 
höhere PM10-Emissionen pro Kilometer als Personenwagen, sowohl was 
Russ angeht als auch bei Abrieb und Aufwirbelung.
Strasse produziert mehr Staub als Schiene Die ermittelte jährliche 
Gesamtmenge an Feinstaub-Emissionen aus dem Strassenverkehr liegt 
rund ein Viertel unter einer ersten Schätzung des BUWAL aus dem 
Jahre 2001 (siehe Publikationen). Dies, weil die Emissionsfaktoren 
(PM10-Emission pro Kilometer) für Abrieb und Aufwirbelung kleiner 
sind als bisher angenommen. Der Anteil des Verkehrs (Schiene, 
Strasse und übriger Verkehr) macht etwas weniger als einen Drittel 
der gesamten Feinstaubemissionen aus. Dabei sind die Emissionen des 
Strassenverkehrs etwa vier mal höher als diejenigen des 
Schienenverkehrs. Zusätzlich belastet der Strassenverkehr die Luft 
mit gasförmigen Schadstoffen, die erst in der Luft zu Feinstaub 
umgewandelt werden. Dieser indirekt gebildete Feinstaub war nicht 
Gegenstand des Forschungsprojektes.
Feinstaub kann vermieden werden Als wichtige Massnahme gegen die 
vielerorts überschrittenen Feinstaub-Grenzwerte müssten alle 
dieselbetriebenen Fahrzeuge serienmässig mit Partikelfiltern 
ausgerüstet werden, die den Dieselruss aus dem Abgas entfernen. 
Richtiger Reifendruck und ein geringeres Fahrzeuggewicht dürften die 
Emission von Feinstaub aus Abriebprozessen vermindern. Da 
beschädigte Fahrbahnen zu deutlich höheren PM10-Emissionen führen, 
ist zudem ein guter Strassenunterhalt wichtig. Weil die 
PM10-Emissionen direkt mit dem Verkehrsaufkommen zusammenhängen, 
sind Massnahmen zur Verminderung der Verkehrsströme zu begrüssen.
BUWAL  BUNDESAMT FÜR UMWELT, 
WALD UND LANDSCHAFT
Pressedienst
Grundlage für gezielte Massnahmen Die Forschungsergebnisse der EMPA 
und des PSI basieren auf mehrjährigen Schadstoffmessungen entlang 
verschiedener Strassen mit unterschiedlichen 
Höchstgeschwindigkeiten. Dabei wurde die Schadstoffbelastung direkt 
an der Strasse verglichen mit derjenigen an einem nahegelegenen 
Hintergrundstandort. Durch das gewählte Mess- und Auswertungskonzept 
liessen sich die Emissionsfaktoren von lungengängigem Staub aus dem 
Auspuff sowie aus Abrieb und Aufwirbelung getrennt erheben, und es 
konnte zwischen Personen- und Lastwagen unterschieden werden. Das 
Forschungsprojekt liefert wichtige Erkenntnisse insbesondere 
betreffend Abriebs- und Aufwirbelungsemissionen des 
Strassenverkehrs. Zusammen mit den bestehenden Grundlagen über die 
Emissionen von Krebs erregendem Dieselruss sind sie die Basis für 
gezielte Massnahmen zur Reduktion der gesundheitsschädigenden PM10- 
Belastung in der Luft.
Auskünfte
- Brigitte Gälli Purghart, Abteilung Luftreinhaltung und NIS, BUWAL, 
Tel. 031 322 47 51
- Informationsdienst ASTRA, Tel. 031 324 14 91
- Robert Gehrig, Abteilung Luftfremdstoffe, EMPA, Tel. 01 823 42 34
- Urs Baltensperger, Labor für Atmosphärenchemie PSI, Tel. 056 310 
24 08
Internet
- Schlussbericht "Verifikation von PM10-Emissionsfaktoren des 
Strassenverkehrs": http://www.umwelt-
schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_luft/quellen/verkehr/strassen/inde
x.html
- Weiterführende Informationen zum Thema Diesel: 
http://www.umwelt-
schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_luft/themen/dieseltreibstoff/ 
- Messberichte des Nationalen Beobachtungsnetzes für Luftfremdstoffe 
(NABEL):
http://www.umwelt-
schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_luft/luftbelastung/publikat/nabel/
Publikationen
- "Massnahmen zur Reduktion der PM10-Emissionen" (erste 
Zusammenstellung primärer PM10-Emissionen), BUWAL 2001. Bezug in 
deutscher und französischer Sprache beim Bundesamt für Umwelt, Wald 
und Landschaft, Dokumentation, CH-3000 Bern, Fax: +41 (0)31 324 02 
16, mailto:docu@buwal.admin.ch, Bestellnummer: UM-136-D
- "PM10-Emissionen des Verkehrs - Statusbericht, Teil 
Schienenverkehr", BUWAL 2002, Bezug in deutscher und französischer 
Sprache beim Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, 
Dokumentation, CH-3000 Bern, Fax: +41 (0)31 324 02 16, 
mailto:docu@buwal.admin.ch, Bestellnummer: UM-144-D

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